musicals – Das Musicalmagazin
Heft 166 (April / Mai 2014)
Heft 166 (April / Mai 2014)
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eingespielt<br />
gende Arbeit abgeliefert, die den Originalen Respekt erweist, aber auch immer wieder eigene, frische<br />
Ideen in die Arrangements einbringt. Bei knapp der Hälfte der Songs auf dem Album lässt sich<br />
Patrick Stanke zudem von Freunden und Kollegen unterstützen: Im Terzett mit Roberta Valentini<br />
und Rob Fowler präsentiert er ein mitreißendes “Louder than words” aus Jonathan Larsons ‘tick,<br />
tick… BOOM!’, mit Valentini singt er zudem ein berückend zartes “Falling slowly” aus ‘Once’,<br />
während er mit Rob Fowler den Hörer mit einer gelungenen Männerversion des ‘Wicked’-Duetts<br />
“For good” überrascht. Etwas merkwürdig und aus dem Kontext der übrigen Tracklist fallend wirkt<br />
das Medley aus dem Film ‘Moulin Rouge’, bei dem sich noch Ethan Freeman zu den bereits erwähnten<br />
Künstlern gesellt. Den Abschluss bildet eine nette Version von Leonard Cohens “Hallelujah”,<br />
gesungen von Stanke, Valentini und Freeman. Insgesamt ist Patrick Stanke mit seiner zweiten Solo -<br />
veröffentlichung ein deutlich stärkeres Ergebnis gelungen als bei seinem produktionstechnisch nicht<br />
immer glücklichen Debütalbum. ‘Role Of A Lifetime’ kann nicht nur Fans des Künstlers empfohlen<br />
werden; es lädt auch dazu ein, einige Musicaltitel (wieder) zu entdecken. Die Solo-CD des Monats!<br />
Farbenblind<br />
Jan Ammann<br />
Mit seinem dritten Soloalbum geht Musicalstar Jan Ammann einen neuen Weg: Statt Hits aus seiner<br />
bisherigen Bühnenkarriere oder anderes Musicalrepertoire aufzunehmen, ließ er sich zwölf nagelneue<br />
Lieder auf den Leib schreiben, die Geschichten aus seinem Leben erzählen oder mal nachdenklich,<br />
mal humorvoll vergangene Liebe, Vaterfreuden oder komische Situationen aus dem Beziehungsalltag<br />
thematisieren. Renommierte Komponisten und Textdichter wie Edith Jeske, Thomas<br />
Zaufke, Rainer Bielfeldt oder Christian Gundlach steuerten die Songs bei; auch Ammanns Manager<br />
Andreas Luketa schrieb zahlreiche Texte und für ein Lied auch die Musik. Entstanden ist ein sehr<br />
persönliches Album, das zwischen Pop und Chanson, zwischen Rock-Ballade und Swing eine breite<br />
Farbenpalette abdeckt. Abgerundet werden die eigens für Ammann verfassten Titel durch den bei<br />
seinen Live-Konzerten beliebten Bielfeldt-Song “Sänger sein” sowie als Bonustrack eine Coverversion<br />
von Celine Dions “I remember L.A.”. Reinhören lohnt sich (nicht nur) für alle Fans, die bereit<br />
sind, einen Künstler auch auf neuen Pfaden zu begleiten. Aufwendig im Oberhausener Tresohr-<br />
Studio von Marcus Kötter und Carsten Wrede produziert, kann ‘Farbenblind’ sich auch auf dem<br />
Feld aktueller deutschsprachiger Popmusik mit Anspruch behaupten. Da ich für vier Songs dieser<br />
CD die Klavierbegleitung eingespielt habe, verzichte ich auf eine Bewertung des Albums.<br />
Licht<br />
Various<br />
●●●●❍<br />
Für den guten Zweck scharte Musicaldarsteller und Komponist Rory Six (‘Wenn Rosenblätter fallen’)<br />
eine beachtliche Riege namhafter Kollegen um sich und nahm die (mit Co-Texter Kai Hüsgen)<br />
selbst geschriebene Hymne “Licht” auf. Der Reinerlös der Benefizsingle geht an die Organisation<br />
“Licht ins Dunkel”, die größte humanitäre Hilfskampagne Österreichs. Der Song gefällt musikalisch<br />
ausgesprochen gut, lediglich der Produktionszuckerguss mit Streichern, großem Chor und<br />
Schlittenglöckchen ist Geschmackssache <strong>–</strong> aber irgendwie gehört all das auch zu einem richtigen<br />
Charity-Song. Stimmgewaltig stellen sich außer Six selbst jedenfalls Jacqueline Braun, Annemieke<br />
Van Dam, Carin Filipcic, Lukas Perman und Mark Seibert in den Dienst der guten Sache; ein zwölfköpfiger<br />
Chor verstärkt das Ensemble. Die Single enthält den Song in der deutschen Fassung sowie<br />
die englische Version “Star” und das Instrumental-Playback zum Mitsingen. Eine runde Sache, die<br />
hoffentlich viel Erfolg hat und eine große Spendensumme für “Licht ins Dunkel” mit sich bringt.<br />
Showbühne Live Vol. 2 <strong>–</strong> RadioMusicalShow<br />
Various<br />
●●●●❍<br />
Mit der vorliegenden Veröffentlichung möchte Wolfgang Aschenbrenner, Moderator der beliebten<br />
Musical-Radiosendung ‘Showbühne’ auf Bayern Plus, abermals neuen Talenten den Start in die Profikarriere<br />
erleichtern. Wie beim Vorgängeralbum stehen vier junge Künstler und ihre persönliche<br />
Liedauswahl im Mittelpunkt. Waren es bei Folge 1 allerdings primär Musicalsongs aus teilweise<br />
noch unveröffentlichten Werken, ist diesmal die musikalische Palette breiter: Von Gershwin-Standards<br />
(“They can't take that away from me” in einer charmanten Interpretation von Tom Schimon)<br />
bis zu Grönemeyer-Hits (“Flugzeuge im Bauch” als eigenwillige, interessante Version von Anna<br />
Veit), von Musical-Oldies (die Reggae-angehauchte ‘Hair’-Ensemblenummer “Aquarius”) und Filmtiteln<br />
(“I can't stop talking about him” aus ‘Let's Dance’, furios von Birgit Reutter dargeboten) hin<br />
zu entdeckenswerten Songperlen (Stefanie Pütz mit dem bezaubernden “Goodnight” aus Scott Alans<br />
Liederzyklus ‘Dreaming Wide Awake’) reicht das Repertoire. Zusammengehalten wird die bunte<br />
Songauswahl durch die inspirierten, herrlich groovenden Arrangements von Christian Auer, der<br />
<strong>musicals</strong> 04.14<br />
www.<strong>musicals</strong>-magazin.de<br />
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