newyork Foto: Joan Marcus Steven Pasquale (Robert) und Kelli O'Hara (Francesca) Auch die Besetzung lässt zahlreiche Wünsche offen, deren geringster nicht Kelli O'Hara ist, die hier gegen ihren Typ besetzt ist und doch strahlt wie immer. In ihren früheren Hauptrollen (in ‘The Pajama Game’ mit Harry Connick, Jr., im fabelhaften Revival von ‘South Pacific’ 2008 und erst kürzlich in ‘Nice Work If You Can Get It’ mit Matthew Broderick) erfreute uns Reaktionen der amerikanischen Presse Portraying an Italian war bride trans - planted to the middle of America, Ms. O'Hara finds a breathtaking sweep of feelings within the iteration of those three small syllables. “Iowa”, she sings, in the number that begins the new musical ‘The Bridges Of Madison County’, and you hear both the heady hope of liberation and the hopeless acceptance of captivity. … I am happy to say that Ms. O'Hara more than keeps the promises made by her interpre - tation of that first song, one of many sumptuous pieces that feel as if they had been written specifically for her by the show's composer, Jason Robert Brown. She also confirms her position as one of the most exquisitely expressive stars in musical theater. Ben Brantley, The New York Times ‘The Bridges Of Madison County’ is a ravishingly beautiful musical play based on the phenomenally popular 1992 weeper about a four-day love affair between an Iowa farm wife from Italy and a worldly photographer. In other words, this is unblushing Harlequin Romance-style material bound in top-quality leather. Linda Winer, Newsday In an intimate house, Jason Robert Brown's lushly melodic score for ‘The Bridges Of Madison County’ would seem a proper fit for Marsha Norman's book, which is gushy but more literate than Robert James Waller's mawkish 1992 novella about soulful lovers in a hopeless adulterous affair. But although Kelli O'Hara and Steven Pas - quale are in glorious voice as this passionate pair, the bombastic orchestrations and Bartlett Sher's overstated helming inflate the production into some quasi-operatic beast that thinks it's ‘Aida.’ Marilyn Stasio, Variety A trip to Madison County is well worth while; Broadway rarely sees two such wonderful singing performances, and things are mighty incandescent when Mr. Brown's love songs are being sung. How discouraging that the rest of the enterprise dulls what might have been glorious. Steven Suskin, The Huffington Post Robert James Waller's 1992 romantic bestseller ‘The Bridges Of Madison County’ and the Meryl Streep-Clint Eastwood movie it spawned struck many as sappy <strong>–</strong> but Broadway's lush musical version is grown-up and plain oldfashioned beautiful. The stage adaptation by Jason Robert Brown (‘Parade’) and Marsha Norman (‘'night Mother’) is a familiar, yet stylish tale that earns its tears. And it’s never sappy. Joe Dziemianowicz, New York Daily News O'Hara mit dem warmen Leuchten einer lebhaften Persönlichkeit, ihre kecke und kesse Ausstrahlung war eine ihrer liebenswertesten Eigenschaften und im Grunde das beste Argument, sie auf der Bühne zu bewundern. Hier aber, als desillusionierte, sexuell unterdrückte Hausfrau, kann sie keine der verführerischen Eigenschaften zeigen, die ihre vorherigen Auftritte so charmant machten. Zusätzlich belastet durch einen pseudoitalienischen Akzent, den sie für die Songs dankenswerterweise ablegt, wirkt ihr Porträt von Francesca gewissermaßen gedämpft, was ihrem bisherigen so offenen, direkten Schauspiel diametral entgegensteht. Zweifellos war die Rolle der weitaus älteren Francesca eine willkommene Herausforderung für sie, und trotz allem stellt sie sich der Aufgabe mit großartigem Gespür. Aber in bester Erinnerung werden wir sie sicher für andere Rollen behalten. Steven Pasquale, der einst 2005 in ‘The Light In The Piazza’ schon der Geliebte von Kelli O'Hara war, spielt den Fotografen Robert mit flottem Äußeren und hinreißender Präsenz, seine Stimme erinnert an Mandy Patinkin zu dessen besten Zeiten. Pasquales Stärke und Zärtlichkeit liefern die perfekte Basis, auf der sich die Francesca seiner Partnerin entwickeln kann, allein die sexuelle Spannung zwischen ihnen wirkt nicht ganz so heiß, als dass man die überwältigende Leidenschaft erahnen könnte, die Francesca befreit und Robert verändert. In den Nebenrollen macht es vor allem Freude, Hunter Foster als Bud wiederzubegegnen (zuletzt in ‘Hands On A Hard Body’ und ‘Million Dollar Quartet’), und ebenso Cass Morgan, die wir aus ‘Memphis’ und ‘Mary Poppins’ kennen. Beide sind erfahrene Broadway-Kämpen und wissen ganz genau, wie man die Bühne für sich einnimmt, wenn sich Gelegenheit bietet. Sowohl Caitlin Kinnunen, die zuletzt in ‘Spring Awakening’ aktiv war, wie auch Derek Klena, ein ‘Wicked’-Abkömmling, spielen ihre Rollen als Francescas Kinder Carolyn und Michael vollkommen langweilig und eindimensional, haben aber auch keine große Möglichkeit, als sich dem Buch zu fügen. Insgesamt kann man ‘The Bridges Of Madison County’ als ein Musical beschreiben, das am besten den Besuchern der Nachmittagsvorstellungen gefallen wird, die sonst gern ihre tägliche Portion Seifenoper im Fernsehen anschauen und sich nach einem sentimentalen Stück sehnen, das von einer intensiven, aber dem Untergang geweihten Liebesaffäre erzählt. <strong>Das</strong> neue Musical hat durchaus Charme, seine Musik mit ihren wunderbaren Melodien gehört zur schönsten, die wir seit langer Zeit hier gehört haben. <strong>Das</strong> Stück bietet ebenfalls fein schattierte Porträts, vor allem von Kelli O'Hara, die man andererseits auch als anbiedernd qualifizieren könnte. Die Summe der positiven Punkte aber reicht nicht aus, das neue Musical zu dem erhofften Riesenerfolg zu machen, der es eigentlich hätte werden müssen. 96 <strong>musicals</strong> 04.14
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