Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe
Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe
Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6<br />
ten Zielgruppe der Freiberufler, kleinen Gewerbetreibenden und der Dienstfahrzeugkunden 26<br />
ein hohes Wachstumspotenzial vorausgesagt 27 , worauf zu einem späteren Zeitpunkt 28 näher<br />
eingegangen wird. Die höchste Bedeutung kommt der Zielgruppe der Großfuhrparkbetreiber<br />
zu, da sie sowohl umfangreiche Leistungsbündel nachfragen als auch einen hohen Umsatz<br />
generieren. Gegensätzlich dazu sind die Vermietungsgesellschaften nur an dem klassischen<br />
Produktportfolio interessiert, da sie darüber hinaus gehende Dienstleistungen ihren Kunden<br />
selbst anbieten können. 29<br />
Eine besondere Kundengruppe, die in dem Schaubild nicht berücksichtigt ist, stellen die<br />
Händler dar. Sie sind <strong>für</strong> das Finanzdienstleistungsinstitut zum einen als Intermediäre zum<br />
Endkunden tätig und zum anderen sind sie selbst Kunden, da sie ihren Fahrzeugbestand<br />
hauptsächlich über Captives finanzieren. 30 Ihr hoher Kapitalbedarf, bedingt durch das Be-<br />
dürfnis einer umfassenden Produktpräsentation gegenüber den Kunden, ist ohne Unterstüt-<br />
zung der Herstellerinstitute nicht zu realisieren. 31<br />
2.3 Geschäftsfelder der herstellergebundenen Autobanken<br />
2.3.1 Klassisches Produktportfolio<br />
Um die Rolle und Bedeutung der herstellergebundenen Autobanken besser bewerten zu kön-<br />
nen, wird an dieser Stelle näher auf das klassische Produktportfolio eingegangen. Dazu zäh-<br />
len vor allem das Leasing, die Finanzierung und die Versicherung von Fahrzeugen. 32 Diese<br />
automobilwirtschaftlichen Finanzdienstleistungen haben in den letzten Jahren stetig an Be-<br />
deutung gewonnen, was eine Schätzung der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT)<br />
belegt. Es wird davon ausgegangen, „dass insgesamt 75% aller zugelassenen und umge-<br />
schriebenen Fahrzeuge in Deutschland in irgendeiner Form zumindest anteilig finanziert oder<br />
geleast sind.“ 33 Bei einer näheren Betrachtung der Leasing- und Finanzierungsverträge der<br />
Captives des AKA stellt sich das Portfolio der Neuzulassungen in 2008 wie folgt dar:<br />
26<br />
Mit Dienstfahrzeugkunden sind Mitarbeiter eines Unternehmens gemeint, die sich in einem vorgegebenen<br />
finanziellen Rahmen ihre Dienstwagen selbst aussuchen dürfen.<br />
27<br />
Vgl. Diez, Willi / Bühler, Martin (2006), S. 17.<br />
28<br />
Siehe Kapitel 4.1.<br />
29<br />
Vgl. Diez, Willi / Bühler, Martin (2006), S. 17.<br />
30<br />
Vgl. Messner, Wolfgang (2004), S. 265.<br />
31<br />
Vgl. Kolb, Alexander (1991), S. 54.<br />
32<br />
Vgl. Schmidt, Klaus /u.a. (2007), S. 244.<br />
33<br />
Diez, Willi / u.a. (2005), S. 427 f.