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Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe

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tungen sowie ein sehr gutes Image. Der hohe Bekanntheitsgrad der Konzernmarken sowie<br />

das Image eines wirtschaftlich erfolgreichen Automobilherstellers lässt einen Captive natio-<br />

nal und international profitieren. 152<br />

Dennoch gibt es auch bei den Captives Optimierungsbedarf, welcher insbesondere in dem<br />

Bereich der Erreichbarkeit und der Flexibilität zu suchen ist. Letzteres ist vermutlich durch<br />

den hohen Abstimmungsbedarf zwischen dem Finanzdienstleister und seinem Hersteller bei<br />

veränderten Marktsituationen zu erklären. 153<br />

Gegenüber den Geschäftsbanken können die Captives vor allem ihren Imagevorteil nutzen,<br />

denn die Eigenschaften der Konzernmarken werden auf die Produktgestaltung und den<br />

Marktauftritt von herstellergebundenen Autobanken übertragen. Während Adjektive wie er-<br />

folgreich, sportlich und dynamisch in Verbindung mit Captives genannt wurden, schätzen die<br />

Teilnehmer dieser Kundenbefragung die Geschäftsbanken eher als konservativ und bodens-<br />

tändig ein. Jedoch werden die Autobanken auch umgekehrt von der Markenpolitik der Hers-<br />

teller beeinflusst. Es kann z.B. zu einer Eingrenzung der Produktpalette kommen, da mögli-<br />

che negative Erfahrungen im Finanzdienstleistungsbereich Auswirkungen auf die Fahrzeug-<br />

entscheidung haben können. Zu vermeiden sind daher Produktangebote, die ein erhebliches<br />

Kapitalrisiko in sich tragen wie z.B. Optionen oder Futures. 154 Ein weiterer Vorteil gegenü-<br />

ber der Kreditvergabe der Universalbanken stellt zumindest im Privatkundengeschäft die<br />

Emotionalisierung der Finanzdienstleistung durch die Realisierung eines bestimmten Fahr-<br />

zeugwunsches dar. Die Erfüllung eines Traums lässt sich daher leichter vermarkten als der<br />

bloße Verkauf eines Ratenkredites. 155 Bei der Aussage des Sprechers des Presseausschusses<br />

des AKA wird es noch deutlicher: „Wir verkaufen umfassende Mobilitätskonzepte <strong>für</strong> Auto-<br />

fahrer, die anderen verkaufen Geld.“ 156 Dennoch verfügen die Geschäftsbanken über qualita-<br />

tiv hochwertige Kundeninformationen durch die Kontoführung oder andere Bankgeschäfte,<br />

womit im besten Fall eine langjährige Vertrauensbasis auf beiden Seiten aufgebaut werden<br />

konnte.<br />

Die Non-Captives behaupten sich gegenüber den herstellergebundenen Autobanken vor al-<br />

lem durch ihre Markenneutralität, ihre Schnelligkeit und ihre Flexibilität. Nachteile werden<br />

in diesem Segment beim Image und der Beratungsqualität gesehen. Zur detaillierten Betrach-<br />

152 Vgl. Stenner, Frank (2008), S. 69.<br />

153 Vgl. Diez, Willi / Bühler, Martin (2006), S. 27.<br />

154 Vgl. Stenner, Frank (2008), S. 69.<br />

155 Vgl. Kupisch, Dietmar (o.J.), (siehe Internetverzeichnis).<br />

156 Ebenda.

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