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Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe

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Fahrzeug zurückzugeben. 42 In Anbetracht der Parallelen zum Leasing handelt es sich bei der<br />

Schlussratenfinanzierung um eine Kombination aus Leasing und klassischer Finanzierung. 43<br />

Über die privaten oder gewerblichen Kunden hinaus kann auch der Händler eine Finanzie-<br />

rung in Anspruch nehmen. Die sogenannte Händlerfinanzierung hat <strong>für</strong> die meisten Captives<br />

von Beginn an eine bedeutende Rolle gespielt. Früher war dieses absatzsichernde Geschäfts-<br />

feld sogar das größte Segment bei den herstellergebundenen Autobanken. 44 Heute ist es mit<br />

13,1% des Gesamtumsatzes und einem Volumen von 11,56 Mrd. € etwas zurückgegangen,<br />

aber mit einem Marktanteil von 90% finanzieren die Captives im Moment über 20.000 Au-<br />

tomobilhandelsbetriebe. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Finanzierungen von Neu-,<br />

Vorführ- und Gebrauchtfahrzeugen (insgesamt 400.000 Pkw´s), aber auch um Investitions-<br />

und Betriebsmittelkredite. 45<br />

Bei der letzten Dienstleistung im klassischen Portfolio handelt es sich um den Vertrieb von<br />

Versicherungen. Obwohl die Versicherung keine Finanzdienstleistung im engeren Sinne dar-<br />

stellt, ist sie dennoch bei den Captives zu einem elementaren Bestandteil des Portfolios ge-<br />

worden. 46 Ziel ist es hierbei, dem Kunden ein umfangreiches Produktangebot rund um das<br />

Automobil anbieten zu können. In diesem Zusammenhang soll die Kundenbindung gestärkt<br />

und intensiviert sowie das Ertragspotenzial erhöht werden. 47 Hinsichtlich des zu versichern-<br />

den Schadens kann zwischen den grundlegenden Formen der Personenversicherung und der<br />

Güterversicherung unterschieden werden. 48 Im Automobilbereich enthält die zweite Katego-<br />

rie hauptsächlich Versicherungen wie die Kfz-Haftplicht- und die Kaskoversicherungen so-<br />

wie die Gap-Versicherung. Hierbei handelt es sich um die Absicherung der Differenz zwi-<br />

schen Restwertforderung des Autohändlers und ausgezahlter Versicherungssumme nach ei-<br />

nem Unfall, Totalschaden oder Diebstahl des Fahrzeugs. 49 Zu den Personenversicherungen<br />

zählen unter anderem die Insassenunfall- und die Restschuldversicherung, welche vermehrt<br />

nachgefragt wird. Der Kunde kann hierbei seine bestehenden Zahlungsverpflichtungen absi-<br />

chern, die er nach dem Eintreten unvorhergesehener Ereignisse (Verlust des Arbeitsplatzes,<br />

Invalidität oder Tod) nicht mehr leisten kann. 50<br />

42 Vgl. Böhme, Matthias / u.a. (2007), S. 178, 186.<br />

43 Vgl. Diez, Willi / Bühler, Martin (2006), S. 10.<br />

44 Vgl. Franke, Dirk (2001), S. 696.<br />

45 Vgl. Plate, Doris (2009), S. 27.<br />

46 Vgl. Schwickal, Udo (2008), S. 114.<br />

47 Vgl. Diez, Willi / u.a. (2001), S. 430.<br />

48 Vgl. Bitz, Michael / Stark, Gunnar (2008), S. 391.<br />

49 Vgl. Swoboda, Uwe (2000), S. 215.<br />

50 Vgl. Folz, Roland / Sutor, Jochen (2005), S. 487.

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