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Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe

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eine Selbststudie 85 unter den 12 Mitgliedern des AKA durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass<br />

die durch die Captives angebotenen Informationen über ihre Finanzdienstleistungen sowohl<br />

quantitativ als auch qualitativ sehr unterschiedlich sind. So umfassen die Informationen zu<br />

den einzelnen Leasing- oder Finanzierungsangeboten z.B. bei Daihatsu Financial Services<br />

oder der Fiat Bank nur eine schlagwortartige Darstellung der Kernleistungen. Bei BMW Fi-<br />

nancial Services oder der Mercedes-Benz Bank sind sie dagegen verständlich beschrieben<br />

und zusätzlich in Broschürenformat erhältlich. Das Kerngeschäft der Captives, das Berech-<br />

nen von Leasing- oder Finanzierungsraten, wird zwar in Form eines Kalkulators von fast al-<br />

len Mitgliedern des AKA angeboten (Ausnahmen: Nissan Bank, Lexus Financial Services,<br />

Seat Bank), aber dies mit unterschiedlichsten Qualitäten. Im Idealfall kann man „sein“ Auto<br />

mit Hilfe eines Konfigurators selbst zusammenstellen, die Finanzierung individuell verändern<br />

und sein Ergebnis auf der Festplatte speichern oder sich als E-Mail zuschicken lassen. Im<br />

Hinblick auf den Multi-Channel-Vertrieb ist es bei einigen Captives am Ende der Kalkulation<br />

sogar möglich einen Händler in seiner Nähe zu suchen, um das Auto live zu sehen und die<br />

Kalkulation Realität werden zu lassen. Negativ aufgefallen ist in 83 % der Fälle, dass kein<br />

Preisaushang mit den aktuellen Konditionen <strong>für</strong> Leasing- und Finanzierungsgeschäfte zu fin-<br />

den war. Weiterhin wird die Verlinkung der jeweiligen Automobilhersteller mit ihren Capti-<br />

ves als unzureichend eingeschätzt. In den meisten Fällen kann man den Link der hersteller-<br />

gebundenen Autobank nur finden, wenn man über den Reiter Service geht. Bei der Alfa Bank<br />

oder der Skoda Bank beispielsweise fehlt die Verlinkung sogar völlig. Zusammenfassend<br />

lässt sich daher feststellen, dass der Entwicklungs- und Umsetzungsprozess im Hinblick auf<br />

einen integrativen und kundenorientierten Vertriebsweg im Internet noch lange nicht beendet<br />

ist. 86<br />

Abschließend ist anzumerken, dass bislang die Einweg-Kommunikation über die Hersteller-<br />

Webseiten den Vertriebsweg Internet dominierte. Allerdings werden besonders bei den jün-<br />

geren Autokäufern verstärkt weitere Dialogarten wie Automobilforen oder Community-<br />

Webseiten (z.B. Xing, Youtube, Facebook) beliebt, die den Fahrzeugkauf erheblich beeinf-<br />

lussen können. 87 Für die Zukunft werden sich die Captives daher nicht nur auf ihre Websei-<br />

ten beschränken, sondern auch über alternative Vertriebswege nachdenken, sodass sich ihr<br />

Absatz und in diesem Zusammenhang ihre Bedeutung gegenüber den Marktteilnehmern wei-<br />

ter erhöhen können.<br />

85 Vgl. Internetstudie, Anhang S. 66.<br />

86 Vgl. Internetseiten der AKA-Mitglieder & Hersteller.<br />

87 Vgl. Brachat, Hannes (2009), S. 36 f.

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