Deutsches Institut für Bankwirtschaft Schriftenreihe
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Abb. 13: Beispiel: Einlagenvolumen der MB Bank<br />
Quelle: Eigene Darstellung.<br />
In der Grafik wird von einem linearen Wachstum ausgegangen, da nur unzureichende Infor-<br />
mationen zur Verfügung standen. Nichtsdestotrotz lässt sich erkennen, dass die Konditionen<br />
der MB Bank bis Mai diesen Jahres, sowohl im Tagesgeld als auch im Festgeldbereich 189 ,<br />
weit über dem durchschnittlich gezahlten Marktzins lagen, wohingegen sie heute nur noch<br />
marginal über dem Durchschnittsniveau liegen. Diese Zinsgestaltung lässt eine Überschussli-<br />
quidität 190 vermuten, die nun sukzessive abgebaut werden soll. Auch die anderen zwei Auto-<br />
vollbanken (BMW und Volkswagen) handelten in ähnlicher Form, sodass der Bestand an<br />
Kundeneinlagen zum 31.12.2008 insgesamt 27 Milliarden Euro betragen hat und nur bis zum<br />
Ende des 1.Quartals 2009 auf 40 Milliarden angewachsen ist. Dieser Anstieg entspricht einer<br />
Steigerung von 47%. 191<br />
Nun könnte man annehmen, dass die Kundengelder zur Finanzierung des Industriegeschäftes<br />
und somit zur Querfinanzierung der Herstellerinstitute genutzt werden könnten, dies ist aber<br />
durch gewisse Vorschriften im Kreditwesengesetz (KWG) nicht uneingeschränkt möglich.<br />
Zum einen sind die Großkreditgrenzen Paragrafen 13, 13a und 13b KWG zu beachten, die<br />
besagen, dass finanzielle Mittel an ein verbundenes Unternehmen maximal 20% des haften-<br />
189 Dieser ist aus Komplexitätsgründen nicht in der Grafik enthalten.<br />
190 Überschussliquidität kann durch die Liquiditätskennzahl gemäß Liquiditätsverordnung gemessen werden.<br />
Dabei wird der Quotient aus verfügbaren Zahlungsmitteln (z.B. Kassebestand) und Zahlungsverpflichtungen<br />
(z.B. Spareinlagen) gebildet. Ist die Liquiditätskennzahl größer 1, gilt die Liquidität als gesichert. (Vgl. §2<br />
Liquiditätsverordnung).<br />
191 Vgl. Stenner, Frank (2009), S. 162.