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Orkus! Faun (Vorschau)

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„Die Möndin ist die Meisterin,<br />

der Geist der Nacht ihr Jünger.“<br />

The Moon and the Nightspirit sind ein besonders außergewöhnliches Duo aus Ungarn, das seine völlig eigene Version von<br />

traumhaftem Pagan Folk kreiert, der genau deswegen so authentisch wirkt, weil sich die zwei durch nichts und niemanden Grenzen<br />

setzen lassen. Ágnes Tóth und Mihály Szabó leben gemeinsam mit ihrem Hund am Waldesrand, produzieren in ihrem eigenen<br />

kleinen Studio; daneben zeichnet Ágnes auch für die Artworks verantwortlich. Ihr Leben dreht sich um Musik und Natur, weshalb<br />

sie beide Faktoren Hand in Hand gehen lassen. Mit Holdrejtek veröffentlicht das Paar sein fünftes Album – erstmalig über Prophecy<br />

Productions, was ja nur Gutes heißen kann. Wir haben ausführlich geplaudert...<br />

<strong>Orkus</strong>: Seid gegrüßt! Schön, dass ihr in dieser stressigen Festival periode Zeit<br />

für uns gefunden habt. Wir hoffen, euch geht’s gut?<br />

Ágnes Tóth: Ebenfalls ein Hallo an alle LeserInnen! Uns geht’s gerade wirklich<br />

gut; all die Arbeit, die das neue Album betrifft, konnten wir schon vor einigen<br />

Monaten abschließen. Momentan geben wir viele Interviews und bereiten uns<br />

innerlich für den Releasetermin vor. Außerdem kann man uns noch auf ein<br />

paar Sommerfestivals spielen sehen.<br />

O: Wie würdet ihr das Projekt The Moon and the Nightspirit beschreiben? Was<br />

macht euch aus?<br />

Mihály Szabó: The Moon and the Nightspirit ist ein ungarisches Duo, welches<br />

bereits 2003 von Ágnes und mir geformt und gegründet wurde. Ich würde<br />

sagen, dass wir eine Art Ethereal Heavenly Pagan Folk spielen, der sehr stark<br />

durch die Kräfte von Mutter Natur inspiriert ist. Es ist wie eine musikalische<br />

Reise, die in die Tiefen der menschlichen Seele entführt, auf der Suche nach<br />

der lange verloren gegangenen Einheit. Im Hinterkopf immer der Gedanke an<br />

den Aufschwung der ewig haltenden Verbindung zwischen Mensch und Natur.<br />

O: Dann hat wohl auch der Bandname eine tiefere Bedeutung?<br />

MS: Ja, wir wollten einen Namen, der zwar natürlich gut klingt, der aber auch<br />

eine tiefere, symbolhafte Bedeutung hat. Der Mond symbolisiert das Feminine,<br />

der Geist der Nacht spiegelt die maskuline Seite der Natur wider. Der Mond<br />

ist die Muse, die Mutter, die Hüterin alter Weisheiten, jene, welche einzig alle<br />

Geheimnisse kennt. Der Nachtgeist ist der Suchende, der Träumer, das Kind.<br />

Die Möndin ist die Meisterin, der Geist der Nacht ihr Jünger.<br />

O: Euer neues Album heißt Holdrejtek. Verratet uns doch bitte, was sich hinter<br />

diesem Titel verbirgt.<br />

ÁT: „Holdrejtek“ meint eine auf dem Mond befindliche Zufluchtsstätte. Das<br />

geht sehr gut Hand in Hand mit der letzten Frage. Mutter Mond ist die<br />

Beschützerin des Spirituellen und Geheimnisvollen. In ihrem Spiegel<br />

offenbaren sich die mystische Natur, die verwobenen Gestirne, alles uns lang<br />

Verlorene. Diese Idee ergänzt sich perfekt mit dem lyrischen sowie<br />

musikalischen Konzept. Darum haben wir uns für den Titel entschieden.<br />

O: Welche Motive können wir sonst noch auf dem Album finden?<br />

MS: Textlich dreht sich die Thematik um die Dualität und Einheit von Mikround<br />

Makrokosmos, um die versteckte Tiefe der Samen und des durch die<br />

Sterne manifestierten Universums. Das Album ist einerseits eine Huldigung<br />

an das Ungesehene, genauso wie an alle durchdringenden Kräfte, die noch in<br />

den verzweigten Tiefen schlummern, in den wachsenden Samen und den<br />

erblühenden Knospen, dem geheimen Herzen der Natur, das in allen Kreaturen<br />

unserer Erde schlägt. Auf der anderen Seite ist es eine Huldigung an das<br />

nächtliche, sternenüberspannte, traumhaft verhüllte Gesicht der Welt, die<br />

geheime Natur, jenes Mondasyl, welches dem ermüdeten, an den Ursprung<br />

gebundenen Geist und der Seele Schutz bietet.<br />

O: Habt ihr euch für die Produktion Unterstützung geholt?<br />

ÁT: Nein, es waren absolut keine anderen Leute bei der Produktion von<br />

Holdrejtek involviert. Alles wurde in unserem eigenen Studio aufge nommen,<br />

gemixt und gemastert. Diese Methode existiert für uns schon lange und<br />

funktioniert einfach sehr gut. Auf diese Weise können wir wirklich alles<br />

realisieren, was wir zuvor geplant haben, ohne Hast oder irgendeine Art von<br />

Einschränkungen oder Kompromissen.<br />

O: Könnt ihr euch an einen ganz besonderen Augenblick während der<br />

Aufnahmen erinnern?<br />

ÁT: Wir hatten sehr viele tolle Momente, und sie alle sind mit dem Songwriting<br />

verbunden. Dieses Mal ist uns etwas ganz Lustiges passiert. Wir haben<br />

unabsichtlich unseren Hund mit aufgenommen, der im Hintergrund „gesungen“<br />

hat. (lacht laut) Er liebt es einfach, mit uns zu singen – also: zu jaulen –, aber<br />

normalerweise bleibt er weit genug vom Aufnahmebereich entfernt. Diesmal<br />

jedoch nicht. Fast hätten wir seinen entzückenden Gesang in dem Stück<br />

gelassen. Denn eigentlich war er gar nicht so schlecht. (lacht erneut) Na ja,<br />

vielleicht beim nächsten Mal!<br />

O: Wie würdet ihr das Resultat in einem Satz beschreiben?<br />

MS: Holdrejtek ist ein wenig melancholisch, manchmal ziemlich düster, aber<br />

doch sehr intime und tiefe akustische Musik mit einer stark durch die Natur<br />

inspirierten Atmosphäre... unser bis dato reifstes und abwechslungsreichstes<br />

Album.<br />

O: Gibt es auch ein Lieblingslied?<br />

ÁT: Ganz ehrlich, das ist eine richtig schwierige Frage. Wir haben einige<br />

Lieblingsstücke auf dem Album, aber sie wechseln von Zeit zu Zeit immer<br />

wieder. (lächelt) Ihr versteht bestimmt, dass jeder Song eine besondere<br />

Bedeutung für uns hat, doch wenn ich wählen müsste, würde ich wohl den<br />

Titeltrack nennen, denn er ist die speziellste Nummer. Ein Gebet für die Seelen,<br />

die der Dunkelheit sowie der Geistlosigkeit dieser modernen, technophilen<br />

und unpersönlichen Welt erlegen sind. Es ist ein sehr trauriges Lied mit einer<br />

für uns sehr untypischen Instrumentierung: Harfe, Lamellophon, Violine und<br />

mein weiblicher Gesang. Keine Akustikgitarre und auch keine Perkussion,<br />

wirklich interessant.<br />

O: Habt ihr bereits Pläne für eine erste Single oder einen Videoclip?<br />

ÁT: Bis jetzt haben wir uns noch für keinen Track entschieden, aus dem ein<br />

Clip gemacht werden soll, aber die stärksten Kandidaten dürften wohl Égnyitó<br />

oder Magban alvó sein. Es sind zwei sehr unterschiedliche Songs, aber beide<br />

haben eine echt starke Atmosphäre. Wir haben schon einen Haufen Ideen für<br />

ein Video im Kopf, vielleicht wird es sogar ein animierter Videoclip, doch wir<br />

sind noch nicht sicher, wann das Ganze realisiert wird. Wir beginnen gerade<br />

daran zu arbeiten, aber es benötigt eine Menge Zeit, solch ein großes Projekt<br />

zu vollenden. Hoffen wir das Beste!<br />

O: Wie gefällt euch das Leben in Ungarn?<br />

MS: Wir wohnen im östlichen Teil des Landes, an der Grenze zu einer kleineren<br />

Stadt. Es ist ein sehr ruhiger und friedvoller Platz, nahe den Wäldern. Wir lieben<br />

es. Wir haben außerdem hier die Möglichkeit, das zu tun, was wir lieben – Musik<br />

machen. Deshalb sind wir hier auch glücklich und würden um nichts in der<br />

Welt tauschen wollen.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 47

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