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Orkus! Faun (Vorschau)

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Janus • MG<br />

Eisbrecher • MG<br />

Apoptygma Berzerk • CS<br />

Lacrimosa • MG<br />

Die Krupps • MG<br />

VNV Nation • CS<br />

Stimmungsgranate abschießen. In 70 Minuten liefern die Umjubelten ein Set,<br />

das nahezu alle Schattierungen ihres umfangreichen Repertoires enthält und<br />

uns im Freudentaumel in entfernte Sphären driften lässt. Doch was wäre das<br />

Amphi-Jubiläum ohne einen ganz bestimmten Herrn? Rekordverdächtig ist<br />

die Zahl von Auftritten am Kölner Tanzbrunnen – gemeint sind Eisbrecher und<br />

Alphamännchen Alexander Wesselsky. Nachdem tiefrosa Nebelschwaden<br />

vom Wind getragen die Bühne freilegen, stehen die Jungs auch schon in voller<br />

Montur vor der fiebernden Meute. Kein Mitleid – diese Ansage ist klar, und<br />

darum geht es bei Herrn Wesselsky auch gnadenlos weiter. Er lässt hier und da<br />

wie gewohnt kleine Anekdoten und Scherze einfließen, mal auf Hochdeutsch,<br />

mal auf Bayrisch, was dem Ganzen noch ein paar Extrasympathiepunkte<br />

einbringt. Neben einem Gratulationsständchen für alle Geburtstagskinder<br />

liefert die Vorzeigecombo auch showtechnisch und musikalisch ordentlich<br />

ab. Stücke wie Eiszeit, Schwarze Witwe oder This is Deutsch dürfen genauso<br />

wenig fehlen wie Pyroeffekte und das Bespielen von Trommeln bei Amok. Ein<br />

krachender und äußerst gelungener Abschluss auf der Hauptbühne!<br />

Mit kühlen, harschen Industrial-Klängen knüpfen die Szene-Riesen Die<br />

Krupps im Staatenhaus an die ausgelassene Stimmung an. Die anfängliche<br />

Technikpanne wird vom sympathischen Frontmann Jürgen Engler gekonnt<br />

überbrückt, und statt in mürrische Gesichter blickt die Band während des<br />

Nachsoundchecks in ein Meer voll klatschender Hände, die anfeuernde<br />

Unterstützung bieten. Plötzlich geht es mit The Dawning Of Doom weiter, und<br />

die kurze unplanmäßige Pause ist rasch vergessen. Nun steht hemmungslose,<br />

stampfende Ertüchtigung auf dem Programm. Was bleibt einem bei diesem<br />

mitreißenden Sound auch anderes übrig? Ohne Umwege schaffen die Herren<br />

mit ihren eindringlichen Beats authentische „Damals“-Atmosphäre, von der<br />

wir tanzend übermannt werden. Mit circa 25 Minuten Verspätung ist es an<br />

der Zeit für den Headliner des zweiten Festivaltages. Das X. Amphi Festival<br />

beschließen dürfen Lacrimosa, die beim monströsen Intro aus kompletter<br />

Finsternis auf die nebelumhüllte, schwach beleuchtete Bühne treten. Unter<br />

tosendem Applaus erklingen die ersten Töne von Ich bin der brennende<br />

Komet und erhellen den Moment. Fronter Tilo Wolff und seine begabte Crew<br />

zeigen sich in absoluter Höchstform und sorgen dafür, dass unsere Augen<br />

am Geschehen auf der Bühne haften. Ob aus dem Heute oder Früher, die<br />

zeitlosen Stücke der bemerkenswerten Formation berühren nicht nur Herz<br />

und Seele, sondern laden auch immer wieder mal zum sanften Wiegetanz,<br />

mal zum lauten Mitsingen ein. Was für ein Finale!<br />

Text: Tanja Pannwitz<br />

Photos: Michael Gamon (MG) & Claudia Schöne (CS)<br />

<strong>Orkus</strong>! - 93

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