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Gründungsjahr: 1999<br />
Herkunftsland: USA/Deutschland<br />
Internetseite: www.derrestmusik.de<br />
Aktuelles Album: 10 Lieder für Freunde<br />
Line-Up:<br />
Phil Taraz – Gesang, Gitarre<br />
Jeannine Max – Bass<br />
Emanuel Bisping – Schlagzeug<br />
„Jeder sollte das tun, was er will.“<br />
<strong>Orkus</strong>: Eure Musik ist ganz klar nicht einfach nur Rock, Pop, Metal... Sondern...?<br />
Philipp Taraz: Wir sind von apokalyptischem Swamp Rock bis hin zum Depro<br />
Punk schon so ziemlich alles genannt worden, am Ende muss sich jeder seine<br />
Meinung bilden, wir passen eben in keine Sparte, wir sind „Der Rest“.<br />
O: Warum ist der Albumtitel 10 Lieder für Freunde so passend für das Werk?<br />
PT: Weil es zehn Lieder für gute Freunde von uns sind. Ganz simpel, ganz<br />
ehrlich, ohne doppelten Boden.<br />
O: Was war der Auslöser, der dich veranlasste, Musiker werden zu wollen?<br />
PT: Ich bin mir nicht sicher, ob ich einer bin. Meine Fähigkeiten stelle ich da<br />
nicht in Frage, aber ich kenne Musiker gut, und ich bin eigentlich keiner von<br />
ihnen.<br />
O: Hatten deine Eltern keine bessere Idee für dich?<br />
PT: Oh, bestimmt, aber ich höre eigentlich nie auf Ratschläge von Leuten, die<br />
ich nicht respektiere, beziehungsweise: meine Mutter hat sich nie beschwert.<br />
O: Bei welchen zwei Songs wird dir immer ganz anders, wenn du sie hörst...?<br />
Warum – und wovon handeln diese?<br />
PT: Bei welchen wird mir schlecht? Da brauche ich nur das Radio einzuschalten.<br />
Wie diese Lieder heißen, weiß ich nicht, aber gefühlt sind es seit 20 Jahren<br />
immer dieselben zwei, und sie handeln von Geldgeilheit und Dummheit.<br />
O: Was war bisher das Schönste, was man über deine Musik gesagt hat?<br />
PT: Dass man sich in ihr widerspiegelt, dass sie tröstet. Dafür mache ich das,<br />
damit ganz bestimmte wenige Leute diesen Moment haben.<br />
O: Was war deine erste Begegnung mit der Schwarzen Szene?<br />
PT: Ich war in Los Angeles auf einer wöchentlichen Veranstaltung, die<br />
„Perversion“ hieß. Aufgefallen waren mir da in erster Linie die schönen<br />
Frauen und dass mich die Musik nie störte. Das war Electro-lastig und von DJs<br />
aufgelegt, aber egal.<br />
O: Welche drei Alben hast du in deiner Jugend besonders gerne gehört?<br />
PT: Puh, da muss ich mich fragen, wo Kindheit aufhört und Jugend anfängt.<br />
Ich würde sagen: Faith No More King for a Day/Fool for a Lifetime, Killing Joke<br />
Pandemonium und PJ Harvey To Bring You My Love. Von den Bands ist mir Killing<br />
Joke geblieben, die liebe ich immer noch sehr.<br />
O: Angenommen, du gründest eine Partei. Für welche drei Angelegenheiten<br />
würde sich diese Partei einsetzen?<br />
PT: Ich könnte in Deutschland keine Partei gründen, weil diese zweifellos<br />
grundgesetzfeindlich wäre. Ich würde die Gesetze alle außer Kraft heben<br />
wollen, jeder sollte das tun, was er will.<br />
O: Welche Träume hast du zurzeit des Öfteren?<br />
PT: Ich träume zum Glück gerade nicht mehr. Ich hatte fast ein Jahrzehnt lang<br />
ein und denselben Traum, der sich wiederholte. Furchtbar.<br />
O: Was sind deine zwei liebsten Tagträume?<br />
PT: Ich sitze in Thailand und blicke auf das Meer, oder ich wate knietief durch<br />
das Blut meiner Feinde.<br />
O: Was aus deinem Leben möchtest du ungern noch einmal erleben?<br />
PT: Wir haben ja nie die Möglichkeit, etwas wieder zu erleben; alleine dadurch,<br />
dass wir uns mit jeder Sekunde verändern.<br />
O: Warum sollte man euer Werk nun unbedingt gehört haben?<br />
PT: Weil es eigenständig ist. Weil es ehrlich ist. Alles, was diese Attribute trägt,<br />
sollte man sich immer anhören oder ansehen, und es gibt unfassbar wenig<br />
davon.<br />
<strong>Orkus</strong>! - 77