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Orkus! Faun (Vorschau)

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Noisuf-X • MG<br />

MONO INC. • CS<br />

Rotersand • CS<br />

Klangstabil • MG<br />

The Exploding Boy • MG<br />

In The Nursery • MG<br />

London After Midnight • MG<br />

Genauso lärmig wie am Vortag starten wir im Staatenhaus mit Noisuf-X,<br />

die einen Hit nach dem anderen vom Stapel lassen. Vor allem bei der<br />

Abtanzhymne Hit Me Hard beginnen Wände und Boden der Konzerthalle<br />

so stark zu beben, dass die Körperbewegungen wie von selbst kommen.<br />

Maerzfeld legen mit ihrer Neuen Deutschen Härte nach und mischen<br />

das Publikum mit harten Texten und mindestens genauso harten Sounds<br />

richtig durch. Künstlerisch anspruchsvoll präsentieren sich wenig später<br />

Klangstabil, die beweisen, dass tiefgründige Texte nicht nur durch das<br />

Aneinanderreihen von Wörtern wirken, sondern ganz maßgeblich auch durch<br />

die Gestik und Mimik der Künstler. Sänger Boris May ist in dieser Disziplin<br />

ein Paradebeispiel. Wesentlich gitarrenlastiger dringen die Klänge von The<br />

Exploding Boy an unser Ohr. Mit Desperados und Torn legen die Herrschaften<br />

aus der schwedischen Hauptstadt stark los und sorgen dafür, dass sich alle<br />

Beinpaare im Takt bewegen.<br />

Mit In The Nursery wird auf der Mainstage atmosphärisch und<br />

stimmungstechnisch großes Geschütz aufgefahren. Das Markenzeichen der<br />

Performance der Brüder Humberstone ist die eindrucksvolle Verwendung<br />

mehrerer Militärtrommeln, und die haben es wirklich in sich, lassen sie<br />

bei ausgeklügelten Klanglandschaften à la Bombed oder Mystery doch den<br />

ganzen Körper beben. Nicht weniger namhaft geht es mit einem von den<br />

Fans ersehnten Act weiter. mesh sind auf Events dieser Größenordnung gern<br />

gesehene Gäste, und am Jubel, als die Band sich der Menge zeigt, merkt man<br />

deutlich, welchen Stellenwert die Herren aus Bristol genießen. Anders als<br />

sonst setzt der Mann mit Mütze bei Trust You direkt vom Mischpult aus auf die<br />

ganz leisen Töne und entführt uns wunderbar akustisch in eine andere Welt.<br />

Schnell steigert man sich allerdings in die energiehaltigen mesh-Hymnen wie<br />

Adjust Your Set oder Born To Lie. Musikalisch und stimmungsmäßig ein wahres<br />

Highlight! Und wie sollte es anders sein, jagt hier ein Höhepunkt den nächsten,<br />

denn MONO INC. locken so viele Menschen herbei, dass man sich fragt, wo<br />

sich diese Massen zuvor versteckt haben? Wahnsinn, was das Hamburger<br />

Gespann, das vor einigen Jahren noch mittags die Festivalbühne bestieg,<br />

seitdem auf die Beine gestellt hat. Die charakteristische Stimme von Martin<br />

Engler lässt heute niemanden kalt, und Hits wie die frisch ernannte Szene-<br />

Hymne Heile, heile Segen, bei der die Fans wahre Textsicherheit beweisen,<br />

Symphony Of Pain oder Voices Of Doom schlagen ein wie eine Bombe.<br />

Düster angehauchten Electro Pop zaubern uns Rotersand auf die Ohren. Im<br />

Staatenhaus ist beinahe kein Durchkommen mehr, so dicht gepackt steht die<br />

schwitzende Menge. Zu Liedern wie Merging Oceans, Waiting To Be Born oder<br />

I Cry treibt Sänger Rascal Nikov seine tanzenden Schäfchen immer weiter<br />

an, bis die Atmosphäre explosiv genug ist, um sich vollends zu entladen.<br />

Mittlerweile eine echte Rarität folgt mit London After Midnight. Klassischer<br />

Bombast eröffnet die sehnsüchtig erwartete Show der US-Amerikaner, und<br />

dass sie so lange nichts haben von sich hören lassen, ist gleich vergessen,<br />

als die Herren um Sean Brennan die ersten Töne anstimmen und damit<br />

goldrichtig liegen. Ob Kiss, Nothing’s Sacred, Sacrifice oder neues Material... die<br />

Fans fressen den waschechten Rockern, die oft auch Kontakt zum Publikum<br />

suchen, wahrlich aus der Hand.<br />

Nicht nur Abkühlung, sondern auch eine weitere Seltenheit erleben wir<br />

wenig später im gut klimatisierten Theater mit Janus. Vor dem bis auf<br />

den letzten Sitzplatz gefüllten Saal treten die Live-Band und Hauptakteur<br />

Dirk Riegert hinein in die Dunkelheit und sorgen mit Hotel Eden für erste<br />

Gänsehautmomente. Die teils brutal verstörenden, schaurig schönen<br />

Geschichten, welche die Texte der Konzeptalben hergeben, lassen den Atem<br />

stocken. Wenn ein Mensch diese Gruselmomente dann auch noch mit einer<br />

solch bezeichnenden Mimik und Gestik darbietet, wie es Dirk Riegert tut,<br />

dann ist klar, dass sich die Bilder tief ins Gedächtnis bohren.<br />

Saftigen Electro Pop bringen die Skandinavier von Apoptygma Berzerk<br />

auf die Mainstage, die sich ebenso wie ihre Vorgänger einer unfassbar<br />

großen Fanmenge erfreuen dürfen. Der Applaus ist überwältigend, als die<br />

Herren durch dichten Nebel aufs Parkett treten und mit Unicorn die erste<br />

92 - <strong>Orkus</strong>!

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