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Sozialisation - Fachsymposium-Empowerment

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Abbildung 7:<br />

Determinanten der Verfügbarkeit über soziale Rollen<br />

Abnehmende<br />

Identifikation<br />

Quelle: Dreitzel 1972: 138<br />

„Die Verfügbarkeit der sozialen Rollen wächst mit dem<br />

Abstand vom Nullpunkt beider Koordinaten: je größer<br />

die geforderten Ich-Leistungen und je geringer die<br />

erforderliche Identifikation bei einer sozialen Rolle ist,<br />

desto leichter kann der Rollenspieler über seine Rolle<br />

verfügen, sich von ihr lösen oder auch sie abwandeln<br />

und ausgestalten" (Dreitzel 1972: 138).<br />

Dreitzel begründet dieses Modell mit dem Hinweis<br />

darauf, dass die Dimension „abnehmende<br />

Identifikation" eng mit der gesellschaftlichen Herkunft<br />

der Rollennormen zusammenhängt, während die<br />

Dimension „zunehmende Ich-Leistungen" in hohem<br />

Maße von der Art der sich mit einer Rolle verbindenden<br />

Verhaltenserwartungen abhängig ist. Das folgende<br />

Klassifikationsschema zeigt denn auch, wie sich der<br />

Wachsende Verfügbarkeit<br />

Zunehmende Ich-Leistungen<br />

Zwang des Rollenspielers zur Identifikation mit seiner<br />

Rolle graduell verändert. Während die weitgehend<br />

verinnerlichten „personenbezogenen" Rollen noch einen<br />

sehr hohen Identifikationsgrad voraussetzen, nimmt<br />

über die „organisationsbezogenen" bis hin zu den<br />

„situationsbezogenen" Rollen der Identifikationsdruck<br />

sukzessiv ab. Entsprechend wachsen die Möglichkeiten<br />

des Individuums zu interpretierenden Ich-Leistungen<br />

mit dem graduell abnehmenden Zwangscharakter der<br />

sozialen Normen. Die individuelle Verfügbarkeit über<br />

soziale Rollen und damit die subjektive<br />

Interpretationschance ist bei den <strong>Sozialisation</strong>srollen<br />

(Kind, Patient) am geringsten, bei den situativ<br />

gestaltbaren Kontaktrollen (Nachbar, Gastgeber) am<br />

umfassendsten.<br />

Otto Stoik / Skriptum / <strong>Sozialisation</strong> / Akademienverbund Pädagogische Hochschule Diözese Linz / 2006 1 15

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