Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin
Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin
Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einleitung<br />
_____________________________________________________________________________________________________<br />
1 Einleitung<br />
In der Landschafts- und <strong>Umwelt</strong>planung gewinnt der Einsatz von Methoden der<br />
Fernerkundung zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 1992 wurde die Europäische Richtlinie<br />
zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen<br />
(kurz: FFH-Richtlinie 5 ) verabschiedet. Seither sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, im<br />
sechsjährigen Rhythmus einen Bericht über den Erhaltungszustand ihrer gemeldeten<br />
Schutzgebiete abzugeben.<br />
Für diese Aufgabe ist ein flächendeckendes Monitoring unter Einsatz der Fernerkundung ein<br />
immer häufiger verwendetes und, im Gegensatz zur visuellen Luftbildinterpretation, weniger<br />
kosten- und zeitintensives Instrument (JOLLINEAU & HOWARTH 2008).<br />
Dafür werden üblicherweise Satellitensysteme wie Landsat 5 TM, Landsat 7 ETM+, SPOT 4<br />
und SPOT 5 verwendet. In neuerer Zeit kamen geometrisch sehr hoch aufgelöste Sensoren<br />
wie IKONOS und QuickBird hinzu (ebd.). Diese haben sich laut FRICK (2006) und FÖRSTER<br />
(2008) in unterschiedlicher Qualität für das Monitoring von NA<strong>TU</strong>RA 2000 Gebieten in Offenund<br />
Waldlandschaften bewährt.<br />
Für das Kartieren von kleineren Feuchtgebieten im Binnenland stoßen<br />
Satellitenfernerkundungssysteme im Vergleich zu flugzeuggetragenen Systemen immer<br />
wieder an ihre Grenzen (JOLLINEAU & HOWARTH 2008). Grund dafür ist die begrenzte<br />
räumliche Auflösung vieler Satellitensensoren, die es schwierig macht, besonders kleine<br />
oder schmale Feuchtgebiete in Landschaften zu identifizieren (vgl. OZESMI & BAUER 2002).<br />
Obwohl Luftbilder sowie multispektrale IKONOS und QuickBird Daten verbesserte räumliche<br />
Auflösungen von bspw. 4 m oder höher anbieten, fehlen ihnen trotz allem detaillierte<br />
spektrale Informationen, die wichtig für die Differenzierung von Feuchtgebietskomplexen sein<br />
können (vgl. HELD et al. 2003, HARKEN & SUGUMARAN 2005). Diese spektralen Informationen<br />
können durch hyperspektrale Bilddaten gewonnen werden. In neuerer Zeit wurden deshalb<br />
Fernerkundungsansätze um hyperspektrale Bilddaten erweitert und zur Erforschung von<br />
Feuchtgebietskomplexen eingesetzt (JOLLINEAU & HOWARTH 2008).<br />
In dieser Arbeit werden zwei klassische hyperspektrale Klassifikationsverfahren getestet, um<br />
acht Pflanzengesellschaften, deren Lebensraum Feuchtgebietskomplexe sind, zu<br />
unterscheiden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, in wieweit sich die hier<br />
ausgewählten Verfahren für die Klassifizierung dieser Pflanzengesellschaften eignen.<br />
1.1 Hintergrund der Arbeit<br />
Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes<br />
Sara_EnMAP entstanden. Der vom GFZ Potsdam 6 geplante Hyperspektralsatellit EnMAP soll<br />
voraussichtlich im Jahr 2014 seine Arbeit aufnehmen. Die Eigenschaften dieses Sensors<br />
5<br />
FFH-Richtlinie – Flora Fauna Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992)<br />
6<br />
GFZ Potsdam - Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum<br />
1