Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin
Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin
Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Untersuchungsgebiet<br />
_____________________________________________________________________________________________________<br />
Das Naturschutzgebiet Ferbitzer Bruch grenzt westlich an das Naturschutzgebiet Döberitzer<br />
Heide an und liegt hauptsächlich im Landkreis Potsdam Mittelmark, östlich der Gemeinden<br />
Priort und Fahrland (siehe Abbildung 2-1). Es umfasst den Südwestteil des ehemaligen<br />
Truppenübungsplatzes Döberitz. (SCHOKNECHT 1996).<br />
Beide Gebiete gehören zum südöstlichen Rand der Nauener Platte. Geomorphologisch zählt<br />
diese zu den pleistozänen und holozänen Ausprägungen der Mittelbrandenburgischen<br />
Platten und Niederungen (SCHOLZ 1962).<br />
Ihre Vielgestaltigkeit verdankt die Döberitzer Heide den abwechselnden Formationen von<br />
flachwelligen Grund- und Endmoränen, schwach geneigten Sander- und Talsandflächen<br />
sowie den Niederungen mit größeren Kesselmooren und Schmelzwasserrinnen. Die höchste<br />
Erhebung ist die Krampnitzhöhe bei Priort mit 88 Metern ü. NN 17 .<br />
Das Naturschutzgebiet Ferbitzer Bruch besteht aus einem sandig-kiesigem Endmoränenzug,<br />
den ehemaligen Ackerflächen des Dorfes Ferbitz auf lehmig-sandigen Plattenbereichen und<br />
den ausgedehnten Niederungen des Großen Grabens und des Ferbitzer Bruchs. In diesem<br />
Bereich wechseln sich lehmige, sandig-lehmige, kiesig-sandige und anmoorig bis moorige<br />
Bildungen auf engem Raum ab. Natürliche Fließgewässer kommen nicht vor. (SCHOKNECHT,<br />
ZERNING 2005).<br />
Makroklimatisch gesehen liegt die Döberitzer Heide im Übergangsbereich zwischen<br />
atlantischem und kontinentalem Klima. Durch seine geomorphologische Vielgestaltigkeit gibt<br />
es innerhalb des Gebietes zahlreiche unterschiedliche und eng beieinanderliegende<br />
Mikroklimate (ebd.).<br />
Nicht nur der geomorphologische Reichtum dieser Landschaft hat zur heutigen natürlichen<br />
Standortvielfalt beigetragen, sondern auch die lange militärische Nutzung als<br />
Truppenübungsplatz. Einige Effekte des Militärbetriebes ähneln den vorindustriellen<br />
landwirtschaftlichen Nutzungsformen. Der Ausschluss von konventionellen Nutzungen<br />
verhinderte hier die sonst überall stattgefundene starke Eutrophierung und<br />
Standortnivellierung. Negative äußere Einwirkungen konnten durch den Waldsaum, der den<br />
Truppenübungsplatz umgibt, verhindert werden (ebd.).<br />
2.2 Geschichte<br />
Die Landschaft des ehemaligen Truppenübungsplatzes Döberitz ist durch eine beinahe 300<br />
jährige militärischen Nutzungsgeschichte geprägt. Im Jahre 1713 fanden die ersten Manöver<br />
unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. statt (OEHLSCHLÄGER et al. 2004). Bis 1931<br />
erlangte er eine Größe von 4.176 ha (FÜRSTENOW 2004). Eine Erweiterung um die<br />
Gemarkung Ferbitz erfolgte 1936 (STIX 1997). Mit dem Abzug der russischen Streitkräfte<br />
1992 war die militärische Geschichte der Döberitzer Heide beendet. Der in Abbildung 2-2 zu<br />
sehende Obelisk erinnert noch an die damalige Nutzung.<br />
17<br />
88 Meter ü. NN – 88 Meter über Normalnull<br />
8