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Diplomarbeit Körth - Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin

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Pflanzengesellschaften<br />

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5 Pflanzengesellschaften<br />

Im folgenden Kapitel werden die in dieser Arbeit verwendeten Biotoptypen und<br />

Pflanzengesellschaften vorgestellt und näher beschrieben (Kapitel 5.2). Dabei werden in<br />

Kapitel 5.1 vorab einige Grundbegriffe der Pflanzensoziologie erläutert und eine allgemeine<br />

Einführung in dieses Thema gegeben. In Kapitel 5.3 werden dann die Schritte der<br />

Vegetationsaufnahmen im Gelände erklärt.<br />

5.1 Grundbegriffe der Pflanzensoziologie<br />

In der vorliegenden Arbeit sollen bestimmte Biotoptypen und Pflanzengesellschaften mit Hilfe<br />

von Fernerkundungsdaten klassifiziert werden. Für ein besseres Verständnis werden die<br />

beiden genannten Begriffe näher erläutert.<br />

Unter einem Biotop versteht man die Existenz einer einheitlichen Biozönose<br />

(Lebensgemeinschaft), welche durch eine spezifische floristische und faunistische<br />

Artenkombination gekennzeichnet ist. Durch die zu der Biozönose gehörenden<br />

Pflanzengesellschaft, die Phytozönose, kann die Lebensgemeinschaft räumlich abgegrenzt<br />

und kartiert werden. Im Sinne der Biotopkartierung ist ein Biotop ein gegenüber der<br />

Umgebung abgrenzbarer, wieder erkennbarer Landschaftsteil, der in<br />

vegetationstypologischer und landschaftsökologischer Hinsicht eine Einheit bildet<br />

(HILDEBRANDT 1996).<br />

Unter einem Biotoptyp sind verwandte Biotope zusammengefasst, die eine Übereinstimmung<br />

oder Ähnlichkeit in der Artenzusammensetzung, dem Standort und der Raumstruktur<br />

aufweisen (ebd.).<br />

Eine Pflanzengesellschaft wird als ein Vegetationstyp regelhaft wiederkehrender<br />

Artenverbindungen unter enger Anlehnung an konkrete Pflanzenbestände definiert. Dabei ist<br />

sie durch einen Merkmalskern gemeinsamer Pflanzensippen, die „Charakteristische<br />

Artenkombination“ genannt wird, gekennzeichnet und bildet den Grundbaustein der<br />

Vegetation, welche die Summe aller Pflanzengesellschaften eines Gebietes umfasst<br />

(DIERSCHKE 1994). Eine Pflanzengesellschaft ist eng mit spezifischen <strong>Umwelt</strong>bedingungen<br />

und anderen Lebewesen verbunden und bildet damit die bereits oben genannte<br />

Lebensgemeinschaft.<br />

Mit Ausnahme von wassergebundenen Pflanzengesellschaften weist eine Vielzahl von<br />

Pflanzenarten eine recht weite Standortamplitude auf. Die Möglichkeit des Vorkommens von<br />

unterschiedlichen Artenverbindungen ist dadurch in der Theorie nahezu unendlich. Die<br />

Anzahl von bestehenden Vergesellschaftungstypen ist dennoch begrenzt (edb.).<br />

Pflanzengesellschaften werden in die so genannten pflanzensoziologischen Einheiten<br />

eingeteilt. Dabei ist die erste Stufe die Formation, die relativ grobe, aber leicht erkennbare,<br />

oft über weite Gebiete der Erde verbreitete Vegetationseinheiten zusammenfasst, die als<br />

Strukturtypen vor allem durch bestimmte Wuchs- oder Lebensformen gekennzeichnet sind.<br />

Die nächsten Stufen sind die Klassen (Endung: -tea), die Ordnungen (Endung: -etalia) und<br />

die Verbände (Endung: -ion). Unter Klassen werden floristisch verwandte Ordnungen<br />

zusammengefasst. In den Ordnungen wiederum sind die floristisch nahe stehenden<br />

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