3/2011 HERBST 5,00 € - Ubi Bene
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eisefreude<br />
Hamburger und Schifffahrtskaufmann, für das Doppelzimmer „Land<br />
und Meer“. Der Bekanntenkreis der Löschs scheint sehr vielfältig zu<br />
sein. Jäger, Leseratten, Musikliebhaber, Floristen, Weltenbummler und<br />
eine Homöopathin durften bei den Einrichtungsvorschlägen nach Herzenslust<br />
ihren Spleens frönen und machen das Landhaus Lösch zu einem<br />
Haus von Freunden für Freunde. Die Karlsruher Galeristin Petra<br />
Köhler hat in Hornbach ihre Ausstellungsräume erweitert: In „ihrer“<br />
Suite namens „Kunstsinn“ stellt sie wechselnde Originale verschiedener<br />
Künstler aus. Und weil sich vermutlich nicht jeder 50-Jährige in „Unserer<br />
Bude“ mit Graffiti und Comics auf Wänden und Möbeln wohlfühlen,<br />
ein anderer aber leidenschaftlich gern Carrera-Bahn spielen würde, wird<br />
bei der Vergabe der Zimmer nichts dem Zufall überlassen.<br />
Eine Sauna mit Weitblick und<br />
ein Schwein mit Socken<br />
Christiane Löschs Vorliebe für Inneneinrichtung und die bisweilen überbordende<br />
Freude am Gestalten und an ironischen Brüchen der verschiedenen<br />
Stile wird in jedem der zahlreichen Winkel dieses Hauses deutlich.<br />
Im Wohnzimmer steht eine lebensgroße Schweineplastik. Das Tier trägt<br />
Socken, „damit es keine kalten Füße kriegt“, wie die Besitzerin todernst<br />
anmerkt. Die Raucherlounge ziert eine Büchertapete und in Großmamas<br />
Stube wurden Untertassen aus weißem Porzellan an die Wand gedübelt<br />
und zur Garderobe umfunktioniert. Manches hat noch den Charme des<br />
Unfertigen, doch das ist durchaus gewollt. „Wir bekommen ständig Vorschläge<br />
von den Gästen, welche Bücher, CDs und DVDs wir in den einzelnen<br />
Zimmern passend zum Thema noch ergänzen sollten“, verrät Christiane<br />
Lösch: „Und das machen wir dann auch.“<br />
Keine Wünsche offen lassen dagegen die Gaumenfreuden, die zwischen<br />
Frühstück und Drei-Gänge-Menü am Abend gereicht werden. Wasser,<br />
Säfte, Tee, Kuchen und kleine Snacks stehen ständig zur Verfügung. Die<br />
Sauna-Oase mit Dampfbad und Außen-Whirlpool heißt passend „Bis zum<br />
Horizont“, denn den Gästen des Lösch für Freunde bietet sich vom Dach<br />
des Hauses ein grandioser Blick über das benachbarte Stift und die angrenzende<br />
Landschaft. Lange hat Christiane Lösch über die Wahl der Betten<br />
nachgedacht. „Ein Hotel verkauft Schlaf, daher sollten die vom Besten<br />
sein“, findet sie und hat sich für die Marken Hästens und Vi-Spring entschieden.<br />
Also doch: das Landhaus Lösch für Freunde ist ein Hotel. Man<br />
hatte es eigentlich längst vergessen.<br />
Text: Ute Maag •<br />
Weitere Informationen<br />
www.loesch-fuer-freunde.de<br />
AZ_GlashausExpo1_95x130_11:Layout 1 10.05.<strong>2011</strong> 10:54 Uhr Seite 1<br />
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Das Hornbacher Doktorenhaus, ein neu erbauter Zwischentrakt und eine ehemalige Scheune bilden das Landhaus Lösch.<br />
Die Gartensuite ist ganz in Grüntönen gehalten. Im Eingangsbereich grüSSt ein lebensgroSSes Schwein.<br />
Eröffnung des Kloster Hornbach war Olivier Fabing für die Süßspeisen<br />
des Hauses zuständig und kreierte unter anderem die köstlichen kleinen<br />
Klostersteine, die bis heute jedem Gast als Betthupferl gereicht werden.<br />
Bis er eine neue Herausforderung suchte. „Das passte gut, wir waren<br />
gerade am Überlegen, wem wir die Gastgeberrolle in unserem Landhaus<br />
Lösch für Freunde anvertrauen könnten“, erzählt Christiane Lösch:<br />
„Denn natürlich stellt ein besonderes Hotel auch besondere Anforderungen<br />
an die, die dort arbeiten sollen.“<br />
15 Zimmer für jeden Geschmack<br />
Die Entscheidung für Fabing fiel ebenso leicht wie die für die andere Gastgeberin,<br />
Stefanie Welsch. Die Saarländerin hatte im Kloster Hornbach<br />
gelernt und war dann drei Jahre auf Wanderschaft gegangen. Christiane<br />
Lösch holte sie zurück, und auch den Koch musste sie nicht lange suchen.<br />
„Wir haben allen unseren Angestellten im Kloster Hornbach die Idee des<br />
Landhauses vorgestellt und auch erzählt, dass die Arbeit für den Koch sehr<br />
besonders sein würde, weil er in der offenen Küche ständig Kontakt mit<br />
den Gästen hat, die ihm über die Schulter schauen, Fragen stellen und<br />
mithelfen dürfen“, sagt die Hotelchefin. Paul Müller fragte sofort: „Was<br />
muss ich lernen, um da kochen zu dürfen?“<br />
Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und Moderationsqualitäten,<br />
zählt Christiane Lösch auf, schätze sie an ihrem Landhaus-Team. Das alles<br />
ist schon bei der Wahl der Zimmer gefragt. Denn jedes ist in einem<br />
völlig anderen Stil eingerichtet, für den ein Familienmitglied, Freund,<br />
Bekannter oder Stammgast der Löschs Pate stand. Zum Beispiel Konrad.<br />
Den lernte Christiane Lösch in Heidelberg auf der Hotelfachschule kennen.<br />
„Konrad war ein sehr sympathischer Dandy“, erinnert sie sich: „Während<br />
wir nebenbei arbeiten mussten, hatte er immer Geld. Bis heute liebt<br />
er den Luxus.“ „Sein“ Zimmer „Konrads Salon“ ist daher im englischen Stil<br />
eingerichtet, mit Marmor im Bad und klassischen Möbeln.<br />
Christiane Löschs Oma Anni stand Pate für „Großmamas Stube“, eine<br />
wunderbar altmodische Junior-Suite mit einer Badewanne auf Löwenfüßen<br />
und einem Ohrensessel, ihr Vater Klaus Dabelstein, eingefleischter<br />
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