als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
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2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />
Ausgabe 6 / 19. März 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
INHALT<br />
KOPF DER WOCHE Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts<br />
Klinikum intern<br />
Neues aus dem Klinikum . . 3<br />
Reportage<br />
Zu Besuch bei den Kinderradiologen<br />
am Uniklinikum .4/5<br />
Klinikum 2010<br />
Zentrales Forschungszentrum<br />
nimmt Gestalt an . . . . 6<br />
Klinikum 2010<br />
Antje Körner: Jüngste<br />
Professorin am UKL . . . . . . 7<br />
Klinikum 2010<br />
Kleinkinder geben oft Keime<br />
an Großeltern weiter . . . . . 8<br />
Klinikum 2010<br />
Geringe Dosis –<br />
große Wirkung . . . . . . . . . . 9<br />
Klinikum 2010<br />
Gedenk-Symposium für<br />
Prof. Reinhold Schwarz . . 10<br />
Universitäts-Leben<br />
Gefahr für Erbgut entdeckt 11<br />
Kultur<br />
<strong>Leipzig</strong>er Buchmesse . . . . 12<br />
Foto: dpa<br />
Er ist der jüngste Präsident,<br />
den das Bundesverfassungsgericht<br />
in seiner fast 60-jährigen<br />
Geschichte hatte. Der erst 46<br />
Jahre alte Staatsrechtsprofessor<br />
Andreas Voßkuhle wurde von<br />
Bundespräsident Horst Köhler<br />
zum Nachfolger von Hans-Jürgen<br />
Papier ernannt, der seit 2002 Verfassungsgerichtspräsident<br />
war.<br />
Er war erst wenige Wochen Rektor<br />
der Albert-Ludwigs-Universität in<br />
Freiburg, <strong>als</strong> er am 25. April 2008<br />
zum Verfassungsrichter und zugleich<br />
zum Vizepräsidenten und<br />
Vorsitzenden des Zweiten Senats<br />
gewählt wurde. Der dam<strong>als</strong> von<br />
der SPD kurzfristig „aus dem Hut<br />
gezauberte“ Kandidat profitierte<br />
davon, dass der von den Sozialdemokraten<br />
ursprünglich vorgeschlagene<br />
Staatsrechtler Horst Dreier bei<br />
der Union auf Ablehnung stieß.<br />
Voßkuhle gilt <strong>als</strong> „exzellenter Jurist“<br />
und persönlich <strong>als</strong> offen, zugänglich<br />
und urteilskräftig. Die mündlichen<br />
Verhandlungen des Zweiten Senats<br />
leitet er inzwischen mit einer<br />
solchen Selbstverständlichkeit, <strong>als</strong><br />
wäre er schon seit Jahren dessen<br />
Vorsitzender. Auffallend an dem<br />
Zwei-Meter-Mann mit der markanten<br />
Brille ist seine stets ruhige<br />
Stimme. Man kann sich Voßkuhle<br />
während der Senatsberatungen<br />
kaum polternd vorstellen.<br />
Ihm wird die Fähigkeit zugeschrieben,<br />
in dem bisweilen zerstrittenen<br />
Zweiten Senat ausgleichend<br />
zu wirken. Mit dem Urteil zum<br />
Lissabon-Vertrag setzte der Senat<br />
unter Voßkuhles Vorsitz bereits<br />
einen Meilenstein der jüngeren<br />
Rechtsgeschichte. „Das Grundgesetz<br />
sagt ‚ja’ zu Lissabon, verlangt<br />
aber auf nationaler Ebene eine<br />
Stärkung der parlamentarischen<br />
Integrationsverantwortung“, sagte<br />
Voßkuhle. Die europäische Vereinigung<br />
dürfe nicht so verwirklicht<br />
werden, dass in den Mitgliedstaaten<br />
kein ausreichender Raum zur<br />
politischen Gestaltung bleibe.<br />
Vor seinem Eintritt in das Bundesverfassungsgericht<br />
war Voßkuhle<br />
der breiten Öffentlichkeit kaum<br />
bekannt. Der gebürtige Detmolder<br />
hatte allerdings in akademischen<br />
Kreisen durchaus bereits für Aufsehen<br />
gesorgt – etwa mit seiner<br />
1992 abgelegten Doktorarbeit<br />
„Rechtsschutz gegen den Richter“.<br />
Voßkuhle hat nun mit 46 Jahren<br />
bereits die Spitze einer juristischen<br />
Karriere erklommen. Jetzt wird er<br />
das Bundesverfassungsgericht und<br />
damit eines der fünf deutschen Verfassungsorgane<br />
im In- und Ausland<br />
repräsentieren. In seiner fast jungenhaften<br />
Art dürfte er dabei einen Kontrast<br />
zu dem 66-jährigen Vorgänger<br />
Papier darstellen. Norbert Demuth<br />
Unterhaltung<br />
Melkus: DDR-Ferrari<br />
zum Anschauen . . . . . . . . 13<br />
Reise<br />
Airbus A380 . . . . . . . . . . 14<br />
Jugend<br />
Nebenjobs: Kellnern ab<br />
16 erlaubt . . . . . . . . . . . . 15<br />
Prävention<br />
Nägelkauen: Die Hände<br />
beschäftigen . . . . . . . . . . 16<br />
Wellness & Beauty<br />
Pilates: Starkes Zentrum,<br />
straffe Muskeln . . . . . . . . 17<br />
Ihr Geld, ihr Recht<br />
Schuften bis zum Umfallen 18<br />
Soziales<br />
Sarrazin beklagt sich . . . . 19<br />
Sport<br />
Formel 1: Neue Saison .20/21<br />
Rätselseite und Gewinner<br />
der letzten Ausgabe . . . 22<br />
VA-Hinweise |<br />
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Steckbrief |<br />
Impressum . . . . . . . . . . 24<br />
MELDUNGEN<br />
Jeder fünfte Schüler kennt die 112 nicht<br />
Jedem fünften Schüler in Deutschland ist laut einer Umfrage<br />
Rostocker Intensivmediziner die Notrufnummer 112 nicht bekannt.<br />
Mitarbeiter der Uniklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie<br />
am <strong>Universitätsklinikum</strong> Rostock hatten in den vergangenen<br />
Monaten mehr <strong>als</strong> 10 000 Schüler der Klassen fünf bis 13 in<br />
allen Bundesländern und allen Schultypen befragt. Dabei fanden<br />
sie heraus, dass 21 Prozent entweder gar keine oder nicht die<br />
korrekte Notrufnummer kannten. Weiterhin wurden 1015 Schüler<br />
aller Altersgruppen getestet, ob sie auch kräftemäßig in der Lage<br />
wären, einen Erwachsenen wiederzubeleben. Zum Beispiel muss<br />
bei der Herzdruckmassage der Brustkorb 30 Mal kurz hintereinander<br />
und mehrere Zentimeter tief eingedrückt werden. 99 Prozent<br />
der Siebtklässler brachten das unter Anleitung gut zustande.<br />
Das heißt, dass Schülern ab einem Alter von etwa 13 Jahren problemlos<br />
im Unterricht solche Erste-Hilfe-Maßnahmen beigebracht<br />
werden können.<br />
ddp<br />
Atemaussetzer können Gehirn schädigen<br />
Atemaussetzer beim Schlafen können das Gehirn dauerhaft schädigen.<br />
Unbehandelt kann die sogenannte Schlafapnoe zum Verlust<br />
von grauer Hirnsubstanz führen, warnen die Lungenärzte der Deutschen<br />
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)<br />
in Werne. Das könne zu Gedächtnisstörungen und eingeschränkten<br />
Leistungen des Gehirns, aber auch zu Störungen der Atemkontrolle<br />
führen. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, die die<br />
Fachzeitschrift „Sleep“ (2010, Band 30, Seite 235-241) veröffentlicht<br />
hat. Da die Atemwege von Menschen mit Schlafapnoe-Syndrom chronisch<br />
verengt sind, ist die Atmung nachts nicht nur sehr erschwert,<br />
sondern setzt auch mehrfach und längerfristig aus. Laut Definition<br />
passiert das mindestens fünfmal innerhalb einer Stunde für mehr <strong>als</strong><br />
zehn Sekunden. Dabei wechseln sich heftiges Luftschnappen oder<br />
lautes Schnarchen mit stillen Atempausen ab. So wird der Schlaf der<br />
Betroffenen oft unterbrochen, ist stark gestört und damit auch nicht<br />
mehr hinreichend erholsam. Um eine nachhaltige Schädigung des<br />
Gehirns, aber auch schwere Begleiterkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems<br />
zu verhindern, müsse eine spezielle Atemtherapie eingeleitet<br />
werden, so die Fachärzte. Unter dem Schlafapnoe-Syndrom<br />
leiden etwa zwei bis drei Prozent der erwachsenen Deutschen. dpa<br />
REIZTHEMA<br />
Der gesunde Mann<br />
bekommt die Frau<br />
Die Partnerwahl von Frauen<br />
hängt auch vom Gesundheitszustand<br />
des Landes<br />
ab. Ist die Lebenserwartung<br />
niedrig und die Verbreitung<br />
ansteckender Krankheiten vergleichsweise<br />
hoch, bevorzugen<br />
Frauen Männer mit maskulinen<br />
Gesichtszügen. Das schreibt<br />
eine Forschergruppe um Lisa<br />
DeBruine von der University of<br />
Aberdeen in den „Proceedings<br />
B“ der britischen Royal Society.<br />
Als Ursache sehen die Forscher<br />
urtümliche Assoziationen: Frauen<br />
verbinden maskuline Gesichtszüge<br />
mit genetischer Gesundheit.<br />
Damit steige die Wahrscheinlichkeit<br />
zur Zeugung gut gerüsteten<br />
Nachwuchses, erklären die Wissenschaftler.<br />
Das wiederum sei<br />
in Ländern bedeutend, wo Gesundheit<br />
ein größerer Belang für<br />
das Überleben ist. Nachteil der<br />
maskulinen Männer: Sie gelten<br />
eher <strong>als</strong> unehrlich, unkooperativ<br />
und an kurzfristigen Beziehungen<br />
interessiert. Das erkläre,<br />
warum Frauen aus Ländern mit<br />
hohem Entwicklungsstand weniger<br />
dazu neigen, maskulin aussehende<br />
Männer zu favorisieren,<br />
schreibt das Team um DeBruine.<br />
Für die Studie bewerteten 4794<br />
Frauen von 16 bis 40 Jahren<br />
aus 30 überwiegend westlichen<br />
Nationen verschiedene Fotos<br />
von Männern. Zu den Ländern<br />
zählten unter anderem Deutschland,<br />
Brasilien, Kanada, Russland<br />
und Schweden. Um jeweils<br />
eine maskuline und eine feminine<br />
Version der Porträts zu erhalten,<br />
bearbeiteten die Forscher<br />
die Bilder mit einem Grafikprogramm.<br />
Die Ergebnisse der<br />
Beurteilung verglichen sie mit<br />
Statistiken der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO zur nationalen<br />
Gesundheit der beteiligten<br />
Staaten. Darin inbegriffen sind<br />
Sterberaten von Kindern und<br />
Erwachsenen, Lebenserwartung<br />
und Todesfälle durch ansteckende<br />
Krankheiten.<br />
Je niedriger der Gesundheits-Index<br />
einer Nation ist, desto höher<br />
ist die Präferenz für maskuline<br />
Männer. Diese Befunde seien unabhängig<br />
vom Durchschnittsalter<br />
der jeweiligen Landesgruppen<br />
und von individuellen Paarungsstrategien.<br />
Alle untersuchten<br />
Länder hätten allerdings einen<br />
relativ hohen Entwicklungsstand<br />
– zu untersuchen bliebe, ob die<br />
Befunde auch auf sehr arme<br />
Staaten zutreffen, schreiben die<br />
Forscher.<br />
dpa