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20 SPORT Ausgabe 6 / 19. März 2010 Gesundheit und mehr... FORMEL 1 GP von Bahrain 14. März in Sachir 1 49 Runden à 6,299 km GP von Abu Dhabi 14. November in Abu Dhabi 19 55 Runden à 5,554 km GP von Brasilien 7. November in São Paulo 18 71 Runden à 4,309 km GP von Australien 28. März in Melbourne 2 58 Runden à 5,303 km GP von Malaysia 4. April in Sepang 3 56 Runden à 5,543 km 8 5 10 13 11 12 6 9 14 7 1 19 4 17 16 GP von Südkorea 24. Oktober in Yeongam 17 55 Runden à 5,621 km GP von Japan 10. Oktober in Suzuka 16 53 Runden à 5,807 km GP von China 18. April in Shanghai 4 56 Runden à 5,451 km 3 15 GP von Singapur 26. September in Singapur 15 61 Runden à 5,073 km GP von Spanien 9. Mai in Barcelona 5 66 Runden à 4,655 km 18 2 GP von Italien 12. September in Monza 14 53 Runden à 5,793 km GP von Monaco 16. Mai in Monte Carlo 6 78 Runden à 3,340 km GP von Belgien 29. August in Spa-Francorchamps 13 44 Runden à 7,004 km Grafik: dpa, Enzo Forciniti GP der Türkei 30. Mai in Istanbul 7 58 Runden à 5,338 km 70 Runden à 4,361 km GP von Kanada 13. Juni in Montréal 8 GP von Europa 27. Juni in Valencia 9 57 Runden à 5,419 km GP von Großbritannien 11. Juli in Silverstone 10 52 Runden à 5,900 km GP von Deutschland 25. Juli in Hockenheim 11 67 Runden à 4,574 km GP von Ungarn 1. August in Budapest 12 70 Runden à 4,381 km Einmal um die ganze Welt: Die 19 Rennen der laufenden Formel-1-Weltmeisterschaft. Neue Saison, neue Köpfe, neue Regeln Ein neuer Chef, drei neue Teams, neue Fahrer wie Nico Hülkenberg und Bruno Senna, eine neue Strecke in Südkorea und ein verändertes Punktesystem – doch alle Neuerungen für die Formel-1-Saison 2010 werden überstrahlt von der Rückkehr eines alten Bekannten: Rekordweltmeister Michael Schumacher. Unter der Führung seines Freundes und ehemaligen Chefs Jean Todt, der in seine erste Saison als Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA geht, wird sich Schumacher auf einige Neuerungen einstellen müssen. Neue Fahrer: Ein neuer Schützling von Willi Weber und ein großer Name werden unter anderem 2010 das Fahrerfeld bereichern. GP2-Champion Nico Hülkenberg aus Emmerich steigt bei Williams vom Testzum Stammpiloten auf und übernimmt das Auto von Nico Rosberg, der im Mercedes- Werksteam zusammen mit Michael Schumacher die deutsche Formel-1-Nationalmannschaft bildet. Beim spanischen Hispania-Team steigt der Brasilianer Bruno Senna, Neffe des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna, in die Königsklasse ein. Bei Renault fährt Witali Petrow, der erste Russe in der Formel 1. Neue Teams: Drei Neulinge auf einen Schlag bedeuten eine Erweiterung des Starterfeldes auf 12 Teams, alle Einsteiger werden von Rückkehrer Cosworth mit Motoren versorgt. Eigentlich sollten es sogar vier Debütanten sein, doch das USF1-Team aus den Vereinigten Staaten von Amerika zog seine Meldung anderthalb Wochen vor dem Saisonauftakt wegen großer finanzieller Probleme zurück. Hispania aus Spanien, damals noch unter dem Namen Campos, Virgin aus England (damals noch Manor) und USF1 wurden bereits im Sommer 2009 vom Automobil-Weltverband FIA aus zahlreichen Bewerbern ausgewählt. Im September folgte der Zuschlag für das aus Malaysia finanzierte neue Lotus-Team, das den Platz von BMW-Sauber erhielt. Nach dem Rückkauf des Teams durch den Schweizer Peter Sauber rückte der BMW- Nachfolgerennstall nach dem Ausstieg von Toyota wieder ins Starterfeld. Neue Führung: Nach 16 Jahren unter der Führung des oft umstrittenen Max Mosley steht die erste Saison unter der Regie von Jean Todt an. Der frühere Ferrari-Teamchef aus Frankreich hatte sich bei der Wahl zum FIA-Präsidenten im Oktober gegen den früheren Rallye- Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland durchgesetzt. Neue Regeln: Nach der tiefgreifenden Änderung vor allem der Aerodynamik-Regeln im vorigen Winter gibt es für 2010 weniger Neuigkeiten. Die wichtigste ist wohl das Verbot des Nachtankens während der Rennen. Die Autos erhalten daher größere Tanks, die Teams haben weniger Möglichkeiten in ihrer Rennstrategie. Wichtig wird vor allem, welche Motoren am wenigsten Benzin verbrauchen. Zudem werden die Vorderreifen schmaler. Grafik: dpa Neues Punktesystem: Die Formel 1 bricht beim Start in ihr siebtes Jahrzehnt radikal mit ihrer Tradition und beraubt sich jeglicher Vergleichbarkeit mit den Leistungen früherer Idole. Denn nach den in früheren Jahren eher behutsamen Änderungen erhält ab sofort der Sieger eines Rennens 25 Punkte statt zuvor nur 10. Verteilt werden die Punkte auf die ersten 10 Fahrer und nicht mehr wie bislang auf die acht Bestplatzierten. Von 1950 bis 1960 hatten die Sieger 8 Punkte bekommen, von 1960 bis 1990 jeweils 9. Von 1991 bis 2009 gab es dann für einen Sieg 10 Zähler. Neue Strecken: Nach Abu Dhabi 2009 steht in Südkorea 2010 die nächste Premiere eines Rennens auf dem Programm. Die Rennstrecke wird wie in Abu Dhabi und zuvor auch in Malaysia, China, Bahrain oder der Türkei vom Aachener Architekten Hermann Tilke entworfen. Der erste Große Preis von Südkorea steigt als drittletztes der insgesamt 19 Saisonrennen am 17. Oktober. sid
21 Ausgabe 6 / 19. März 2010 Gesundheit und mehr... PARALYMPICS Braxenthaler siegt bei Wind und Regen Dem Teufelsritt zum neunten Gold folgte eine Comedy: Erst konnten weder der Wind noch eine Eispiste Martin Braxenthaler stoppen, dann versuchte es Pressesprecherin Marketa Marzoli vergeblich. Beflügelt von seiner zweiten Goldmedaille im zweiten Rennen bei den Paralympics in Vancouver, redete der beste Monoski-Fahrer der Welt auf der Pressekonferenz wie ein Wasserfall. Ohne Punkt und Komma erzählte er in urbayerischem Dialekt („Braucht Ihr Untertitel?“) zur großen Erheiterung seines Publikums das komplette Riesenslalom-Rennen nach. „Pressekonferenzen sind oft so langweilig“, sagte Braxenthaler und beantwortete die Frage, ob er seine mentale Stärke der Arbeit mit einer Expertin verdanke, auf seine ganz eigene Art. „Ich arbeite mit einer Psychologin zusammen. Aber ich muss ihr öfter zur Seite stehen als sie mir.“ Die mentale Stärke war beim erneuten Sieg des 38-Jährigen der entscheidende Faktor. Als GOLF Tiger Woods will wieder spielen Knapp vier Monate nach Bekanntwerden seiner zahlreichen außerehelichen Affären will der US-Ausnahmegolfer Tiger Woods nun wieder mit sportlichen Leistungen für Schlagzeilen sorgen. Der 34-Jährige kündigte auf seiner Website sein Comeback auf dem Golfplatz für April an. „Nach einer langen und notwendigen Pause“ fühle er sich dazu bereit, erklärte Woods und löste damit in der Sportwelt Euphorie aus. Er wolle seine Saison bei den US-Masters in Augusta im US- Bundesstaat Georgia beginnen, kündigte der Star-Golfer an. „Bei dem Masters habe ich mein erstes Major-Turnier gewonnen, ich betrachte dieses Turnier mit großem Respekt“, erklärte Woods. Das Golfturnier wird vom 8. bis zum 11. April ausgetragen. „Ich glaube, ich muss in Augusta dabei sein, auch wenn es schon ein bisschen her ist, dass ich gespielt habe.“ Woods stand seit Mitte Zweitplatzierter des ersten Durchgangs machte er sich bei ohnehin schon fast irregulären Bedingungen gerade zum Start bereit, als der Wind richtig aufdrehte und er abgewunken wurde. Die Zielfahne war davongeweht, Schutzbanner flogen durch die Gegend, Tore lagen flach am Boden. Fast eine halbe Stunde musste Braxenthaler bis zur Starterlaubnis warten, „und i hab nur gedacht, jetzt brecht das Ding bloß nicht ab“. Dann nahm er allen Mut zusammen, „denn Taktieren bringt ja nix“, und fuhr mit einem fulminanten Lauf zum Gold. In hohem Tempo rauschte er über die Ziellinie, stürzte kurz dahinter und reckte nach einem kurzen Blick auf die Ergebnistafel den Stock in die Höhe. „Die Wetter-Kapriolen waren etwas nervig. Aber Paralympics sind kein Luxusurlaub“, so „Braxi“. Ein erfolgreicher Fahrer mit spektakulärem Fahrstil und dem Herz auf der Zunge. Kein Wunder, dass der Bayer einer der Lieblings-Athleten von IPC-Präsident Sir Philip November bei keinem Turnier mehr auf dem Golfplatz. Der Ausnahmesportler betonte zugleich, dass er weiter daran arbeiten müsse, sein Privatleben in den Griff zu bekommen. „Auch wenn ich in den Wettbewerb zurückkehre, habe ich in meinem Privatleben noch eine Menge Arbeit vor mir“, erklärte Woods. Er habe sich bereits einer zwei Monate langen Therapie unterzogen und werde die Behandlung fortsetzen. Laut US-Medien lässt er sich wegen einer Sex-Sucht behandeln. Seine außerehelichen Eskapaden waren nach Ja, die ist echt: Martin Braxenthaler mit seiner zweiten Goldmedaille von Vancouver. Foto: dpa Craven ist: „Breggsi? Bei dem mag ich nicht nur den Namen.“ Ein entscheidender Faktor in seiner Karriere, einer der erfolgreichsten der Paralympics-Geschichte, ist technisches Verständnis. Braxenthaler ist ein Tüftler, ein Detailversessener mit großem Sachverstand. „Wir nutzen das Knowhow aus den höchsten Klassen des Motorsports. Das ist High Tech, über Kommt zurück in die PGA-Tour: Golfer Tiger Woods. Foto: AFP Jahre ausgereift und bewährt und immer wieder modernisiert“, sagt der ehemalige Auto-Mechaniker: „Ich benutze Dämpfelemente, die in der DTM oder bei der Dakar-Rallye eingesetzt werden, und Karbonteile wie bei den 24 Stunden von Le Mans. Ein Bekannter ist Werkstattleiter, da arbeiten wir mit der besten Technologie aus dem Quadbereich und pimpen sie mit Snowboard-Elementen.“ und nach ans Licht gekommen, nachdem er Ende November auf seinem Anwesen einen Autounfall hatte. Medienberichten zufolge war seine wütende Frau, das frühere Model Elin Nordegren, mit einem Golfschläger hinter ihm hergelaufen. In der Folge wandten sich zahlreiche Frauen an die Öffentlichkeit, die nach eigenen Angaben ein Verhältnis mit Woods hatten. Im Februar brach Woods mit einer öffentlichen Reue- Erklärung sein monatelanges Schweigen und entschuldigte sich für seine Affären. Rund 20 000 Euro kostet das Monoski-Modell, mit dem Braxenthaler seine Rennen bestreitet. „Mit Material aus dem Breitensport kann ich nix reißen“, sagt der passionierte Golfer, dem bei einem Arbeitsunfall 1994 Ziegelsteine auf den Rücken fielen und die Wirbelsäule zertrümmerten. Bei seinem Modell ist alles bedacht. Eine Beinschale schützt vor den Stangen beim Slalom und der Kälte. Ein Stoßdämpfer federt Schläge bei Unebenheiten oder Sprüngen ab. „Das ersetzt zwei gesunde Knie durchaus gut, auch wenn gesunde Knie besser wären“, sagt Braxenthaler: „Und die Sitzschale muss richtig eng sein, wie ein Skischuh bei einem Nichtbehinderten.“ Sein Monoski ist so ausgereift, dass die Konkurrenz gern mal spioniert. „Wenn ich bei den Österreichern unter die Monoski schaue, die kaufen inzwischen alle in Deutschland“, sagt er schmunzelnd. Stoppen konnten sie ihn bisher aber ebenso wenig wie der Regen, der Wind oder Marketa Marzoli. Holger Schmidt Das Verhältnis zu seiner Frau scheint Woods jedenfalls wieder einigermaßen gekittet zu haben. Das Boulevardblatt „New York Post“ druckte ein Foto ab, das die beiden vor ihrem Haus zeigt. Es ist das erste Bild der beiden, seit der Skandal publik wurde. Auch sportlich dürfte es für den weiterhin weltbesten Golfer wieder bergauf gehen, der im Zuge der Affäre einige Sponsoren verloren hatte. „Wir brauchen ihn hier zurück“, sagte Rocco Mediate, der Woods bei den US Open 2008 unterlegen war. „Wenn einer sowas meistern kann, dann er. Wir werden sehen.“ Auch der südafrikanische Golfer Trevor Immelman freute sich über die Comeback- Ankündigung: „Es ist hart für eine Sportart, wenn die Nummer eins nicht dabei ist. Es ist fantastisch für den Sport, die Tour und unsere Sponsoren, dass wir ihn zurückhaben.“ Für seine Kontrahenten bedeutet die Rückkehr des einstigen Publikumsmagneten auch ein Anstieg bei den Preisgeldern. AFP AM RANDE Bommel bleibt Bayer Bayern München stellt weiter die Weichen für die Zukunft: Kapitän Mark van Bommel hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2011 verlängert. Damit sind alle Stammspieler längerfristig an den Verein gebunden. Offen ist jedoch nach wie vor, ob der umworbene Mittelfeldstar Franck Ribery trotz seines Vertrages bis 2011 bei den Bayern bleiben wird. „Es war mein Wunsch, um ein Jahr zu verlängern. Ich möchte Erfolg mit dieser Mannschaft haben und Titel gewinnen. Das ist unser Ziel heuer und im nächsten Jahr. Wenn wir das erreichen, werden wir weiter sprechen“, sagte der 32 Jahre alte van Bommel. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich „sehr glücklich, dass wir uns mit Mark van Bommel rechtzeitig vor den nun entscheidenden Wochen verständigen und seinen Vertrag verlängern konnten“. Mittelfeldspieler van Bommel, der 2006 vom FC Barcelona zu den Bayern gewechselt war, sei „in den zurückliegenden Jahren, vor allem aber in den vergangenen Monaten, ein guter, wichtiger und stabiler Erfolgsgarant unserer Mannschaft. Darüber hinaus ist er ein sehr guter Kapitän und Repräsentant des FC Bayern München.“ In den vergangenen Wochen hatte der Rekordmeister bereits die Verträge mit Thomas Müller, Holger Badstuber (beide bis 2014), Daniel van Buyten (bis 2012) und Torwart Jörg Butt (bis 2011) verlängert. sid Beckham mit Krücken Der englische Fußball-Star David Beckham macht nach seiner Achillessehnen- Operation gute Fortschritte und will die private Spezialklinik in Finnland schnellstmöglich verlassen. „Er erholt sich gut und ist bereits einige Schritte an Krücken gegangen“, teilte der behandelnde Arzt Dr. Sakari Orava in Turku mit: „Alles verläuft erwartungsgemäß.“ Der Achillessehnenriss während des 1:0-Sieges seines italienischen Klubs AC Mailand gegen Chievo Verona am 14. März wird Beckham wohl die WM-Teilnahme kosten. Wahrscheinlich muss der 34-Jährige ein halbes Jahr lang pausieren. Dennoch glaubt er an ein Comeback. Allerdings empfahlen ihm die finnischen Ärzte, sich noch einige Tage zu schonen und im Land zu bleiben. sid
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