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Motocross Enduro 11/2014 - Free Version

Alles Finale oder was...? Alle Jahre wieder leitet der Herbst in den verschiedenen Rennserien das Ende der Outdoor-Saison ein. Der Oktober ist jedoch noch einmal ein Monat, in dem es in Sachen Motorsport keineswegs langweilig zugeht! Im Gegenteil, hier geht es nur zu oft in die alles entscheidende Schlussphase. In den einzelnen Serien entscheidet sich, wer den Meistertitel in der Tasche hat oder in der alles ausschlaggebenden Situation den Kürzeren zieht...

Alles Finale oder was...?
Alle Jahre wieder leitet der Herbst in den verschiedenen Rennserien das Ende der Outdoor-Saison ein. Der Oktober ist jedoch noch einmal ein Monat, in dem es in Sachen Motorsport keineswegs langweilig zugeht! Im Gegenteil, hier geht es nur zu oft in die alles entscheidende Schlussphase. In den einzelnen Serien entscheidet sich, wer den Meistertitel in der Tasche hat oder in der alles ausschlaggebenden Situation den Kürzeren zieht...

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Kolumne<br />

Marcus Kehr<br />

Schlussphase<br />

Hallo Sportfreunde,<br />

der zurückliegende Oktober war definitiv ein ereignisreicher<br />

Monat für mich. Zum einen galt es jedes<br />

Wochenende einen <strong>Enduro</strong>lauf zu bestreiten, zum<br />

anderen laufen die Vorbereitungen für die Sherco<br />

Academy auf Hochtouren. Es gibt viel zu organisieren,<br />

zudem stehe ich in ständigem Kontakt zu den<br />

starken Partnern, die dieses Projekt tatkräftig unterstützen.<br />

Es ist eine neue Herausforderung, auf die<br />

ich mich riesig freue. Derzeit ist das Bewerbungsverfahren<br />

in vollem Gange und ich bin fleißig am<br />

Sichten der Unterlagen. In Sachen Racing ging es im<br />

Oktober in die heiße Schlussphase der Deutschen<br />

<strong>Enduro</strong>meisterschaft.<br />

Tucheim war wie erwartet eine schöne Veranstaltung,<br />

die für mich allerdings nicht so wirklich nach<br />

Plan verlief. Los ging es mit dem obligatorischen<br />

Prolog am Freitagabend, der bei Dunkelheit vor einer<br />

super Zuschauerkulisse ausgetragen wurde.<br />

Gefahren wurden drei Durchgänge, von denen ich<br />

zweimal die Bestzeit einfahren und damit den Prolog<br />

gewinnen konnte. Na ja, an diesem Abend war<br />

ich noch recht zuversichtlich, was den bevorstehenden<br />

Fahrtag betrifft, und hatte mich auf die Prüfungen<br />

gefreut. Besonders der <strong>Enduro</strong>test war gut gemacht,<br />

leider bin gleich in der ersten Prüfung des<br />

Tages gestürzt. Und auch in Prüfung Nummer 2 hatte<br />

ich einfach das Pech am Stiefel kleben und lag erneut<br />

auf der Nase ... Und als ob das nicht schon genug<br />

war, kam es nach der dritten Tagesprüfung<br />

noch dicker – die Kupplung hatte sich verabschiedet<br />

78<br />

MCE<br />

November '14<br />

und war nicht zu reparieren. Somit war an ein Weiterfahren<br />

nicht zu denken. Ärgerlich, aber so ist es<br />

nun mal im Motorsport!<br />

Mit diesem ernüchternden Ergebnis im Gepäck ging<br />

es eine Woche später weiter nach Streitberg. Auch<br />

darauf habe ich mich im Vorfeld richtig gefreut, da<br />

Streitberg in den letzten Jahren schönes <strong>Enduro</strong>gelände<br />

zu bieten hatte. Jedoch haftete mir auch in der<br />

fränkischen Schweiz das Pech an den Fersen. So viel<br />

Unglück auf einmal hatte ich in meiner gesamten<br />

Karriere noch nicht. Bereits nach wenigen Metern<br />

passierte es, in der ersten Prüfung des Tages wurde<br />

mir eine Wurzel zum Verhängnis, die ich so nicht auf<br />

meinem „Zettel“ hatte. Beim Überfahren bin ich unkontrolliert<br />

weggerutscht und mit dem Kopf gegen<br />

einen Baum geprallt. Bis auf ein paar Kopfschmerzen<br />

blieb ich zum Glück unverletzt, aber dieser kleine<br />

Rutscher hatte verheerende Auswirkungen! Eigentlich<br />

unmöglich, hatte sich mein Lenker durch<br />

den Handschützer gebohrt und dabei den Kupplungshebel<br />

verklemmt! Es dauerte eine gefühlte<br />

Ewigkeit, bis ich den Kupplungshebel wieder frei<br />

hatte. Der daraus entstandene Rückstand zur Spitze<br />

war natürlich enorm. Auf Position 50 (!) liegend habe<br />

ich das Rennen wieder aufgenommen, die Aufholjagd<br />

hat zwar recht gut geklappt, doch mehr als<br />

Platz 4 war an diesem Tag nicht drin. Nichtsdestotrotz<br />

war Streitberg eine super Veranstaltung, die<br />

Streckenführung hat Spaß gemacht, danke an dieser<br />

Stelle noch mal an die Fans, die mich angefeuert<br />

haben!<br />

Zum Abschluss der DEM-Saison <strong>2014</strong> ging es dann<br />

schließlich nach Zschopau. Hier kam eine echte Herausforderung<br />

auf uns Piloten zu. Die Streckenführung<br />

war anspruchsvoll und stand dem internationalen<br />

Niveau in nichts nach. Beginnend mit dem<br />

Prolog am Freitagabend, der in diesem Jahr sehr<br />

flüssig und damit auch wesentlich schöner war als<br />

die letzten Jahre. Ich bin hier bewusst ruhig gefahren,<br />

um nichts zu riskieren, wie ich immer sage –<br />

beim Prolog kann man mehr verlieren als gewinnen.<br />

Am Samstag war dann alles genau nach meinem<br />

Geschmack, herrliche Sonderprüfungen mit hundertprozentigem<br />

<strong>Enduro</strong>charakter. Gerade der neue<br />

<strong>Enduro</strong>test in Witzschdorf, der meiner Meinung<br />

nach die beste Prüfung hier bei Rund um Zschopau<br />

darstellte, die wir je hatten! Es war von allem etwas<br />

dabei, das Bachbett, Steilauf- und Abfahrten, der<br />

Wiesenabschnitt und die Crossstrecke vereint in einem<br />

Test auf internationaler Ebene, von dem wir viel<br />

mehr in Deutschland bräuchten. Der Rennverlauf<br />

selbst verlief aus meiner Sicht super! Das Pech der<br />

letzten beiden Läufe war vergessen und ich konnte<br />

den gesamten Tag über schnelle Zeiten fahren. Für<br />

Sherco und unser neues Projekt war das, denke ich,<br />

eine tolle Sache und hat gezeigt, auf welchem Level<br />

wir uns bewegen. Ich möchte mich auf diesem Wege<br />

noch einmal bei allen treuen Fans für die Unterstützung<br />

bedanken und hoffe, wir sehen uns im kommenden<br />

Jahr wieder!<br />

In diesem Sinne, bis zur nächsten Ausgabe – in alter<br />

Frische, euer Marcus

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