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Unabhängiges wissenschaftliches Gutachten zum Flughafenprojekt ...

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H. Bossel – <strong>Gutachten</strong> <strong>zum</strong> <strong>Flughafenprojekt</strong> Kassel-Calden – 18. 01. 2002 30<br />

jährliche Rücklagenrate (1/Jahr), d 0.05 0<br />

abzuschreibender Anlagenwert (Mio €), C 120 80<br />

Investitionen, Kredite, Abschreibungen im Extremfall: Bei sparsamster Ausstattung (die die<br />

Attraktivität des Flughafens und seine Passagierzahlen reduzieren würde) und extrem günstigen<br />

Beschaffungs- und Entschädigungsbedingungen, könnten die Gesamtinvestitionen bestenfalls auf<br />

etwa 200 Mio € (von etwa 250 Mio €), die Kredite auf etwa K = 150 Mio € und der Abschreibewert der<br />

Anlagen und Einrichtungen auf etwa C = 80 Mio € (von etwa 120 Mio €) reduziert werden. Wenn auf<br />

die Bildung von Rücklagen für Ersatzinvestitionen verzichtet wird, und diese über neu aufzunehmende<br />

Kredite finanziert werden, kann w = 0 gesetzt werden. (Es sollte aber klar sein, dass diese Praxis den<br />

Sinn der betriebswirtschaftlichen Abschreibungen völlig konterkariert).<br />

Personalaufwand im Extremfall: Der in den obigen Rechnungen angenommene Kostenaufwand von<br />

b = 35'000 (pro Vollzeitäquivalent) ist bereits am unteren Rand der Skala, wird aber im 'Extremfall' auf<br />

b = 30'000 €/Jahr reduziert. Bei äußerst effizientem und flexiblem Personaleinsatz ließe sich die Zahl<br />

der Beschäftigtem im Flugbetrieb u.U. möglicherweise bis auf einen Beschäftigen (Vollzeitäquivalent)<br />

pro 7500 Passagier pro Jahr (d. h. a = 7500) verringern. Das ist eine wesentlich sparsamere<br />

Personalbesetzung als der oben angenommene Wert von a = 5000, bzw. der heutige<br />

Bundesdurchschnitt von etwa a = 4400). (Die heutige Personalbesetzung in Kassel-Calden entspricht<br />

300 Passagieren pro Beschäftigem und ist damit extrem ineffizient). Ein kostengünstiger<br />

Personaleinsatz (mit a = 7500) ließe sich nur erreichen durch Maßnahmen wie: (a) Abbau der<br />

morgendlichen und abendlichen Spitzenbelastungen durch Aufhebung des Nachtflugverbots, (b)<br />

erheblicher Einsatz von Teilzeit- und Aushilfskräften (u.a. Schüler, Studenten, Hausfrauen...), (c)<br />

Mehrfachqualifizierung aller geeigneten Mitarbeiter für unterschiedliche Tätigkeiten (Bodendienste,<br />

Betankung, Feuerwehr, Sicherheit usw.), um Engpässe und Notfälle auch mit einem Minimum an<br />

Personal abdecken zu können.<br />

Landegebühren im Extremfall: Höhere durchschnittliche Landegebühren (für Passagiere und<br />

Flugzeuge) würden das Betriebsergebnis erheblich verbessern, dürften aber 1. in der Konkurrenz zu<br />

anderen Flughäfen und 2. wegen der bundesweit geltenden Gebührenordnung für Höchstbeträge<br />

kaum durchsetzbar sein. Als Extremwert wird hier ein Durchschnittswert von 25 € (statt 20 €)<br />

eingesetzt. Es ist zu beachten, dass jede Flugreise damit bereits (für Hin- und Rückflug) mit dem<br />

Zweifachen dieses Betrages (d.h. 50 € bzw. 40 €) belastet ist und dass Billig-Fluglinien diese Beträge<br />

nicht bezahlen und bestenfalls nur Landepauschalen bezahlen, die weit unter den tatsächlichen<br />

Kosten für den Flughafen liegen. Trotzdem soll hier der günstigste Fall angenommen werden, dass<br />

alle anfliegenden Fluggesellschaften diese Gebühren in voller Höhe bezahlen (d.h. w = 0).<br />

Wirtschaftlichkeitsrechnungen für einen Flughafen Kassel-Calden<br />

Der Zusammenhang zwischen den Investitionskosten und der zu ihrer Amortisierung notwendigen<br />

Mindestzahl an Passagieren pro Jahr wird in Abbildung 5 deutlicher. Die in der Grafik gezeigten Linien<br />

kennzeichnen die mit der Gleichung (5) berechneten Rentabilitätsschwellen für zwei verschiedene<br />

Szenarien ('Normalparameter' und 'Extremparameter'), die der Situation in Kassel-Calden entsprechen<br />

(s. Abschnitt 2 'Investitionskosten'). Bei Passagierzahlen unterhalb der jeweiligen Linie ist der<br />

Flugbetrieb defizitär.

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