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Bundestagung 2008 - Frauenselbsthilfe nach Krebs eV

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<strong>Krebs</strong>hilfe wollen damit eine weitere Lücke in der<br />

psychosozialen Versorgung von Brustkrebs-Patientinnen<br />

schließen.<br />

„Die Diagnose <strong>Krebs</strong> ist <strong>nach</strong> wie vor eine potenziell<br />

tödliche Erkrankung. Daher muss die optimale<br />

Versorgung der krebskranken Menschen im Vordergrund<br />

stehen“, sagte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer<br />

der Deutschen <strong>Krebs</strong>hilfe, in Magdeburg.<br />

„Optimal“ bedeutet: auf höchstem Stand<br />

des medizinischen Wissens, individuell angepasst,<br />

interdisziplinär und ganzheitlich, also auch unter<br />

Berücksichtigung der seelischen Nöte der Betroffenen.<br />

„Dieses Netzwerk leistet dazu einen weiteren<br />

wichtigen Baustein“, so Nettekoven. Es sei<br />

eine konsequente Fortführung des Engagements<br />

<strong>Bundestagung</strong> <strong>2008</strong> in Magdeburg<br />

der Deutschen <strong>Krebs</strong>hilfe für Frauen mit erblich<br />

bedingtem Brustkrebs. Das Projekt wird auch von<br />

der BARMER Ersatzkasse finanziell unterstützt.<br />

Unter dem Motto „Chancen nutzen – Perspektiven<br />

schaffen“ führt die <strong>Frauenselbsthilfe</strong> <strong>nach</strong> <strong>Krebs</strong><br />

vom 28. bis 31. August <strong>2008</strong> in Magdeburg ihre<br />

diesjährige <strong>Bundestagung</strong> durch. 900 Frauen und<br />

Männer nehmen an der Fortbildungsveranstaltung<br />

teil und informieren sich über neue operative<br />

Verfahren, verschiedene Therapieansätze und die<br />

psychosoziale Versorgung bei Brustkrebs. „Mit der<br />

Tagung wollen wir die Kompetenz unserer Mitglieder<br />

stärken und eine qualifizierte Grundlage<br />

für ihre Arbeit in den Selbsthilfegruppen schaffen“,<br />

sagte Hilde Schulte.<br />

Pressekonferenz anlässlich der <strong>Bundestagung</strong><br />

Freitag, 29. August <strong>2008</strong><br />

„Bin ich die einzige Frau, die schon mit 25 Jahren<br />

Brustkrebs hat? Was sollen meine Schwestern<br />

machen, die haben jetzt auch Angst, an Brustkrebs<br />

zu erkranken.“ Oder: „Ich habe einen Gentest<br />

machen lassen. Das Ergebnis ist schon da, aber ich<br />

traue mich nicht, es abzuholen.“ Oder: „Ein Gentest<br />

hat mir bestätigt, dass meine Brustkrebserkrankung<br />

mit einem erhöhten Risiko einhergeht und ich<br />

Mutationsträgerin bin. Meine Tochter ist 32 Jahre<br />

und will sich nicht testen lassen, weil sie fürchtet,<br />

dass ein positives Ergebnis bei Bekanntwerden<br />

<strong>nach</strong>teilige Auswirkungen auf ihre berufliche Weiterentwicklung<br />

haben könnte.“<br />

Die aus diesen drei Beispielen resultierenden Fragestellungen<br />

lassen sich im Kontakt mit Gleichbetroffenen<br />

viel besser diskutieren und abwägen<br />

als allein. In den sozialen Beziehungen kann die<br />

genetische Diagnostik Anlass zu Konflikten, Stigmatisierung<br />

und Diskriminierung geben. Das familiäre<br />

Umfeld, nahe Angehörige und Nachkommen sind<br />

ebenfalls - gewollt oder ungewollt - betroffen. Sie<br />

müssen selbst einen Umgang sowohl mit der Frage<br />

<strong>nach</strong> einem möglichen Gentest als auch mit dem<br />

durch die genetische Testung gewonnenen Wissen<br />

finden.<br />

Den Kontakt mit Gleichbetroffenen herzustellen<br />

ist jedoch bei der vergleichsweise geringen Zahl<br />

Statement Hilde Schulte<br />

der Erkrankenden nicht einfach. Der Wunsch <strong>nach</strong><br />

Austausch untereinander wiederum ist nur allzu<br />

verständlich. Wird er doch in unserem Verband<br />

ergiebig und gewinnbringend nunmehr seit 32 Jahren<br />

geführt. Allerdings befinden sich diese Frauen<br />

in einer anderen Lebensphase, sie gehören der großen<br />

Gruppe der an Brustkrebs erkrankenden Frauen<br />

an, deren Brustkrebs durchschnittlich mit 60 – 62<br />

Jahren auftritt. Altersbedingt unterscheiden sich<br />

die Bedürfnisse und Fragestellungen dieser Frauen<br />

von den Anliegen und Forderungen der Frauen,<br />

die in jungen Jahren an Brustkrebs erkranken, insbesondere<br />

dann, wenn eine familiäre Veranlagung<br />

zugrunde liegt.<br />

Deshalb haben wir uns entschlossen, die jungen<br />

Frauen in ihren berechtigten und immer dringlicher<br />

geäußerten Anliegen zu unterstützen. Zumal wir in<br />

Frau Prof. Schmutzler und der Deutschen <strong>Krebs</strong>hilfe<br />

starke Verbündete haben. Unerwähnt bleiben darf<br />

allerdings nicht, dass sich die BARMER spontan und<br />

unkompliziert bereit erklärt hat, das von uns vorgelegte<br />

Konzept finanziell zu unterstützen.<br />

Das Projekt sieht Folgendes vor: Aus den zwölf<br />

Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs<br />

kommen Frauen hier zu einer ersten Begegnung<br />

zusammen. Die <strong>Bundestagung</strong> bietet sich in diesem<br />

Jahr besonders dafür an, weil als Schwerpunkt-<br />

<strong>Frauenselbsthilfe</strong> <strong>nach</strong> <strong>Krebs</strong><br />

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