Republik 11

Schwerpunkt
Innere Sicherheit und Personalentwicklung
„Wir brauchen
die Besten der Besten“
Die Qualifikation des Wachkörpers ist ein entscheidender Faktor für die
Sicherheit im Lande. REPUBLIK sprach mit Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner über Nachwuchssorgen, Mitarbeitermotivation und Weiterbildung
von Führungskräften.
Die Polizei ist auf der Suche nach
neuen Mitarbeitern. Fruchten die Bemühungen,
oder gibt es aufgrund der strengen
Aufnahmebedingungen Probleme mit
dem Nachwuchs?
Ein Ziel im Rahmen des Regierungsübereinkommens
ist es, bis Ende 2013
zusätzlich 1.000 Polizisten in den Dienst
zu stellen. Um dies zu erreichen, haben
wir eine großangelegte Aufnahmeoffensive
gestartet. Die Sicherheit in unserem
Land hängt zu einem großen Teil von
der Qualifikation unserer Polizisten ab.
Deswegen legen wir Wert auf hohe Qualitätsstandards,
wir brauchen einfach die
Besten der Besten. Das heißt in der Folge,
dass eben nicht jeder Polizist werden
kann. Die Aufnahmebedingungen für die
Grundausbildung sind daher sehr streng.
Was muss ein Bewerber mitbringen,
wer darf die polizeiliche Grundausbildung
absolvieren?
Im Auswahlverfahren geht es nicht
nur um fachliche und sachliche Kenntnisse,
sondern auch um soziale und emotionale
Kompetenz. Gerade Polizisten
sind immer dann im Einsatz, wenn sich
Menschen in Gefahr oder in risikoreichen
Situationen befinden. Hier braucht es eine
Kombination aus Fachkenntnis und Einfühlungsvermögen,
auf die wir schon bei
der Personalauswahl großen Wert legen.
Wer die Aufnahme schafft, steigt dann in
eine zweijährige, fundierte Ausbildung
mit vielfältigen Entwicklungschancen
ein.
Welche Maßnahmen zum Schwerpunkt
Personal sind für Sie die Highlights
im Rahmen des Reformkonzeptes „Innen.
Sicher“?
Für mich stehen die Mitarbeitermotivation
und der Leistungsgedanke an oberster
Stelle. Nur wer mit Freude dabei ist,
kann auch Erfolg haben. Und die Leistung
muss sich für unsere Mitarbeiter lohnen.
Wir sind dabei, Modelle zu erarbeiten,
die unterschiedlichen Lebenssituationen
gerecht werden und die für alle Beteiligten
eine Win-win-Situation herbeiführen.
Junge sollen z. B. bereits beim Berufseinstieg
die Möglichkeit haben, mehr zu
verdienen. Und Längergedienten wollen
wir die Chance geben, in die Pension zu
gleiten.
Die ressortinterne Aus- und Weiterbildung
von Führungskräften ist ebenfalls
ein Schwerpunkt in der Personalentwicklung.
Was passiert hier konkret?
Es ist entscheidend, unsere Mitarbeiter
so zu fördern, dass sie einmal Führungsaufgaben
übernehmen können und
wollen. Aus diesem Grund gibt es eine
enge Zusammenarbeit der Sicherheitsakademie
und der Fachhochschule in Wiener
Neustadt, an der sowohl ein Bachelor- als
auch ein Masterstudienlehrgang angeboten
werden.
Die Möglichkeit zur Weiterbildung
und Spezialisierung ist also eine Säule
der Mitarbeitermotivation?
Ja, genau. Zusätzlich zum Führungskräfteprogramm
forcieren wir auch die
„Man darf sich
nicht zurücklehnen,
sondern muss die
Polizei strategisch
weiterentwickeln.“
Dezember 11 17