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Service & Info<br />

Ausstellung<br />

Beamte im Bild<br />

Im Palais Porcia ist ab 17. November eine ganz besondere Bilderserie zu sehen:<br />

Jan Bannings Linse porträtiert eindrucksvoll Staatsdiener von Russland bis<br />

China, vom Jemen bis in die USA.<br />

Sushma Prasad ist Assistentin des Kabinettssekretärs in Bihar (Indien). Sie wurde aus „humanitären Gründen“<br />

eingestellt, da ihr Ehemann starb, der bis 1997 im selben Büro arbeitete. Sie verdient im Monat<br />

umgerechnet rund 100 Euro.<br />

Für sein Projekt Bureaucratics warf<br />

Jan Banning einen Blick hinter die Kulissen<br />

staatlicher Stellen in verschiedenen<br />

Ländern und Kulturregionen dieser Welt.<br />

Er fotografierte Staatsdiener in ihren<br />

Amtszimmern – vom einfachen Archivar<br />

bis zum höheren Beamten. Dabei ist eine<br />

Studie über die Kultur und die Symbole<br />

öffentlicher Verwaltung entstanden. Diese<br />

Entdeckungsreise durch die Bürokratie<br />

hat in fünf Jahren zu 250 Porträts aus acht<br />

Ländern geführt. Eine Auswahl der Bilder<br />

zeigt der Künstler nun auf Einladung des<br />

Führungsforums Innovative Verwaltung<br />

(FIV) in Wien – und zwar von 17. November<br />

20<strong>11</strong> bis zum 5. Jänner 2012 im Kunstraum<br />

des Bundeskanzleramtes (BKA) im<br />

Palais Porcia.<br />

Bureaucratics handelt von anonymen<br />

Beamten, die nur kleine Räder in einer<br />

gigantischen Staatsmaschinerie sind. Die<br />

Idee dazu entsprang dem tagtäglichen<br />

Ärger über die Exekutivgewalten des<br />

Künstlers und einschlägigen Erfahrungen<br />

mit ihnen. Sie wurde aber auch gespeist<br />

aus der Faszination für die Unerschütterlichkeit,<br />

mit der weltweit Millionen<br />

von Beamten die Staatsmaschinerien am<br />

Laufen halten. Begonnen hat Banning das<br />

Projekt im Jahr 2003 mit einer Porträtserie<br />

über indische Staatsbeamte; es folgten<br />

Reisen nach Russland, Bolivien, Frankreich,<br />

Liberia, China, in den Jemen und<br />

in die USA. „Wir wollten die Bürokratie<br />

so zeigen, wie sie der durchschnittliche<br />

Bürger im jeweiligen Land wahrnimmt,<br />

wenn er zum Beispiel um eine Genehmigung<br />

ersucht, wenn er eine Archivakte<br />

einsehen, Gebühren bezahlen oder bei der<br />

Polizei Anzeige erstatten will“, sagt Autor<br />

Will Tinnemans, der Banning auf einigen<br />

seiner Reisen begleitete.<br />

Jan Banning wurde 1954 in den Niederlanden<br />

geboren, studierte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte,<br />

bevor er 1981 als freier<br />

Fotograf tätig wurde. Sein Schwerpunkt<br />

liegt im Bereich der sozialdokumentarischen<br />

Fotografie. Für seine Arbeit erhielt<br />

er u. a. den World Press Photo Award 2004<br />

und den Lead Award 2007.<br />

info<br />

Ausstellung „Bureaucratics“<br />

Künstler: Jan Banning<br />

Zeit:<br />

17. November 20<strong>11</strong> bis 5. Jänner 2012<br />

(Montag bis Freitag, 8.00 bis 16.00 Uhr;<br />

an Feiertagen geschlossen)<br />

Ausstellungsort:<br />

Kunstraum des Bundeskanzleramts, Palais Porcia,<br />

Herrengasse 23, 1010 Wien<br />

Die Ausstellung ist im genannten Zeitraum<br />

kostenlos zugänglich!<br />

Dieses Bild ist 2005 in Bolivien entstanden und zeigt<br />

Rodolfo Villca Flores, Abteilungsleiter des Gesundheitsdienstes<br />

in Betanzos.<br />

Jan Banning<br />

Jan Banning<br />

Dezember <strong>11</strong> 37

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