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Zusammenfassung / Summary 145<br />
10 Zusammenfassung / Summary<br />
Zusammenfassung<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Mittleren Elbe wurde in den Jahren 1999 bis 2003 das Makrozoobenthos in<br />
ausgewählten Buhnenfel<strong>der</strong>n an festen Rasterpunkten wie<strong>der</strong>holt erfasst. Die Daten<br />
dienten <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Besiedlung und <strong>der</strong> Bedeutung hydro-morphologischer<br />
Prozesse, wie sie durch verän<strong>der</strong>te Buhnenformen bewirkt werden. Daneben geben die<br />
Daten aber auch allgemein Aufschluss über die Verbreitungsmuster aquatischer Invertebraten<br />
in den Uferbereichen <strong>der</strong> Mittleren Elbe.<br />
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden in 2 Untersuchungsgebieten insgesamt<br />
84 verschiedene Arten bzw. höhergeordnete Taxa des Makrozoobenthos nachgewiesen.<br />
18 weitere Arten <strong>der</strong> Spongillidae und Mollusca wurden nur subfossil gefunden; von<br />
6 weiteren Arten, überwiegend Odonata, gelangen Nachweise außerhalb des Probenrasters.<br />
Bei <strong>der</strong> Besiedlung <strong>der</strong> verschiedenen Haupt-Habitattypen zeigten sich Unterschiede<br />
zwischen dem Hartsubstrat entlang <strong>der</strong> Buhnen und den Weichsubstraten in den<br />
Buhnenfel<strong>der</strong>n und den Buhnenrandbereichen. Als Son<strong>der</strong>-Habitate traten vereinzelt<br />
Wasserpflanzen o<strong>der</strong> Totholzstücke auf. Bei den Weichsubstraten zeigten sich sämtliche<br />
Habitattypen die auch an natürlichen Flussläufen ähnlicher Größenordnung zu erwarten<br />
wären. Die biotische Charakterisierung <strong>der</strong> Habitatbereiche mittels gängiger Bewertungsverfahren,<br />
wie etwa AQEM o<strong>der</strong> PTI, aber auch multivariater Statistik, zeigte deutlich die<br />
zu erwartenden Unterschiede zwischen den beiden Untersuchungsgebieten, aber auch<br />
zwischen anthropogenen Hartsubstraten <strong>der</strong> Buhnenkörper und den geogenen Weichsubstraten<br />
in den Buhnenfel<strong>der</strong>n. An den Hartsubraten dominierten Neozoen wie Dikerogammarus<br />
villosus, Chelicorophium curvispinum, Jaera sarsi o<strong>der</strong> Potamopyrgus<br />
antipodarum das Biomasse- wie auch Abundanzspektrum. In den Weichsubstraten<br />
kamen neben den dominanten Chironomidae-Larven und Oligochaeta auch vermehrt<br />
indigene flussgebietstypische Arten, wie z. B: Gomphus flavipes o<strong>der</strong> Pisidium<br />
henslowanum, mit Schutzstatus nach FHH o<strong>der</strong> Roter Liste vor.<br />
Durch Einbindung dieser Dissertation in das Projekt „Ökologische Optimierung von<br />
Buhnen in <strong>der</strong> Elbe - Bedeutung und Wirkung von Buhnen und Buhnenfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Elbe<br />
auf die aquatische und terrestrische Wirbellosenfauna“ <strong>der</strong> Bundesanstalt für Gewässerkunde,<br />
Koblenz, und <strong>der</strong> Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe, wurde zusätzlich ermittelt<br />
welche Wirkung eine verän<strong>der</strong>te Buhnenform und somit auch eine verän<strong>der</strong>te hydromorphologische<br />
Situation in den Buhnenfel<strong>der</strong>n auf die Benthoszönose hat. Im Zeitrahmen<br />
<strong>der</strong> einbezogenen Probennahmen konnte kein deutlicher Hinweis auf eine direkte Wirkung<br />
festgestellt werden. Eine verän<strong>der</strong>te, durch eine aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Buhnenbauform<br />
erhöhte Morphodynamik gekennzeichnete, naturnahe Strömungssituation in den Buhnenfel<strong>der</strong>n<br />
sollte aber die vorrangig in diesen Habitaten und Substratkomponenten festgestellten<br />
indigenen flussgebietstypischen Arten för<strong>der</strong>n.