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Textbuch als PDF (2,6 MB) - Cusanuswerk

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„Es wird euch nicht an Wärme fehlen,<br />

Wir heizen immer tüchtig ein.<br />

Ich kann Lublin nur warm empfehlen,<br />

Bei uns herrscht ewiger Sonnenschein.“<br />

Und es war eine deutsche Tante,<br />

Die uns im Lager von Lublin<br />

Empfing und „Engelspüppchen“ nannte,<br />

Um uns die Schuhchen auszuziehn,<br />

Und <strong>als</strong> wir fingen an zu weinen,<br />

Da sprach die Tante: „Sollt mal sehn,<br />

Gleich wird die Sonne prächtig scheinen,<br />

Und darum dürft ihr barfuß gehen...<br />

Stellt euch mal auf und lasst euch zählen,<br />

So, seid ihr auch hübsch unbeschuht?<br />

Es wird euch nicht an Wärme fehlen,<br />

Dafür sorgt unsere Sonnenglut...<br />

Was, weint ihr noch? ‚s ist eine Schande!<br />

Was tut euch denn, ihr Püppchen, weh?<br />

Ich bin die deutsche Märchentante!<br />

Die gute deutsche Puppenfee.<br />

’s ist Zeit, ihr Püppchen, angetreten!<br />

Was fällt euch ein denn, hinzuknien.<br />

Auf, lasst uns singen und nicht beten!<br />

Es scheint die Sonne in Lublin!“<br />

Es sang ein Lied die deutsche Tante.<br />

Strafft sich den Rock und geht voraus,<br />

Und dort, wo heiß die Sonne brannte,<br />

Zählt sie uns nochm<strong>als</strong> vor dem Haus.<br />

Zu hundert, nackt in einer Zelle,<br />

Ein letzter Kinderschrei erstickt...<br />

Dann wurden von der Sammelstelle<br />

Die Schuhchen in das Reich geschickt.<br />

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