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Kontrastierungen als effektive Lerngelegenheiten zur ... - IFVLL

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Kapitel 3 - Kompetenzen und Probleme beim Verständnis von Graphen<br />

Obwohl unklar ist, worauf die Schwierigkeiten bei der Interpretation von Graphen <strong>zur</strong>ückzuführen<br />

sind, zeigen die Befunde, dass zum einen Graphen nicht immer analytisch betrachtet werden und zum<br />

anderen grundsätzliches Wissen über die Merkmale des Graphen und deren mögliche inhaltliche<br />

Bedeutung nicht vorhanden ist. Insbesondere in Bezug auf das Verständnis der Steigung ist ein<br />

deutliches Defizit festzustellen (Verwechslung von Höhe und Steigung). Die Steigung wird dabei<br />

nicht <strong>als</strong> Rate der Veränderung verstanden, ein Verständnis welches jedoch kritisch für eine flexible<br />

Anwendung des Graphen <strong>als</strong> Repräsentationswerkzeug ist.<br />

3.3 Die Konstruktion von Graphen<br />

Im Gegensatz zu der Vielzahl von Studien, welche die Interpretation von vorgegebenen Graphen<br />

untersuchten, beleuchten nur wenige Studien die aktive Konstruktion von Graphen und anderen<br />

Diagrammformen zu Repräsentationszwecken. Mevarech & Kramarski (1997) zeigen die konzeptuellen<br />

Probleme auf, die unerfahrene Kinder im Umgang mit diesen abstrakten Repräsentationsformen<br />

haben. Diese Autoren gaben Sechstklässlern verbale Beschreibungen, mit denen sie aus eigener<br />

Erfahrung gut vertraut waren, wie „Je länger ich lerne, desto besser wird meine Leistung in Mathematik“.<br />

Die Schüler sollten Statements dieser Art in einen Graphen übersetzen. Ein weit verbreiteter<br />

Fehler war, dass Kinder den Raum, der durch die beiden Achsen des Koordinatensystems aufgespannt<br />

wird, nicht nutzten um die Informationen darzustellen, sondern Werte direkt an beiden Achsen<br />

abtrugen und diese durch eine Linie verbanden (siehe Abbildung 3-6).<br />

Abbildung 3-6: Beispiel für die fehlende Raumnutzung bei der Darstellung von Graphen im Koordinatensystem<br />

(adaptiert von Mevarech & Kramarski, 1997).<br />

Neben der fehlenden Raumnutzung fehlt demnach die Einsicht, dass der Graph nicht bloß ein<br />

zeichnerisches Verbindungselement zwischen zwei Punkten ist, sondern viele weitere Wertepaare<br />

spezifiziert, auf die die dargestellte Beziehung zutrifft. Während der Raum zwischen den Achsen alle<br />

möglichen Kombinationen von (Mess-) Werten beider Variablen darstellt, definiert der Graph, welche<br />

dieser möglichen Werte tatsächlich durch die bestehende Beziehung „belegt“ sind. Die Graphlinie ist<br />

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