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Lebensqualität Porträt Landesspital: Quo vadis?! wo I In der Geschichte des Liechtensteinischen Landesspitals wird ein Kapitel zugemacht: Die Geburtenabteilung ist seit dem 1. April 2014, und das ist kein Aprilscherz, geschlossen. 60PLUS hat sich bei Gesundheitsminister Dr. Mauro Pedrazzini, dem Allgemeinmediziner Dr. Dieter Meier, dem Kinderarzt Dr. Dieter Walch und beim Frauenarzt Dr. Rainer Wolfinger erkundigt und wollte wissen, was sie dazu sagen und wie sie die Zukunft des Landesspitals sehen. 14 I <strong>60plus</strong>
Im Blickpunkt Dem Historischen Lexikon des Fürstentums Liechtenstein in Band 1 kann unter dem Begriff Geburt Folgendes entnommen werden: „…Bis ins 20. Jh. gebaren die meisten Frauen ihre Kinder zu Hause, unterstützt durch Frauen ihrer Umgebung oder durch Hebammen, die in Liechtenstein seit dem 17. Jh. nachgewiesen sind. Ein Arzt wurde noch im 19. Jh. selten beigezogen. In den 1920er – 40er Jahren entstanden in den Bürgerheimen von Vaduz, Triesen und Eschen Entbindungsstationen. Die medizinische Betreuung der Schwangeren intensivierte sich ab den 1970er Jahren. Die Geburt im Krankenhaus wurde ebenso zur Regel wie die Anwesenheit der Väter. Medizinische Fortschritte erleichterten die Geburt und reduzierten Totgeburten und Säuglingssterblichkeit auf Ausnahmefälle…“ Im Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein Band 1992 hat der verstorbene Arzt Dr. med. Rudolf Rheinberger die Tätigkeit von Dr. med. Rudolf Schädler (1845 bis 1930) als Arzt und sein Wirken im Dienste der Öffentlichkeit in einem sehr interessanten Beitrag gewürdigt. Dr. med. Rudolf Rheinberger schreibt u.a. : „…Rudolf Schädler war ein Frühaufsteher und es war ihm ein Bedürfnis, schon vor dem Frühstück etwas geleistet zu haben. Standen am Morgen keine Krankenbesuche an, so machte er meistens einen Pirschgang oder er spaltete eine Stunde lang Holz. Doch oft, wie das in der Geburtshilfe eben ist, brauchte man seine Hilfe auch nachts. Die Triesenberger kamen in der Nacht immer zu zweit, um den Doktor zu holen, da sie wegen der Tobelhocker Angst hatten, allein zu gehen, und sie konnten es nicht begreifen, dass er sie auf den Heimweg vorausschickte, um dann selbst seinen Weg allein unter die Füsse zu nehmen. Wie oft mag er wohl, den Rucksack mit den nötigsten Instrumenten und Medikamenten bepackt, in der einen Hand den Bergstock, in der anderen die Sturmlaterne, über den Stieg und den Grüschaweg in tiefster Dunkelheit nach Triesenberg hinaufgestiegen sein? Oft waren die Verhältnisse schwierig, ob nun ein Föhnsturm tobte oder tiefer Schnee den Weg fast unbegehbar machte. Und nach dem mühsamen Fussmarsch kam dann erst die verantwortungsvolle Arbeit, sei es eine Zangengeburt oder die Stillung einer schweren Blutung…“ Statement von Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini: Er ist seit Ende März 2013 Regierungsmitglied und für das Ministerium für Gesellschaft verantwortlich. Das Ministerium wurde mit dem Amtsantritt der Regierung 2013 neu geschaffen. Es ist für Soziales, Gesundheit und Familie und Chancengleichheit zuständig. Geburtshilfe Dr. Mauro Pedrazzini: „Regierung und Spitalverantwortliche dürfen auf eine geschätzte und erfolgreiche Geburtshilfe in den letzten 30 Jahren zurückblicken. Der Entscheid der Regierung, nach dem Rückzug der drei verdienten Belegärzte der Gynäkologie ab April 2014 die Geburtshilfe am Landesspital nicht mehr anzubieten, war daher kein leichter. Aber er war der richtige. Stiftungsrat und Spitalleitung haben alle erdenklichen Optionen unter den <strong>60plus</strong> I 15
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