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Im Blickpunkt<br />

Dem Historischen Lexikon des Fürstentums Liechtenstein<br />

in Band 1 kann unter dem Begriff Geburt Folgendes entnommen<br />

werden: „…Bis ins 20. Jh. gebaren die meisten<br />

Frauen ihre Kinder zu Hause, unterstützt durch Frauen<br />

ihrer Umgebung oder durch Hebammen, die in Liechtenstein<br />

seit dem 17. Jh. nachgewiesen sind. Ein Arzt wurde<br />

noch im 19. Jh. selten beigezogen. In den 1920er – 40er<br />

Jahren entstanden in den Bürgerheimen von Vaduz, Triesen<br />

und Eschen Entbindungsstationen. Die medizinische<br />

Betreuung der Schwangeren intensivierte sich ab den<br />

1970er Jahren. Die Geburt im Krankenhaus wurde ebenso<br />

zur Regel wie die Anwesenheit der Väter. Medizinische<br />

Fortschritte erleichterten die Geburt und reduzierten Totgeburten<br />

und Säuglingssterblichkeit auf Ausnahmefälle…“<br />

Im Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum<br />

Liechtenstein Band 1992 hat der verstorbene Arzt Dr.<br />

med. Rudolf Rheinberger die Tätigkeit von Dr. med. Rudolf<br />

Schädler (1845 bis 1930) als Arzt und sein Wirken<br />

im Dienste der Öffentlichkeit in einem sehr interessanten<br />

Beitrag gewürdigt. Dr. med. Rudolf Rheinberger schreibt<br />

u.a. : „…Rudolf Schädler war ein Frühaufsteher und es<br />

war ihm ein Bedürfnis, schon vor dem Frühstück etwas<br />

geleistet zu haben. Standen am Morgen keine Krankenbesuche<br />

an, so machte er meistens einen Pirschgang oder<br />

er spaltete eine Stunde lang Holz. Doch oft, wie das in<br />

der Geburtshilfe eben ist, brauchte man seine Hilfe auch<br />

nachts. Die Triesenberger kamen in der Nacht immer zu<br />

zweit, um den Doktor zu holen, da sie wegen der Tobelhocker<br />

Angst hatten, allein zu gehen, und sie konnten<br />

es nicht begreifen, dass er sie auf den Heimweg vorausschickte,<br />

um dann selbst seinen Weg allein unter die Füsse<br />

zu nehmen. Wie oft mag er wohl, den Rucksack mit den<br />

nötigsten Instrumenten und Medikamenten bepackt, in<br />

der einen Hand den Bergstock, in der anderen die Sturmlaterne,<br />

über den Stieg und den Grüschaweg in tiefster<br />

Dunkelheit nach Triesenberg hinaufgestiegen sein? Oft<br />

waren die Verhältnisse schwierig, ob nun ein Föhnsturm<br />

tobte oder tiefer Schnee den Weg fast unbegehbar machte.<br />

Und nach dem mühsamen Fussmarsch kam dann erst<br />

die verantwortungsvolle Arbeit, sei es eine Zangengeburt<br />

oder die Stillung einer schweren Blutung…“<br />

Statement von Regierungsrat Dr.<br />

Mauro Pedrazzini:<br />

Er ist seit Ende März 2013<br />

Regierungsmitglied und für das<br />

Ministerium für Gesellschaft verantwortlich.<br />

Das Ministerium wurde mit<br />

dem Amtsantritt der Regierung 2013<br />

neu geschaffen. Es ist für Soziales,<br />

Gesundheit und Familie und<br />

Chancengleichheit zuständig.<br />

Geburtshilfe<br />

Dr. Mauro Pedrazzini: „Regierung und Spitalverantwortliche<br />

dürfen auf eine geschätzte und erfolgreiche Geburtshilfe<br />

in den letzten 30 Jahren zurückblicken. Der Entscheid<br />

der Regierung, nach dem Rückzug der drei verdienten<br />

Belegärzte der Gynäkologie ab April 2014 die Geburtshilfe<br />

am Landesspital nicht mehr anzubieten, war daher<br />

kein leichter. Aber er war der richtige. Stiftungsrat und<br />

Spitalleitung haben alle erdenklichen Optionen unter den<br />

<strong>60plus</strong> I 15

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