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KLIMAWANDEL

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2.4 Handlungsoptionen: Anpassung und Vermeidung<br />

Die gezeigten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die durch den Klimawandel verursachten<br />

Kosten werfen die Frage auf, welche Handlungsoptionen für die Politik bestehen.<br />

Diese lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterscheiden: Anpassung an den Klima -<br />

wandel und Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Der Fokus der politischen Diskussion<br />

liegt zurzeit auf der Vermeidung der Emissionen. Auf Grund der Trägheit des Klimasystems<br />

wird die Anpassung an die negativen Auswirkungen in Zukunft zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen. Denn selbst wenn es gelänge, auf Basis eines globalen Konsenses die Treib haus -<br />

gasemissionen kurzfristig massiv zu senken, würde der Klimawandel über viele Jahrzehnte<br />

bzw. Jahrhunderte weiter voranschreiten. Abbildung 8 zeigt dies für ausgewählte Effekte des<br />

Klimawandels.<br />

Anpassungen an den Klimawandel und Reduktion von Emissionen können und werden<br />

grundsätzlich sowohl auf staatlicher als auch auf Unternehmensebene stattfinden. Maß nah -<br />

men zur Anpassung an den Klimawandel auf staatlicher Ebene können insbesondere im<br />

Bereich der Infrastruktur identifiziert werden, wie z.B. bei der Erhöhung von Deichen zum<br />

Schutz vor dem steigenden Meeresspiegel. Die Anpassung von Unternehmen hängt stark vom<br />

Geschäftsfeld ab. Während z.B. die Versicherungsindustrie ihre Modelle zur Berechnung der<br />

Versicherungsprämien anpassen muss, ist es für Kraftwerksbetreiber erforderlich, unter Um -<br />

ständen Produktionsunterbrechungen auf Grund fehlenden Kühlwassers in zunehmend heißen<br />

Sommern zu berücksichtigen.<br />

Die Emissionsvermeidung setzt dagegen verständlicherweise – in der Regel durch staatliche<br />

Politiken und Maßnahmen gestützt – bei den Emittenten der Treibhausgase an. Koh -<br />

lendioxid nimmt, nicht nur in Deutschland, die bedeutendste Rolle unter allen Treib haus -<br />

gasen ein. Da es bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht, bestehen insbesondere in<br />

Industrieländern die nachfolgenden Optionen zur Emissionsverringerung, die über verschiedene<br />

Instrumente initiiert werden können:<br />

Wechsel zu emissionsärmeren/emissionsfreien Brennstoffen<br />

Steigerung der Energieeffizienz auf der Angebots- und der Nachfrageseite<br />

CO2-Abscheidung und -Ablagerung12 Durch die mit der CO2-Vermeidung verbundenen zusätzlichen Kosten steigen in der Re -<br />

gel auch die Produktionskosten für emissionsintensive Produkte, sodass auch nachgelagerte<br />

Produkte über höhere Faktorkosten und damit in der Regel verbundene sinkende Nach frage<br />

indirekt von den Politiken und Maßnahmen zur direkten Emissionsminderung betroffen<br />

sind. Abbildung 9 zeigt mögliche Handlungsoptionen eines Unternehmens im Hinblick auf<br />

Anpassung und Vermeidung.<br />

12 Bei der sogenannten CO2-Abscheidung wird das CO2 bei der Energieproduktion,<br />

bspw. in Kohlenkraftwerken, technisch »abgeschieden« und im Nachhinein<br />

unterirdisch gelagert bzw. gespeichert.<br />

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Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5

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