KLIMAWANDEL
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(ex Wasser) entsprach. 5 Weit abgeschlagen lag zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung die<br />
Solarenergie (trotz beispielsweise des »100.000 Dächer«-Programms in Deutschland). Bei uns<br />
trug die Sonnenenergie 3% zum Gesamtaufkommen der »Alternativen« bei, global lediglich<br />
1,7%. Geothermie, also die Nutzung der Erdwärme, kam auf 5,1%, die Verwertung von<br />
Biomasse auf 24,2%.<br />
Diese Trends dürften von der Richtung her stabil bleiben. Die Zukunft gehört der Windund<br />
Solarenergie. Zum einen steht die Installation von wesentlich leistungsfähigeren Off -<br />
shore-Windparks erst am Anfang ihrer Entwicklung. Das weltweit größte Projekt seiner Art<br />
entsteht derzeit 45 km vor der Nordseeinsel Borkum und wird ab 2008 in Betrieb gehen.<br />
Zum anderen wird sich der Aufbau von Solarkraftwerken in Südeuropa und an der US-West -<br />
küste wesentlich effizienter gestalten lassen.<br />
Zudem dürfte die großindustrielle Nutzung in Form von Aufwindkraftwerken in der Sub-<br />
Sahara-Zone und in Australien innerhalb der kommenden 10 bis 15 Jahre möglich werden.<br />
Aufwindkraftwerke sammeln Sonnenwärme in »Treibhäusern« mit bis zu einem km Durch -<br />
messer, leiten sie zu einem bis zu 1000 Meter hohen Kamin, wo dann die heiße Luft aufsteigt<br />
und Turbinen antreibt. Die australische Enviro Mission will in 2008 eine 200-Megawatt-<br />
Anlage in Betrieb nehmen. In Bezug auf »Biomasse-Kraftwerke« sind wir skeptisch. Die Kon -<br />
kurrenz um die vorhandene Agrarfläche zwischen Nahrungsmittel- und Biokraftstoff produ -<br />
zenten ist schon groß genug.<br />
Auch die Kernenergie hat nach u.E. eine eher begrenzte Zukunft. In Ländern wie Frank -<br />
reich scheint ein noch höherer Versorgungsanteil unwahrscheinlich. Die geplanten neu en Kernkraftwerke<br />
(sie konzentrieren sich im Wesentlichen auf Russland, Indien und die VR Chi na)<br />
sind dort zwar nicht unbedeutend. Im globalen Kontext spielen sie allerdings eine untergeordnete<br />
Rolle. In den meisten Industrienationen wird der generelle Ausstieg aus der Kern -<br />
energie nicht infrage gestellt, höchstens über verlängerte Laufzeiten diskutiert.<br />
Vor einer bedeutenderen Zukunft dürfte hingegen die Geothermie stehen. In »heißen«<br />
Ländern wie den USA (Stichwort »Geysire«) oder Island spielt sie schon jetzt eine wesentliche<br />
Rolle. Aber auch in Deutschland werden über bis zu 5 km ins Erdinnere hineinreichende<br />
Bohrungen die dort herrschenden höheren Wärmegrade zunehmend genutzt. Zur Anwen dung<br />
kommen kleinere Blockheizkraftwerke, die das recht effiziente Prinzip der Kraft-Wär me-<br />
Koppelung zur Anwendung bringen. Das »Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deut -<br />
schen Bundestag« schätzte bereits 2003, 6 dass theoretisch bis zu 50% des deutschen Strom -<br />
verbrauchs langfristig aus solchen Energiequellen gedeckt werden könnten. Als praktikabel<br />
wurde ein Versorgungsanteil von 10% genannt. Die Kosten sind derzeit höher als für Wind<br />
und Wasser, aber niedriger als für Solarstrom. Die Bundes re gierung hat dies erkannt und lenkt<br />
steigende Zahlungen in diesen Sektor. Das hierzulande derzeit größte Geothermie-Kraftwerk<br />
wird von der Enro AG, Essen, in Neustadt-Glewe betrieben.<br />
5 Vgl. Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (2006).<br />
6 Vgl. Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (2003).<br />
Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5<br />
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