KLIMAWANDEL
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3.7.2 Offene Fragen für die europäische Klimapolitik<br />
Die europäische Klimapolitik nach 2012 ist im Zusammenhang mit der Entwicklung der<br />
Verhandlung der Klimarahmenkonvention zu sehen. Zum einen gibt die EU über ihre Po si -<br />
tion wichtige Impulse für die Klimaverhandlungen, weil Europa noch immer als ein Vor reiter<br />
beim Klimaschutz gesehen wird. Zum anderen wirken Verhandlungsergebnisse unter der<br />
Rahmenkonvention auf die EU zurück, wenn diese verbindlich und dann Politiken und Maß -<br />
nahmen zur Zielerfüllung notwendig werden.<br />
Im Hinblick auf die zuvor gemachten Ausführungen stellt sich die Frage, ob und mit<br />
welcher Stringenz das EU-Emissionshandelssystem auch im Falle eines Scheiterns bzw. Ver -<br />
handlungsverzögerungen auf der globalen Ebene fortgeführt wird. Entsprechende Ent schei -<br />
dungen wirken sich ebenfalls von der EU auf die globale Ebene aus. Zum anderen sind frühe<br />
und klare Signale nach innen, d. h. zu den Anlagenbetreibern, wichtig, da diese bereits heute<br />
Investitionsentscheidungen mit einem relativ langen Zeithorizont – z.B. im Kraftwerksbau<br />
von bis zu 50 Jahren – treffen. Ferner ist dann zu entscheiden, ob weitere und gegebenenfalls<br />
welche Emittenten am Emissionshandel teilnehmen müssen.<br />
Für alle Nichtteilnehmer, wie z.B. der Verkehrssektor und die privaten Haushalte, sind<br />
dagegen andere Politikinstrumente zu finden oder bestehende zu stärken. Auf europäischer<br />
Ebene ist hier die neue Energieeffizienzrichtlinie zu nennen. Auf nationaler Ebene sind hingegen<br />
bereits zahlreiche Maßnahmen im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung definiert.<br />
In diesem Zusammenhang sei nur daran erinnert, dass die Bundesregierung Anfang der<br />
90er-Jahre des letzten Jahrhunderts ein freiwilliges nationales Klimaschutzziel für 2005 für<br />
Kohlendioxid in Höhe einer Reduktion von 25% bezogen auf das Jahr 1990 definiert hatte.<br />
Das Ziel wurde allerdings weit verfehlt.<br />
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Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5