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KLIMAWANDEL

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ohre wird zur Pflicht werden. Nach einer Erhebung des WDV (Fachverband Wärmedämm-<br />

Verbund syste me) liegt das Sparpotential in Deutschland bei Totaldämmung aller Wohnungen<br />

bei rund 2 Milliarden Liter Heizöl pro Jahr. »Wie viel Liter verbraucht denn dein Haus?«,<br />

könnte so zur Statusfrage einer preisbewussten Öko-Generation werden. 16<br />

3.4.1.2 Das wasserfeste Haus ist gefragt<br />

Die zunehmende Intensität von Stürmen mit der wachsenden Gefahr von Sturmfluten wird<br />

unweigerlich zu vermehrter Küstenerosion und Schäden an küstennaher Infrastruktur und<br />

Gebäuden (Siedlungen, Deichbau, angesiedelte Industrien) führen. Gleiches gilt für die zu -<br />

nehmende Hochwassergefahr bei Binnenflüssen auf Grund stärkeren Schmelzwassers und<br />

ausgedehnter Regenperioden. 17 Einen zentralen Punkt des vorbeugenden Hochwasser schut zes<br />

wird daher die Bauvorsorge einnehmen:<br />

Hochwasserschutzsysteme für Häuser werden sich vor allem auf Eingangs- und Kellertüren,<br />

Fenster in den unteren Stockwerken sowie auf Hochwasserschotts und -schutzbarrieren<br />

kon zentrieren. Hierzu gehören: die wasserdichte Ausführung des Untergeschosses, die Ab -<br />

dichtung von Fenstern und Türen, die Verwendung wasserbeständiger Baustoffe für Wände<br />

und Böden.<br />

Zunehmende Wassermengen lassen zudem größere, leistungsfähigere Rohre, Drainagen<br />

und Abwasseranlagen als heute erwarten.<br />

Last but not least wird mehr Sicherheit beim Bauen, im Sinne einer robusteren Bauweise ge -<br />

gen Stürme (u.a. bessere Verankerung von Dachziegeln) und Wasserschäden, erforderlich sein.<br />

3.4.2 Öffentlicher Bau: planen unter Unsicherheit<br />

3.4.2.1 Küstenschutz ist Gebäudeschutz<br />

Die Prognosen der Klimaforscher für die kommenden Jahrzehnte sind alles andere als beruhigend:<br />

Die Wissenschaftler sagen heftige Sturmfluten mit deutlich ansteigenden Wasser stän -<br />

den voraus. Gefährdet sind dabei nicht nur Menschen und Infrastruktur in niedrig liegenden<br />

Gebieten wie beispielsweise den pazifischen Inseln, sondern auch in Großstädten wie Buenos<br />

Aires und Shanghai. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 20% der Weltbevölkerung in<br />

einer Entfernung von maximal 30 km zur Küste leben und knapp 40% in einem 100-km-<br />

Streifen. 18 In Deutschland könnten bis zum Ende des Jahrhunderts knapp 14.000 km2 Küste<br />

bzw. Hinterland an Nord- und Ostsee unter Wasser liegen. Dies entspricht rd. 4% un serer<br />

Gesamtfläche und könnte über 3 Mio. Menschen betreffen. 19 Allerdings gehen die Prog nosen<br />

über den Anstieg der Meeresspiegel erheblich auseinander. So hält das Max-Planck-Institut<br />

16 Vgl. Knauer, Sebastian (2006).<br />

17 So hat beispielsweise das Elbhochwasser im Sommer 2002 in Deutschland zu<br />

18 Todes opfern und gesamtwirtschaftlichen Schäden in Höhe von 9,2 Mrd. € geführt.<br />

18 Vgl. Elsner, Wolfram; Otte, Christoph; Yu, Inhi (2005).<br />

19 Vgl. Mrasek, Volker (2006).<br />

Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5<br />

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