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KLIMAWANDEL

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großen Gewinnern zählen dürften. Der Anbau pflanzlicher Rohstoffe zur Biodiesel- und Bio-<br />

Ethanol-Gewinnung wird zu kräftigen Preissteigerungen bei Raps, Mais, Weizen & Co. führen.<br />

Investitionen in sog. produktionsorientierte Forstflächen versprechen in den kommenden<br />

Jahrzehnten einen sprunghaften Renditeanstieg. Er speist sich zum einen aus dem an das<br />

Weltbevölkerungswachstum gekoppelten erheblichen Nachfrageschub für Holzprodukte. Zum<br />

anderen dürften wegen der Waldeigenschaft als CO2-Senken Emissionszertifikate in erheb -<br />

lichem Umfang an Forstbesitzer zugeteilt werden.<br />

Trotz zunehmender Großschäden gehört die Versicherungsbranche aus unserer Sicht nicht<br />

zu den Verlierern des Klimawandels. Sie hat sich bislang als sehr kreativ erwiesen. Innovative<br />

Produkte wie Wetterderivate und Katastrophen-Anleihen verlagern/verteilen die Risiken neu.<br />

Höhere Prämienforderungen und die Ablehnung bestimmter Risiken lassen die Assekuranz<br />

einigermaßen beruhigt in die Zukunft blicken. Neutral schätzen wir aus Klimasicht ebenfalls<br />

die Perspektiven der Chemie ein.<br />

Eindeutig Probleme werden die Betreiber konventioneller Kraftwerke als Hauptverur -<br />

sacher der Treibhausgase bekommen. Auf ihnen lastete der doppelte Druck, Emissions volu -<br />

mina zu reduzieren, Wirkungsgrade zu erhöhen und gleichzeitig den Einstieg in CO2-freie Kohlekraftwerke zu schaffen. Das wird die Kosten der Energieerzeugung stark erhöhen. Die<br />

oligopolistische Anbieterstruktur wird jedoch vielfach ein Abwälzen über angehobene Strompreise<br />

auf den Endverbraucher ermöglichen. Die eigentlichen Verlierer dürften also die Stromkunden<br />

sein. Nebenthema: Da fossile Brennstoffe auch in 2030 noch eine große Rolle spielen<br />

werden, hat gerade ein neuer Wettlauf zum Nordpol, wo große Bodenschätze lagern, begonnen.<br />

Zu den Verlierern zählen wir den Transportsektor (Automobile, Luftverkehr/Tourismus,<br />

Schifffahrt). Emissionsreduzierung muss im Vordergrund stehen. Bis zur Serienreife von Was -<br />

serstoff-/Brennstoffzellen-Autos werden noch viele Jahre vergehen. Bis dahin werden sich die<br />

Produkte/Dienstleistungen verteuern, da sie mit dem zwangsweisen Erwerb von Emissions -<br />

zertifikaten/Steuererhöhungen belastet werden. Auch energieintensive Industrie sektoren wie<br />

die Zement- oder Stahlherstellung werden mit Belastungen zu kämpfen haben.<br />

Fazit: Gerade Deutschland hat sich mit seinem hohen Innovationspotential zum Marktführer<br />

in zahlreichen Zukunftsbranchen der erneuerbaren Energien, bei »grünen« Produkten, der<br />

Abfallwirtschaft, der Nano- und Biotechnologie oder der Steigerung der Energieeffizienz aufgeschwungen.<br />

Hier entstehen perspektivisch mehr Arbeitsplätze als in der Automobilindustrie<br />

oder dem Maschinenbau. Das wird den Anlegern viele Chancen eröffnen, sei es über Aktien,<br />

Themenfonds, Wetterderivate, Katastrophen-Bonds, Energie- oder Klimazertifikate.<br />

Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5<br />

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