KLIMAWANDEL
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Entwicklungs- und Schwellenländern Standard werden. Das Potential für entsprechende<br />
Zulieferfirmen dürfte mit Blick auf die Bevölkerungs- und Einkommensentwicklung in<br />
China und Indien vielversprechend sein. Dagegen wird sich die Reifenindustrie mit dem<br />
Absatz von Winterreifen – wie bereits in diesem schneearmen Winter in Europa geschehen<br />
– möglicherweise schwerer tun. Gefordert werden neben ressourcensparenden »grünen<br />
Reifen« optimierte Aqua-Planing- bzw. Ganzjahresreifen.<br />
Der Flugverkehr wird durch veränderte Luftströmungsverhältnisse, zunehmende Wirbel -<br />
stürme sowie Gewitter und Starkregen (Erhöhung der Gefahr bei Start und Landung) stärker<br />
als bisher beeinträchtigt.<br />
Auch die Schifffahrt wird vor zunehmende Probleme durch Orkane, Wirbelstürme und<br />
möglicherweise sog. Monsterwellen gestellt. Die Binnenschifffahrt wird durch eine zunehmende<br />
Intensität von Hoch- und Niedrigwasser bzw. den permanenten Wechsel zwischen<br />
zu hohen Wassermassen durch steigenden Niederschlag im Herbst/Winter und zu wenig<br />
Wasser durch sinkenden Niederschlag im Sommer stärker saisonal abhängig sein.<br />
Der Eisenbahnverkehr wird durch Sturmschäden an den Oberleitungen, umgestürzte<br />
Bäu me, Erdrutsche und Überschwemmungen bzw. Unterspülungen von Gleisen und<br />
Gleisdäm men zunehmend beeinträchtigt. Die erstmalige Einstellung des kompletten Fernreise<br />
verkehrs der Deutschen Bahn in der Nachkriegszeit Mitte Januar 2006 kann erst der<br />
Anfang gewesen sein.<br />
Der Straßenverkehr wird ebenfalls durch Sturmschäden, aber auch Hitzeschäden (Auf -<br />
weichen des Asphalts) wachsende Probleme bekommen.<br />
Folge: Investitionen/Forschung in Frühwarnsysteme und Sicherheitstechnologie sowie den<br />
Windverhältnissen angepasste stabilere Flugzeug- und Schiffskonstruktionen werden folgen<br />
müssen. Die Nachfrage nach kleineren, flachgehenden Schiffen für den Binnenverkehr<br />
sollte steigen. Im Brückenbau werden windresistente Konstruktionen gefragt sein. Neben<br />
ge räuschdämmenden und abriebarmen Materialien werden vor allem hitzebeständige Stra -<br />
ßen beläge im Fokus neuer Technologien stehen.<br />
Fazit: Für das gesamte Spektrum der Infrastrukturinvestitionen sind in den kommenden<br />
Jahrzehnten kräftige Impulse durch Anpassungs- und Präventionsstrategien an den Klima -<br />
wandel zu erwarten. 50<br />
3.7.2 Effizienztechnologie wird zur neuen Schlüsselbranche<br />
Experten51 gehen davon aus, dass sich der Umsatz mit Effizienztechnologien (wie z.B. verbrauchsreduzierende<br />
Messtechnik, Gebäude-, Kraftwerkstechnologien) bis 2030 weltweit auf<br />
1 Billion e belaufen wird, verglichen mit aktuell rd. 400 Mio. e. Dem neuesten Klimabericht<br />
der UNO zufolge wird dies aber bei Weitem nicht ausreichen. Um eine Klimakatastrophe<br />
abzuwenden, müssten allein bis 2030 rund 16 Billionen Dollar in CO2-arme Technolo-<br />
50 Vgl. Berenberg Bank – HWWI (2006).<br />
51 DIW, Fraunhofer ISI und die Unternehmensberatung Roland Berger.<br />
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Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5