KLIMAWANDEL
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3.8.4 Chancen für die Fahrzeughersteller<br />
Der Wettbewerb unter den Automobilkonzernen wird in Zukunft weiterhin enorm zunehmen.<br />
Dies verursacht einerseits einen starken Preisdruck und auf der anderen Seite eine Kon -<br />
solidierung auf dem Zulieferermarkt. Gleichzeitig wird die Bevölkerung wie in China und<br />
Indien durch die zunehmende Motorisierung auf Grund wachsender Kapitalanhäufung auf<br />
die Investition in Fahrzeuge vorbereitet.<br />
Besonders bedeutungsvoll ist die Entwicklung im Segment der Hybridantriebe. Der Absatz<br />
von Hybridfahrzeugen hat im Januar 2007 beispielsweise in den USA im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat um 11% zugelegt. Die Hersteller haben Geländewagen und Pick-up-<br />
Trucks in ihr Segment aufgenommen.<br />
Toyota hat 2006 rund 192.000 Hybridfahrzeuge in den USA abgesetzt und möchte diese<br />
Zahl 2007 auf bis zu 300.000 erhöhen. Global betrachtet möchte Toyota den Absatz um<br />
40% in 2007 auf 430.000 Fahrzeuge steigern. Weltweit soll deren Absatz von Hybrid fahr -<br />
zeugen 2010 auf 1,3 Mio. Einheiten steigen. Dies entspräche einem Anteil von knapp unter<br />
2% der Weltproduktion an PKW.<br />
Der technische Vorsprung von Toyota im Bereich der Hybridantriebe wird auf ca. 6 Jahre<br />
geschätzt. Ford verkaufte 2006 nur 24.000 Hybridautos. Zum Vergleich: Mercedes-Benz<br />
wird schätzungsweise Anfang 2008 das erste marktfähige Hybridauto fertigen.<br />
Die mit Biokraftstoffgemisch betriebenen Fahrzeuge gewinnen in Regionen mit guten<br />
An bau möglichkeiten der Rohmaterialien für den Kraftstoff an Bedeutung. So will Mitsu -<br />
bi shi 2007 in Brasilien, das eine Flexi-Fuel-Vehicle-(FFV)-Marktpenetration von über 70%<br />
aufweist, ein FFV auf den Markt bringen. 2007 plant Ford, ca. 280.000 FFV weltweit zu<br />
verkaufen. Bereits seit Januar 2007 müssen in Deutschland 4% Biodiesel und gut 1% Bio -<br />
ethanol dem fossilen Kraftstoff beigemischt werden.<br />
Die EU-Kommission möchte bis 2020 etwa 10% des Sprits durch Biokraftstoffe ersetzen.<br />
Die USA wollen 20% des Benzinverbrauchs bis zum Jahr 2017 einsparen und 15% des<br />
Kraftstoffanteils sollen zukünftig aus Bioethanol und Biodiesel bestehen.<br />
In Europa wird der sparsame Dieselmotor in den nächsten 10 bis 15 Jahren weiter steigende<br />
Absatzzahlen aufweisen. Hier sind gleichzeitig die europäischen Hersteller führend.<br />
Die Entwicklung der Wasserstofffahrzeuge ist schwerer einzuschätzen. In 15 Jahren könnten<br />
bis zu 10 Mio. dieser Fahrzeuge auf dem Markt sein. 2050 könnten es sogar 350 Mio.<br />
Fahrzeuge sein. DaimlerChrysler schätzt, dass die ersten Wasserstoffautos zwischen 2012<br />
und 2015 auf den Markt kommen könnten.<br />
Welche Technologie sich durchsetzen wird, kann heute nicht festgelegt werden. Entscheidend<br />
werden die Rohstoffpreise, die Praxiserfahrungen mit der Technologie und die weiteren Vor -<br />
gaben und Anreize aus der Politik sein.<br />
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Berenberg Bank · HWWI: Strategie 2030 · Nr. 5