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Jörg Röger; LKA BB, A6 Polizei vorgesehen, den Rezipienten mit dem Produkt allein zu lassen. Ein Moderator, i. d. R. ein sachkundiger Polizeibeamter, führt durch das Medium und steht jederzeit für Fragen zur Verfügung. Drehtermin in Angermünde „Ich sage NEIN zu Dingen, die mir nicht gut tun.“ – diese Aussage steht im Zentrum der ersten CD. In der Altersgruppe 1 wird der Betrachter an den Begriff Sucht herangeführt und eigene Süchte werden beleuchtet (auch außerhalb des Drogenkonsums, z. B. Spielsucht). Legale Drogen, wie Nikotin und Alkohol, werden hinsichtlich ihrer gesundheitsschädigenden Wirkung dargestellt, Grundlagen für eine gesunde Lebensweise werden vermittelt. Im Mittelpunkt der zweiten CD stehen jugendtypische Einstiegs- und Verführungssituationen zum Drogenkonsum und wie der Adressat im Idealfall antworten bzw. handeln kann (Gruppendruck – Individualität beweisen, Probleme im Alltag – sprich darüber, Neugier – Kenntnis über Wirkung von Drogen). Es kommen Konsumenten zu Wort, die den ersten Joint durchaus als positiv bewerten, aber zu erkennen geben, dass Konsum von illegalen Drogen nicht Beginn neuer Freiheiten ist, sondern Start in eine Spirale auf der Jagd nach neuen Kicks, Geld und Drogen. Probleme der Pubertät werden als normales Entwicklungsstadium auf dem Weg zum Erwachsenen geschildert. Die dritte CD baut unmittelbar auf der vorhergehenden auf. Der Alltag der Filmhelden hat sich wieder geändert, neue Freunde (z. B. in der Lehre) treten ins Leben. Es stellt sich die Frage, was Freunde sind. Ebenso verlieren Eltern ihren Einfluss, Freund oder Freundin bzw. Peergroup gewinnen. Fragen des Einflusses von Drogen auf das Führen von Kraftfahrzeugen werden wichtig. Probleme, wie z. B. fehlende Lehrstelle, erfahren neue Dimensionen und damit auch die Versuchung, diesen durch Drogenkonsum auszuweichen. Die DVD muss vermitteln, dass damit nur ein Teufelskreis eröffnet würde, der die Lösung des Problems in weite Ferne rücken lässt und neue Probleme (Führerscheinsperre, Strafverfahren, negativer Eintrag im Führungszeugnis etc.) erzeugt. Aufgeklärt wird über Strafbarkeiten, „Eigenbedarf“, Abbauzeiten von THC im Blut, Flashbacks etc. Zu jedem digitalen Medium erscheint ein Leporello mit den wichtigsten Inhalten und Hilfsangeboten für die Schüler. Dieses liegt im Taschenformat vor und sollte im Anschluss an die Vorführung verteilt werden. Das Begleitheft zum Medienpaket richtet sich an Erwachsene, die mit der Erziehung und Führung von Schülern ganz oder teilweise betraut sind. Es wird davon ausgegangen, dass das Wissen dieser im Bereich legaler und illegaler Drogen gering ist. So soll in einem ersten Abschnitt auf Arten und Wirkstoffe von legalen und illegalen Drogen eingegangen werden und eine kurze Statistik Eingang finden (zur Verdeutlichung des Problems). In einem folgenden Teil geht es um Anzeichen eines beginnenden Drogenmissbrauchs (gesundheitliche Anzeichen, physische und psychische Abhängigkeit, verändertes Verhalten, aufgefundene Konsumutensilien, Beschaffungskriminalität). Weiterhin eingegangen wird auf das Verhalten im Verdachtsfall, Hinweise zu Hilfestellen, Internetadressen, weitere Präventionsmedien. Das letzte Kapitel beschäftigt sich damit, was Eltern und Pädagogen vorbeugend tun können, Stärkung des Selbstvertrauens, Pflege eines Vertrauensverhältnisses, Vorbildwirkung der Erwachsenen (bezüglich Nikotin, Alkohol, Medikamente). Die Begleit-DVD greift Inhalte der Broschüre auf, setzt aber Schwerpunkte auf Stoffkunde (z. B. auch Abbauzeiten von Drogen im Körper), Anzeichen eines beginnenden Drogenmissbrauchs und Hilfsmöglichkeiten. Damit wird eine indirekte Belehrung der Eltern und Lehrer in Fragen der Erziehung bei einem Vortrag durch den Polizeibeamten vermieden. Werbung für das Projekt könne durch Flyer, Spots im Radio oder kleine Merchandising-Artikel betrieben werden. Ziel ist in jedem Fall das Wecken von Neugier und die Annahme des Projektes und seiner Botschaft in der Zielgruppe. Die Erstellung der inhaltlichen Feinstruktur ist Aufgabe einer Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Präventionsmitarbeitern der Schutzbereiche, Mitarbeitern der „Suchthilfe e.V. Prignitz, den ausführenden Medienagenturen und dem LKA. Anregungen von Personen außerhalb dieses Kreises werden gern entgegen genommen. 3. Realisierung der Module Die Realisierung des Gesamtpaketes wird sich auf Grund des Umfanges über mehrere Jahre hinziehen. Begonnen wurde mit der Erstellung der DVD für die 2. Untergruppe (12- bis 15-jährige), da hier bereits umfangreiche Vorarbeiten des LKABB zur Verfügung standen. Auf die konkrete Weiterführung wird im Punkt 4 eingegangen. Vorgesehen ist auch hier die Einbindung einer professionellen Medienfirma, die idealerweise bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der Prävention besitzt. Unterstützt wird das Projekt von Frau Esther Gronenborn, die bereits durch den Kinofilm „Alaska.de“ ihr Können bezüglich Präventionsthemen unter Beweis gestellt hat. Das fertige Projekt erhält ein einheitliches Erscheinungsbild und soll eine Art mediales Drogenpräventionskompendium für den Erziehungsverantwortlichen darstellen. Nach Einführung der ersten DVD an den Schulen und konstruktiver Auswertung der Resonanz werden die zwei weiteren DVD für die Altersgruppen 1 und 3 in die Feinplanung gehen. Dies wird allein schon notwendig, um den nächsten Schritt zu gehen. Nächster Schritt auf dem Weg zu einem altersübergreifenden Drogenpräventionsprojekt für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren wäre dann die Erstellung des Begleitheftes. Da bereits in der ersten Konzeption ein solches Heft geplant war, gibt es auch schon erste Gedanken für eine konkrete Umsetzung. Zur Erarbeitung bereit erklärt hat sich ein Mitarbeiter aus dem Schutzbereich Prignitz. Die Bedeutung eines Begleitheftes wurde schon unter Punkt 3 beschrieben. Eine Fertigstellung ist erst nach Erscheinen von Teil 1 bis 3 geplant, da hier Bilder aus den Filmen verwendet werden sollen. Nach dem Muster der Erstellung der Präventions-DVD für die Altersgruppe 2 werden die Medien für die Gruppen 1 und 3 in Angriff genommen. Die Fertigstellung für Teil 3 könnte bei entsprechender Mittelbereitstellung das Ende des Jahres 2006 sein. 11
Polizei Jörg Röger; LKA BB, A6 ProPK hat Interesse an der Übernahme des Konzeptes für Teil 3 signalisiert. Eine Entscheidung bleibt abzuwarten. Parallel dazu wäre es möglich, Werbung für das Projekt durch Flyer zu betreiben, Schulen über die Schulpartnerschaften zur Teilnahme zu animieren, einen Link in der Internetwache der Polizei zu platzieren und auch die Lokalpresse zu interessieren. Flyer können auch selbst durch die Schutzbereiche entworfen werden, um noch konkreter auf örtliche Projekte und Veranstaltungen eingehen zu können. Der letzte geplante Teil, die Aufklärungs- CD für Erwachsene, erhält einen mehr dokumentarisch anmutenden Aufbau. Sequenzen aus den dann vorliegenden drei Aufklärungsvideos werden verwendet und genauer beleuchtet werden, z. B. eine Verführungssituation wird dargestellt, so dass auch Erwachsene nachvollziehen können, welche Kraft ein junger Mensch braucht, um widerstehen zu können, im Film gezeigte Drogen würden erklärt in Wirkung und Anwendung etc. Zur Evaluierung des Projektes stehen zwei Bögen (auch als elektronische Datei) zur Verfügung (jeweils für Schüler sowie Lehrer/ Eltern/Polizei). Diese können bei den Kollegen der Stabsbereiche 1.4 der Präsidien sowie im LKA A6 abgefordert werden und sollen bei der Aufführung Eingang finden. Sie sind ein wichtiger Baustein bei der weiteren Realisierung des Modulpaketes. Zuletzt ist beabsichtigt als Rahmen und für die Präsentation eine entsprechende Hülle (Schuber oder Box) zu schaffen, die alle Bestandteile vereint. 4. Realisierung des 1. Teilprojektes Das Produktionsteam Aus bereits o. g. Gründen ist mit der CD für die Altersgruppe 2 begonnen worden. Durch den vorgegeben Zeitrahmen, aber auch zur Erzielung eines professionellen Ergebnisses, wurde eine Medienfirma in Berlin ausfindig gemacht, die bereits über umfangreiche Erfahrungen in der Erstellung von Präventionsmedien (Fernsehspots gegen Kindesmissbrauch) als auch bei der Präsentation von gesellschaftlichen Anliegen (Filme über jüdisches Museum und Mahnmal in Berlin, Caritas und deren Arbeit etc.) verfügt. Bei der Firma handelt es sich um „kakoii berlin“. Bereits auf eine erste Anfrage hin erstellte die Firma eine Projektplanung (siehe Anlage), welche elf Arbeitsschritte bis zum Endprodukt vorsieht. In nur insgesamt 72 Arbeitstagen nahm das Teilprojekt Gestalt an. Ursache für diesen kurzen Zeitrahmen waren bereits geleistete Vorarbeiten, vorliegende Erfahrungen und Kontakte zu bereits gegen Drogen engagierten Künstlern. Für das geplante Projekt konnte durch „kakoii“ die Regisseurin Frau Esther Gronenborn gewonnen werden. Frau Gronenborn und ihre Crew erklärten sich spontan bereit, auf einen Teil ihrer Gage im Interesse der Verwirklichung dieses Mediums zu verzichten. Durch die so reduzierten Personalkosten konnte der veranschlagte Produktionspreis stark reduziert werden. Die Regisseurin Gronenborn wurde für ihren Film „alaska.de“ mit dem Deutschen Filmpreis in Gold gewürdigt. Dieser vielbeachtete Kinofilm thematisiert Inhalte wie Drogenkonsum, Gewalt, Gruppenzwang und Selbstwertgefühl. In Berlin wurde der Film als Lehrmittel in Schulen eingesetzt. Ende März 2006 fand unter Anwesenheit zweier Staatssekretäre, dem Leiter des LKA BB und den Mitwirkenden die Premiere statt, die auch in den Medien Anklang fand. 5. Evaluierung Mit der DVD zusammen wurden Fragebögen mit zehn Fragen zum Projekt verteilt, wobei Schüler und Lehrer unterschiedliche Fragen zu beantworten hatten. Der Rücklauf war unerwartet groß und hält weiter an. Bis zum 12.01.2007 wurden 1.064 Auswertebögen untersucht. Von den Einsendern waren in/im Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 1. Lehrjahr 16 Schüler/innen (7 mit Drogenerfahrung) 318 Schüler/innen (173 mit Drogenerfahrung) 386 Schüler/innen (305 mit Drogenerfahrung) 309 Schüler/innen (242 mit Drogenerfahrung) 24 Schüler/innen (10 mit Drogenerfahrung) 11 Auszubildene (9 mit Drogenerfahrung) Auf die Frage, ob sie durch den Film zum Nachdenken über ihr Drogenkonsumverhalten angeregt wurden, antworteten ca. 80% mit ja. Dies trifft auf alle Altersgruppen zu. Im Einzelnen bemängelten die Schüler der Klassenstufe 7 die Kürze der Szenen, fanden die Geschwindigkeit zu hoch, wollten mehr Informationen über Drogen und deren Wirkungen. Ebenso wurden mehr Beispiele aus der Realität gefordert, aber weniger abstoßende Szenen. Den Schülern fehlten Begriffserklärungen, z. B. Kiffen, die möglichen zu erwartenden Strafen und das verstärkte Auftreten der Polizei. Trotz aller Kritik wurde der Film überwiegend mit Noten zwischen 1 und 2 bewertet. In der Klassenstufe 8 gingen die Forderungen bezüglich einer Verbesserung des Projektes über die Hinweise der Stufe 7 hinaus. Neben einer erweiterten Stoffkunde wollen die Schüler mehr über den Prozess des Süchtigwerdens erfahren, die Szenen auch aus der Sicht des Abhängigen dargestellt wissen und konkrete Hilfsangebote für einen Ausstieg erfahren. Der Gesamteindruck war jedoch sehr positiv. Auch in den 9. Klassen besteht die Forderung nach mehr Stoffkunde, diese aber auch zu „härteren“ Drogen. Es werden noch mehr Erklärungen gewünscht, gerade über Wirkungen. Das Opfer ist für diese Altersstufe wichtiger, es interessiert noch mehr der Entzugsprozess nach Abhängigkeit, die Bestrafung und das Leben in der JVA danach. Mögliche Antworten sollten länger eingeblendet bleiben und die Sprecher langsamer erzählen. Auch der Dialekt wurde bemängelt. Der Gesamteindruck war überwiegend gut. Auch in der 10. Klasse blieb ein positiver Gesamteindruck. Interesse wurde an dau- 12
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