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GESUNDHEIT/PR
Patientenanwälte
in Kärnten helfen
Kärnten ist Vorreiter auf dem Gebiet
der Patientenrechte. Die Patientenanwaltschaft
und die Österreichische
Patientencharta
decken weite Bereiche der medizinischen
Dienstleistungen ab.
Die Patientenanwaltschaft Kärnten
ist eine Servicestelle zur kostenlosen
Unterstützung von Patienten
in unserem Land, die
Probleme mit dem Gesundheitswesen
haben. Rufen Sie an und
vereinbaren Sie einen Termin
(0463-57230) oder schreiben Sie
ein Email (patientenanwaltschaft@ktn.gv.at).
Jeder Patient hat ein Recht auf
würdevolle Behandlung und
bestmögliche Schmerztherapie.
Außerdem herrscht das Recht
der Selbstbestimmung vor. Der
Patient selbst bestimmt – nach
ärztlicher Beratung – was gemacht
wird. Alles bedarf der Zustimmung
des Patienten, auch
wer Informationen über den Patienten
oder dessen Befunde erhalten
darf. Jeder Patient hat ein
Recht auf Information über den
Gesundheitszustand (Diagnose),
Möglichkeiten der Behandlung,
Folgen und Risiken der Maßnahmen,
voraussichtliche eigene Kosten
und die Möglichkeiten und
Erfordernisse des eigenen Mitwirkens.
Die Patientenanwaltschaft Kärnten
hat den Auftrag, den Patienten
zu helfen. Die Anwaltschaft
informiert und berät Patienten
und deren Angehörige, nimmt
Beschwerden entgegen, hilft bei
einem Streit im Falle von Behandlungsschäden(außergerichtliche
Regulierung), versucht
in Konflikten zwischen Arzt und
Patient oder Krankenanstalt und
Patient zu vermitteln und berät
beim „Patiententestament“.
Für Patienten ergeben sich aus
der Arbeit der Patientenanwaltschaft
zahlreiche wesentliche
Vorteile: die Hilfe ist sehr unbürokratisch
und kostenlos. Ein
kompetentes Team berät die Patienten
und bearbeitet deren Anliegen
äußerst schnell. Der
Rechtsweig bleibt immer offen,
wenn kein Konsens zwischen
beiden Parteien gefunden werden
kann.
Weitere Informationen finden Sie
auch im Internet unter www.patientenanwalt-kaernten.at
Blickpunkt punkt
2006 44
Wunsch: Mehr partnerschaftliches
Denken im Patienten-Arzt-Verhältnis
Dr. med. Erwin Kalbhenn von der Patientenanwaltschaft Kärnten setzt sich gemeinsam mit seinem
Team für die Anliegen der Patienten ein. Eine kostenlose Hilfestellung seitens des Landes Kärnten.
Beim Landeskrankenhaus
Klagenfurt, Eingang St.
Veiter Straße 47, direkt
an der Bushaltestelle Linie
41 LKH, ist in einem
kleinen, gelben Haus die
Kärntner Patientenanwaltschaft
untergebracht.
Im März 2000 wurde Dr.
Erwin Kalbhenn als
Kärntner Patientenanwalt
bestellt und kümmert
sich seither um die Anliegen
der Patienten. Gemeinsam
mit seinem
Team, der Juristin Dr. Angelika
Schiwek, Sachbearbeiterin
Helga Lobner
und Büroleiterin Adelheid
Jelen berät er Patienten
und versucht ein
partnerschaftliches Denken
im Patienten-Arzt-
Verhältnis zu forcieren.
Schwerpunkte
Für Dr. Kalbhenn hat die Patientenanwaltschaft
Kärnten zwei
Schwerpunkte: einerseits ist dies
die Unterstützung von Patienten
bei jedwegen Konflikten im Gesundheitsbereich.
„Wir arbeiten
auf eine umfangreichere Selbstbestimmung
der Patienten hin“,
führt der Patientenanwalt aus, „Patienten
haben dieses Recht, doch
die wenigsten wissen das auch.“
Andererseits versuchen die Mitarbeiter
der Patientenanwaltschaft
verschiedene Wege für die Verbesserung
der Qualität und einer
höheren Patientensicherheit zu finden.
„Ich selbst sehe mich als Missionar
in Sachen Patientenrechte in
Kärnten“, schmunzelt Kalbhenn,
„ich unterrichte an verschiedensten
Institutionen.“ Er selbst kennt das
Gesundheitswesen aus vielen verschiedenen
Sichtrichtungen: einmal
durch seine langjährige aktive
Krankenhausarbeit als erfolgreicher
Chirurg, einmal durch seine Berufserfahrung
im Consultingbereich
des Gesundheitswesens. Kalbhenn
lernte die Seite des Krankenhausmanagements
als Direktor des Landeskrankenhauses
Klagenfurt kennen
und fungiert jetzt schließlich
als Patientenanwalt. „Vielleicht
wären mir einige negative Erfahrungen
erspart geblieben, wenn ich
meinen Berufsweg mit Letzterem
Adelheid Jelen, Dr. Angelika Schiwek, Helga Lobner und Dr.
Erwin Kalbhenn kümmern sich um die Anliegen der Patienten.
angefangen hätte“, schmunzelt
Kalbhenn, „Viele Kollegen mutmaßen,
dass ich als Patientenanwalt
auf der Gegenseite stehe,
doch jeder Arzt sollte sich im Klaren
darüber sein, dass es keine Gegenseite
gibt, wenn es um das
Wohl eines Patienten geht.“ Für
Kalbhenn hat jeder, der im Gesundheitswesen
arbeitet – egal in welcher
Sparte – die Aufgabe, Kranken
und Bedürftigen zu helfen.
Information der Menschen
Die Patientenanwaltschaft ist eine
kostenlose Servicestelle der Landesregierung
Kärnten zur Unterstützung
von Patienten, dass heißt,
zur Stärkung ihrer Position und ihrer
Rechte im Gesundheitswesen.
Die Zuständigkeit der Patientenanwaltschaft
erstreckt sich auf alle
Kärntner Krankenanstalten und
niedergelassenen Ärzte beziehungsweise
Ordinationen.
Ein wichtiges, aktuelles Thema ist
die Patientenverfügung. „Hier ist
vorab zu sagen, dass eine solche
Verfügung erst gilt, wenn der Pati-
ent nicht mehr selbst entscheidungsfähig
ist“, erklärt
Kalbhenn, „Eine solche
Verfügung ist jedoch
nicht nur für den letzten
Lebensabschnitt gedacht,
sondern auch in anderen
Situationen wie Bewusstseinstrübung
oder Narkose.“
Eine Patientenverfügung
kann jederzeit vom Patienten
selbst widerrufen
werden, ob mündlich
oder durch Gesten.
Der Gesetzgeber bietet
zwei Varianten der Patientenverfügung
an: einmal
ist das die „Beachtliche
Verfügung“, die am ehesten
praktikable Form für
die Patienten ist. Diese
Verfügung ist eine Richtschnur
für das Handeln
des Arztes und ist für die
Ermittlung des Patientenwillens
zu beachten. Wenn
ein Arzt überzeugt ist,
dass er sich in einem konkreten
Fall nicht daran halten darf, muss
er dies gut begründen.
Außerdem gibt es noch die „Verbindliche
Patientenverfügung“. Für
ihre Errichtung muss eine ärztliche
Aufklärung erfolgen. Medizinische
Behandlungen, die abgelehnt werden,
müssen konkret beschrieben
sein. Diese Verfügung muss außerdem
schriftlich unter Abgabe des
Datums von einem rechtskundigen
Mitarbeiter der Patientenvertretung,
einem Anwalt oder einem
Notar unterzeichnet werden.
Lassen Sie sich bei der Erstellung
einer solchen Patientenverfügung
auf alle ärztlich Fälle beraten. Eine
solche Verfügung bedeutet, auch
eventurell ans eigene Sterben zu
denken, erfordert eine bewusste
Auseinandersetzung mit persönlichen
Werthaltungen angesichts
der Endlichkeit des irdischen Lebens.
Die Errichtung einer Patientenverfügung
sollte allenfalls mit
nächsten Angehörigen oder engen
Vertrauenspersonen besprochen
werden.
Patienten | St. Veiter Straße 47 • 9020 Klagenfurt
Tel. 0463/57230 • Fax 0463/53823195
patientenanwaltschaft@ktn.gv.at • www.patientenanwalt-kaernten.at
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