Reformation und Säkularisierung - Histomat

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2. Sachanalyse Der Verlauf der Zeit kann anhand von verschiedenen Modellen betrachtet werden. Bei unseren Überlegungen zum Verlaufe der Zeit stützen wir uns auf ein Modell aus dem Buch «As time goes by» der beiden Evolutionsökonomen Chris Freeman und Francisco Louçã. Sie versuchten der Natur der Zeit auf die Spur zu kommen und kamen zu folgenden Erkenntnissen: Obwohl die Natur zyklisch veranlagt sei (zum Beispiel Ebbe und Flut am Meer, die Jahreszeiten oder die Abfolge von Generationen), so wiederholen sich die einzelnen Prozesse doch nicht immer gleich. Es gibt unterschiedlich starke Fluten (Extremfall Sturmflut), unterschiedlich warme und nasse Jahre und unterschiedliche Lebensgeschichten. Gleichzeitig beeinflusst jedes vorangehende Ereignis das folgende Ereignis. Der Verlauf der Zeit ist also ein irreversibler Prozess, der wegen seines zyklischen Verlaufes immer wieder ähnliche Situationen schafft. Dieses Modell eines zyklisch-linearen Zeitverlaufs versuchten wir auf das Thema «Reformation und Säkularisierung» zu übertragen. Der Kampf von weltlicher und geistlicher Sphäre wurde dabei als immer wiederkehrendes Element angesehen, während der Evolutionsprozess gleichzeitig irreversibel voranschreitet. Sowohl der Investiturstreit als auch die Reformation Luthers und die Aufklärung drehen sich um dieselbe Grundproblematik und weisen ähnliche Muster auf, ohne dass diese Ereignisse als reine Wiederholungen aufzufassen wären. Gleichzeitig sind vorangegangene Konflikte die Voraussetzungen der folgenden Konflikte beziehungsweise die folgenden Konflikte sind als Resultate der Vorangegangenen zu sehen. 4
3. Ziele Grobziele: � Verhältnis zwischen Herrschaft und Kirche über einen langen Zeitraum überblicken � Erste Vorstellungen von Strukturgeschichte und Geschichtsmodellen entwickeln � Veränderungen und Kontinuitätslinien in langen Zeiträumen erkennen, darüber nachdenken und diskutieren Feinziele: Einführung: � Religiöses Weltbild im Mittelalter erfassen und anwenden können � Den Zusammenhang zwischen Religion und Gesellschaftsordnung im Mittelalter kennen Gruppenarbeiten: � Machtpositionen der einzelnen Interessengruppen (Kaiser, Papst, Reformatoren, Bürgertum, Aufklärer) sowie die Dynamik in den einzelnen Konflikten (Investiturstreit, Reformation, Aufklärung) kennen � Die Argumente der einzelnen Interessengruppen kennen � Die Begriffe «Reformation» und «Säkularisierung» im jeweiligen Kontext erkennen Schlussbesprechung: � Über die Ähnlichkeit und Verschiedenheit der drei Konflikte nachdenken � Selbst eine Interpretation der Geschichte zwischen Kirche und Staat/Herrschaft finden 5
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