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Reformation und Säkularisierung - Histomat

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Der Gedanke der Gleichheit der Menschen war damit aber nicht gestorben, sondern erfuhr im<br />

Zusammenhang mit der Aufklärung wieder Aufwind. Die Aufklärer waren der Meinung, dass<br />

die Vernunft imstande war, die Wahrheit ans Licht zu führen. Dies führte zu zunehmender<br />

Kritik von Wissenschaftlern an den religiösen Glaubensgr<strong>und</strong>sätzen, welche allerdings (wie<br />

im Falle von Galileo Galilei im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert) unter dem Druck der Kirche von ihren Ideen<br />

abschwören <strong>und</strong> ihre ketzerischen Bücher verbrennen mussten. Mit dem zunehmenden Einfluss<br />

des aufstrebenden Bürgertums konnten sich die Ideen der Aufklärung, welche auf Rationalität<br />

<strong>und</strong> Naturgesetzen beruhten, durchsetzen. Die Religion wurde immer mehr als irrationale<br />

Begründung für die ständische Ungleichheit wahrgenommen, welche die Menschen daran<br />

hinderte, das Glück auf Erden zu suchen. Aufklärer wandten sich gegen die Vorm<strong>und</strong>schaft<br />

durch die Religion. In der Französischen Revolution schliesslich wurden die ständischen<br />

Ungleichheiten beseitigt <strong>und</strong> Staat <strong>und</strong> Religion getrennt. Das Paradies (Glück) sollte<br />

nicht nur im Himmel, sondern auch auf der Erde verwirklicht werden können. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

war ein starker Fortschrittsglauben, dass eine Art paradiesischer Zustand in Zukunft erreicht<br />

werden könnte. Doch schon bald zeigte sich, dass von den Forderungen während der<br />

Französischen Revolution (Liberté, Egalité, Fraternité) im Bürgertum nicht viel übrig geblieben<br />

war <strong>und</strong> dieses nur für sich das Paradies auf Erden suchte, nicht aber für die Arbeiter.<br />

Einige Leute forderten aber nicht nur die rechtliche Gleichheit sondern auch die ökonomische<br />

Gleichheit der Menschen. Daran wird ein neuer «Glaubenskonflikt» entbrennen.<br />

Die Ausführungen des Lehrers werden durch die Gruppenpräsentationen (Rollenspiele) aufgelockert<br />

<strong>und</strong> sollen den Mitschülern einen Einblick in die Streitigkeiten geben.<br />

30-45 Minuten Diskussion<br />

In dieser Diskussion sollten die Schüler die Gelegenheit haben, das eben erklärte Modell als<br />

Inspirationsquelle zu nutzen <strong>und</strong> daraus ihre eigenen Gedanken über den Gang der Geschichte<br />

abzuleiten. Als Spielregel der Diskussion gilt, dass sachlich argumentiert werden muss <strong>und</strong><br />

die Gedankengänge sich wenn möglich am Modell an der Wandtafel ableiten lassen. Der Lehrer<br />

wirkt während der Diskussion als Moderator im Hintergr<strong>und</strong>.<br />

Die Leitfragen der Diskussion sind der Klasse anzupassen. Mögliche Diskussionsanstösse<br />

wären: «Wie veränderte sich das Verhältnis zwischen weltlicher <strong>und</strong> geistlicher Sphäre?»,<br />

«Inwiefern sind Glaubenskonflikte Gesellschaftskonflikte?» oder «Wiederholt sich die Geschichte<br />

oder schreitet sie voran?»<br />

Literatur<br />

Chris Freeman / Francisco Louçã, As time goes by – from the industrial revolutions to the information revolution,<br />

Oxford 2001<br />

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