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Ansehen - Helbling Verlag

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3 – Vielfältiger Umgang mit dem Lied<br />

„uns“ zu tun. Sie geben Gesprächsanlässe, lösen etwas in uns aus, reflektieren Stimmungen und<br />

Haltungen und stehen in sozialen Kontexten. Gespräche darüber können der Mittler zwischen<br />

dem Unterrichtsgegenstand und dem Lernenden sein.<br />

3.3 Rezeption<br />

In engem Zusammenhang mit dem Bereich Reflexion steht auch die Rezeption (Aufnehmen,<br />

Hören, Wahrnehmen): Neben dem Besprechen von Texten und Bildern zur Liedthematik, könnten<br />

ausgewählte Kompositionen gehört werden, in die zuvor gesungene Lieder eingegangen sind<br />

(z. B. „Bruder Jakob“ verfremdet im dritten Satz der Sinfonie Nr. 1 von Gustav Mahler).<br />

Die Kinder sollen aber auch zuhören, wenn andere singen: Welche Stimmung wird in der Melodie<br />

ausgedrückt und mit welchen musikalischen Mitteln wird dies erreicht? Gibt es Auffälligkeiten<br />

im Melodieverlauf (Tonsprünge, Rhythmus, Lautstärke)? Sind Formabschnitte zu erkennen?<br />

etc.<br />

Für die Kinder ist es weiterhin sehr motivierend, sich selbst auf einem Tonträger zu hören.<br />

Moderne Aufnahmegeräte (z. B. mobile Digitalrekorder) verfügen heute bei leichtester Bedienbarkeit<br />

über hervorragende Aufnahmequalitäten. Die Arbeit mit Lied und Stimme kann im<br />

Verlauf eines Schuljahres so beeindruckend dokumentiert werden. Allerdings sollte dies im<br />

Regelfall erst geschehen, wenn die Kinder ein Lied angemessen singen können, sonst sind sie<br />

leicht demotiviert. Für die Lehrperson selbst ist es aber ausgesprochen aufschlussreich, Probenfortschritte<br />

akustisch zu dokumentieren – von den Schwierigkeiten des Anfangs bis zum<br />

Vortrag auf einem Schulkonzert.<br />

3.4 Abbilden<br />

Das Abbilden oder Übertragen eines musikalischen Sachverhalts in ein anderes Medium wird in<br />

der Musikdidaktik als Transposition oder Transformation bezeichnet. Es handelt sich um einen<br />

übergreifenden Ansatz, der möglichst viele Sinne bzw. Sinneseindrücke in das Lernen mit einbezieht:<br />

Neben den „klassischen Sinnen“ – Sehen (visuelles System), Hören (auditives System), Tasten,<br />

Berühren (taktiles System), Riechen (olfaktorisches System) und Schmecken (gustatorisches<br />

System) – können bei diesem ganzheitlichen Ansatz besonders auch das kinästhetische System<br />

(Bewegungs-, Kraft-, Stellungssinn) und das vestibuläre System (Gleichgewichtsregulation) angesprochen<br />

werden. Deshalb bietet sich diese Lernform insbesondere bei jüngeren Kindern an.<br />

Ganzheitliches Lernen betont neben den kognitiv-intellektuellen Aspekten besonders auch körperliche<br />

und emotionale Aspekte des Lernens: Es fördert das Lernen mit Kopf, Herz und Hand.<br />

Eine Übertragung kann erfolgen in eine:<br />

● ● Bildliche Darstellung: z. B. Malen von Personen, Tieren, Stimmungen zum Lied (z. B.<br />

„Abendstille überall“ → Sommerabend, „Nebel, Nebel weißer Hauch“ → spätherbstliche<br />

Landschaft, „Old McDonald Had a Farm“ → Tiere auf dem Bauernhof).<br />

100 Praxis Singen mit Kindern • <strong>Helbling</strong>

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