Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...
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Grundüberlegungen<br />
3.<br />
Grundüberlegungen<br />
Kurt Faller<br />
Allgemeine Zielsetzung des Projekts ist es,<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche zu befähigen, auf<br />
Gewalt als Mittel zur Lösung von Konflikten<br />
zu verzichten und Konflikte konstruktiv zu bewältigen.<br />
Durch Vermittlung von Grundregeln<br />
konstruktiver Konfliktlösung und Erweiterung<br />
der Handlungskompetenz in kritischen<br />
und aggressiven Situationen sollen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche in Trainings lernen,<br />
mit Konflikten in einer anderen, kreativen<br />
Weise umzugehen und in Konfliktsituationen<br />
bei anderen Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen zu<br />
vermitteln.<br />
Gleichzeitig sollen Helferinnen und Helfer<br />
befähigt werden, Konflikte frühzeitig zu erkennen<br />
und entsprechend zu reagieren.<br />
Um diese Ziele umzusetzen, wurden bei den<br />
Trainings Herangehensweisen und Techniken<br />
aus dem Konzept der systemischen<br />
Mediation angewandt, das Kurt Faller in<br />
seiner langjährigen Praxis entwickelt hat. 3<br />
Bei der Entwicklung des Projekts „Streitschlichter<br />
<strong>im</strong> <strong>Zeltlager</strong>“ waren folgende Elemente<br />
dieses Konzepts hilfreich:<br />
3.1<br />
Eine andere Sicht auf<br />
Konflikte in der pädagogischen<br />
Arbeit<br />
Konflikte werden meist als störend, bedrohlich,<br />
zerstörerisch und schmerzvoll erlebt.<br />
Daher versuchen die Beteiligten oft, Konflikten<br />
auszuweichen oder sie schnell mit administrativen<br />
Mitteln zu lösen.<br />
In dem Konzept der systemischen Mediation<br />
(Mediation = Vermittlung) wird bewusst von<br />
einem positiven Konfliktbegriff ausgegangen.<br />
Konflikte sind in der pädagogischen Arbeit<br />
etwas Normales. Konflikte – früh wahrgenommen<br />
– sind ein wichtiges Signal, dass<br />
etwas nicht st<strong>im</strong>mt und sie bieten eine Chance<br />
zur Entwicklung und Verbesserung der gegenseitigen<br />
Beziehungen. Gefährlich sind<br />
die ungelösten Konflikte, die zwar oft in<br />
harmlosen Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen<br />
Interessen oder Missverständnissen<br />
ihren Ursprung haben, aber<br />
derart eskalieren (eskalieren = sich steigern)<br />
können, dass die Beteiligten sehr darunter<br />
leiden. Die entscheidende Frage ist, wie<br />
3<br />
Kurt Faller war Leiter des <strong>Jugend</strong>bildungswerkes der Stadt Offenbach und ist jetzt Geschäftsführer des Instituts MEDIUS – Institut für Mediation,<br />
Beratung und Systemdesign. Er wirkt als Dozent in der Aus- und Fortbildung für Führungskräfte in Mediation und Konfliktmanagement, in<br />
postgradualen Ausbildungsgängen an der Universität Oldenburg, den Fachhochschulen Aargau und Luzern , dem Institut für Sozialarbeit und<br />
Sozialpädagogik in Frankfurt und dem Institut für systemische Entwicklung und Fortbildung in Zürich.<br />
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