Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...
Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...
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Die Kinder werden aktiv<br />
gekommen waren, einmal in Ruhe ins Gespräch<br />
zu kommen, ohne dass wir für ein<br />
best<strong>im</strong>mtes Programm verantwortlich waren.<br />
An diesen Abenden erfuhren wir manchmal<br />
mehr über die StreitschlichterInnen und was<br />
sie beschäftigte, als während des „offiziellen“<br />
Programms.<br />
Einige dieser Themen konnten wir dann<br />
aufnehmen und mit allen noch einmal bearbeiten.<br />
Manchmal waren es auch Anmerkungen<br />
zu organisatorischen Punkten, die<br />
wir mit einbeziehen konnten. Während der<br />
Übungszeiten am Morgen, der Schlichtungszeit<br />
am Nachmittag und der Intervisionsgruppe<br />
am Abend ergaben sich spontan<br />
<strong>im</strong>mer wieder Gespräche unter den Kindern<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen oder zwischen ihnen und<br />
uns über aktuelle Streitereien oder Konflikte:<br />
Wir hatten <strong>im</strong>mer ein offenes Ohr, um<br />
die Erfolge oder Schwierigkeiten der StreitschlichterInnen<br />
aufzunehmen. Dabei ergaben<br />
sich auch <strong>im</strong>mer wieder Gespräche über<br />
das Projekt.<br />
Hier einige der Punkte, die wir aus Sicht der<br />
StreitschlichterInnen mitbekommen haben<br />
(man darf dabei nicht vergessen, dass dieses<br />
die Punkte sind, die uns – Begleiterinnen<br />
des Projekts – mitgeteilt wurden. Es ist<br />
davon auszugehen, dass es trotz unserer Bemühungen<br />
eine vertrauensvolle Atmosphäre<br />
zu schaffen, Punkte oder Themen gab,<br />
die sie aus verschiedenen Gründen nicht mit<br />
uns Erwachsenen besprechen wollten.)<br />
Als wir die Frage diskutierten, wieso die Kinder<br />
sich nicht trauen würden ins Zelt zu kommen<br />
(und gerade die aus dem gleichen Dorf,<br />
in dem das Zelt stand), gaben einige<br />
StreitschlichterInnen zu bedenken, dass viele<br />
Kinder wahrscheinlich Angst hätten, sich<br />
dadurch lächerlich zu machen und ausgelacht<br />
zu werden, gerade wenn man die<br />
StreitschlichterInnen vom eigenen Dorf<br />
kennt. Fehlendes Vertrauen wurde als ein<br />
weiterer Punkt genannt, in dem Sinne, dass<br />
die Kinder, die kommen, Vertrauen in die<br />
Kompetenzen der StreitschlichterInnen haben<br />
sollten und die Sicherheit, dass die<br />
StreitschlichterInnen schon andere Streitereien<br />
gelöst haben. Auch die Tatsache, dass<br />
HelferInnen bei Streitigkeiten untereinander<br />
oder mit Kindern nie zur Streitschlichtung<br />
gingen, schien die Glaubwürdigkeit der Vermittlung<br />
zu belasten. Dadurch entstand für<br />
manche Kinder der Eindruck, dass das Streitschlichterzelt<br />
es nur eine Einrichtung für Kinder<br />
war, für „richtige“ Streitereien von Erwachsenen<br />
also nicht tauglich. Gerade um<br />
die Motivation bei Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
zu Streitschlichtung zu gehen zu erhöhen,<br />
müsste über den Gedanken der Streitschlichtung<br />
zwischen HelferInnen oder zwischen<br />
HelferInnen und Kindern bzw. <strong>Jugend</strong>lichen<br />
weiter nachgedacht werden.<br />
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