Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...
Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...
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Die Kinder werden aktiv<br />
zu Beginn des <strong>Zeltlager</strong> zu den Dorfvollversammlungen<br />
und stellen sich vor. Sie<br />
erläutern die Regeln und dass Vertraulichkeit<br />
und Verschwiegenheit herrscht<br />
5.3.2 Vernetzen und bekannt<br />
machen<br />
Es ging darum, das Projekt fest auf dem<br />
<strong>Zeltlager</strong> zu verankern. Notwendig dafür, ist<br />
Streitschlichtung in die schon bestehenden<br />
Strukturen einzupassen. Wenn dies gut gelingt,<br />
besteht die Möglichkeit, dass das Projekt<br />
in Zukunft sich langfristig selber trägt<br />
und externe TrainerInnen <strong>im</strong>mer weniger<br />
wichtig werden und unsere Aufgaben in<br />
Zukunft durch die HelferInnen übernommen<br />
werden können.<br />
Um eine Verankerung in den Strukturen zu<br />
erreichen erschien es uns wichtig das Verstehen<br />
und die Umsetzung der Mediationsidee<br />
bekannt zu machen. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
war also ein wichtiger Bestandteil<br />
unserer Arbeit.<br />
Öffentlichkeit <strong>im</strong> <strong>Zeltlager</strong><br />
In unserer Vorbereitung auf das Bundeskinderlager<br />
spielte Öffentlichkeitsarbeit eine<br />
große Rolle. Auf Vorbereitungstreffen, durch<br />
Rundschreiben und in Publikationen hatte<br />
der Bundesvorstand bereits über das Projekt<br />
informiert. In dem Bewusstsein, dass<br />
unser Projekt das erste dieser Art war und<br />
wir die Akzeptanz <strong>im</strong> Bundeskinderlager mit<br />
wachsender Bekanntheit steigern konnten,<br />
überlegten wir von Beginn an wie wir am<br />
besten über Ideen und Möglichkeiten der<br />
Streitschlichtung von Kindern für Kinder aufklären<br />
konnten. Wir gingen davon aus, dass<br />
die Unterstützung der HelferInnen und das<br />
Interesse bei Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
durch gründliche Information wachsen würden.<br />
Als wir auf dem Bundeskinderlager ankamen,<br />
wurde uns klar, dass es nicht leicht sein<br />
würde, angesichts der Weitläufigkeit des<br />
Geländes und der weitgehend dezentralen<br />
Strukturen unser Projekt so bekannt zu machen,<br />
wie wir es uns vorgestellt hatten. Wie<br />
wir die Öffentlichkeitsarbeit organisieren<br />
würden, stellte sich als eine der wichtigsten<br />
Fragen während der ganzen Dauer des<br />
Bukilas.<br />
Der erste Schritt in diese Richtung bestand<br />
darin, das Projekt in den Dorfversammlungen<br />
vorzustellen: Wir versuchten dabei,<br />
Rolle und Ziele eines Streitschlicherprogramms<br />
sowohl den Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
als auch den HelferInnen so klar wie<br />
möglich zu vermitteln. Besonders betonten<br />
wir, dass die Einrichtung der Streitschlichtung<br />
eine Einrichtung für die Kinder ist, eine Idee,<br />
die ihnen Hilfe und Unterstützung bietet und<br />
auf keinen Fall als eine Form von Strafe gehandhabt<br />
werden darf – „Wenn ihr nicht aufhört<br />
zu streiten, müsst ihr ins Streitschlichterzelt!“<br />
(Was leider sowohl für einige Kinder<br />
und <strong>Jugend</strong>liche wie auch für einige Helfer-<br />
Innen nicht selbstverständlich zu sein schien.)<br />
Be<strong>im</strong> Lagerrat am ersten Abend ging es auch<br />
darum, unsere Rolle und Aufgaben den<br />
VertreterInnen der anderen Dorfzentren zu<br />
erläutern und mit den <strong>im</strong> voraus ausgebildeten<br />
und interessierten HelferInnen die<br />
Konkretisierung des Projektes abzust<strong>im</strong>men.<br />
Um die vorhandenen Ressourcen am besten<br />
zu nutzen, einigten wir uns darauf, <strong>im</strong> Dorfzentrum<br />
4 ein zentrales Streitschlichter-<br />
Innenzelt für die Kinder aller Dörfer anzubieten.<br />
Auch wir bezogen in diesem Dorfzentrum<br />
unser Zelt und wohnten damit in<br />
direkter Nachbarschaft zu den Kindern und<br />
<strong>Jugend</strong>lichen aus Hessen-Süd, die wir als<br />
erstes trainiert hatten. Somit hatten wir relativ<br />
viel Kontakt zu den StreitschlichterInnen.<br />
Eine weitere Gelegenheit, einen Eindruck von<br />
unserem Projekt zu vermitteln, bot sich am<br />
zweiten Tag während eines „Stationenspiels“,<br />
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