B e ric ht 2 0 0 7 (PDF) - Robert Bosch Stiftung
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Der schwedische Außenminister<br />
Carl Bildt wirbt<br />
für den Balkan als Teil<br />
des sich vereinigenden<br />
Europas.<br />
Feierlicher Abschluss der<br />
»Tschechischen Bibliothek«<br />
im Hause des Schirmherrn<br />
Bundespräsident Horst<br />
Köhler<br />
Schrittmacher der europäischen Identität:<br />
experten, Theater- und Filmemacher,<br />
ischen Autoren vermittelt Schmerz und Ver<br />
Bis 2007 folgten 32 weitere Bände in der<br />
die Kultur<br />
Festivalorganisatoren und Wissenschaftler<br />
zweiflung, aber sie soll zugleich Brücken des<br />
Deutschen Verlags-Anstalt (DVA) unter der<br />
»Voraussetzung für eine Annäherung ist<br />
aus der ganzen Welt überraschende Analysen<br />
gegenseitigen Verstehens schlagen. Ein ers<br />
Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />
natürlich, dass man sein Gegenüber auch<br />
und persönliche Einschätzungen. Selbstkri<br />
ter Brückenschlag wird zunächst durch ac<strong>ht</strong><br />
und des Staatspräsidenten der Tsche<br />
verste<strong>ht</strong>.« Das sagte Bundespräsident Horst<br />
tisch beschreiben sie den Verfall der Spra<br />
Ausgaben in ac<strong>ht</strong> Ländern von »Der Andere<br />
chischen Republik. Die meisten Werke wur<br />
Köhler bei der Abschlussveranstaltung der<br />
chenvielfalt oder die Tendenz zur Kultur des<br />
nebenan« möglich: in Albanien, Bosnien und<br />
den erstmals ins Deutsche übersetzt. Damit<br />
Tschechischen Bibliothek im August 2007<br />
Massengeschmacks in Europa. Sie formulie<br />
Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedo<br />
ist die Tschechische Bibliothek die größte<br />
im Schloss Bellevue. Damit beschreibt er die<br />
ren ihre Hoffnung auf einen eigenständigen<br />
nien, Montenegro, Serbien und Slowenien.<br />
Edition tschechischer Literatur außerhalb<br />
Zielsetzung des Kulturengagements der<br />
europäischen Film, entwerfen Blaupausen<br />
Es folgen im Jahr 2008 in diesen Ländern<br />
Tschechiens. Bundespräsident Horst Köhler<br />
<strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong>: Die Kultur ist Mittel<br />
für eine europäische Bildung und wünschen<br />
zahlreiche Lesungen und Diskussionen mit<br />
würdigte bei einem Festakt im Schloss<br />
zum Zweck, um die Völkerverständigung zu<br />
sich neue Formen der Literaturvermittlung.<br />
den Autoren. Zuvor wurde die Anthologie<br />
Bellevue die »Tschechische Bibliothek« mit<br />
verbessern, Identität mit der eigenen Ge<br />
Der Kulturreport wird 2008 fortgeführt.<br />
bereits ab Oktober 2007 im deutschspra<br />
den Worten: »Die Buchreihe eröffnet viele<br />
schic<strong>ht</strong>e und zu den eigenen Wurzeln zu<br />
chigen Raum im Netzwerk der Literaturhäu<br />
neue Einblicke in das Leben und Denken<br />
entdecken und Lust auf bislang unbekannte<br />
Versöhnung für Gegenwart und Zukunft<br />
ser von elf der einundzwanzig Autoren – sie<br />
unserer Nachbarn. Sie ist deshalb ein wich<br />
oder verschlossene Kultur zu entwickeln.<br />
»Ist der Nachbar nebenan Freund oder<br />
leben teils in ihren Herkunftsländern, teils<br />
tiger Baustein, der die Freundschaft weiter<br />
Feind?« Dieser Frage sind einundzwanzig<br />
im Exil – in Lesungen und Diskussionen<br />
festigen wird.« Rudolf Jindrák, Botschafter<br />
Europäischer Kulturreport<br />
bekannte Autoren aus Albanien, Bulgarien<br />
vorgestellt. Die Moderation übernahm unter<br />
der Tschechischen Republik in Deutschland,<br />
Mehr denn je ist insbesondere die Kultur<br />
und dem ehemaligen Jugoslawien in Form<br />
anderem Richard Swartz, selbst Autor und<br />
kommentierte, den Gründungsvätern und<br />
beim Zusammenwachsen von Europa ge<br />
von biographischen Erinnerungen, Erzäh<br />
langjähriger schwedischer Osteuropa-Korre<br />
Förderern sei »etwas Einzigartiges« gelun<br />
fragt. Sie kann, <strong>ric</strong><strong>ht</strong>ig verstanden, Grenzen<br />
lungen oder Essays in einer Anthologie mit<br />
spondent sowie der Herausgeber der Antho<br />
gen. 66 Übersetzer und Bohemisten haben an<br />
überwinden, Generationen zusammenfüh<br />
dem Titel »Der Andere nebenan« nachgegan<br />
logie.<br />
der Herausgabe der Texte von 213 tsche<br />
ren und den Boden für eine kraftvolle, ab<br />
gen, die pünktlich zur Frankfurter Buchmes<br />
chischen Autoren gearbeitet. Geschäftsfüh<br />
wechslungsreiche und inspirierende euro<br />
se im September 2007 im S. Fischer Verlag<br />
Anerkennung durch Literatur: der Abschluss<br />
render Herausgeber dieser rund 13 500<br />
päische Kultur schaffen. Doch wird die<br />
erschienen ist. Die Anthologie entstand im<br />
der Tschechischen Bibliothek<br />
Seiten umfassenden Reihe ist Hans Dieter<br />
Kultur dazu überhaupt genutzt? Wie ste<strong>ht</strong> es<br />
Auftrag der <strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong> und der<br />
»So etwas hätte ich auch gerne«, soll Jiří Gruša,<br />
Zimmermann, Professor am Institut für<br />
eigentlich um die Kulturbeziehungen inner<br />
S. Fischer <strong>Stiftung</strong> mit Unterstützung des Kul<br />
der tschechische Lyriker und Botschafter,<br />
Literaturwissenschaft der Technischen<br />
halb Europas? Was kann die europäische<br />
turkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI<br />
beim Anblick der »Polnischen Bibliothek« der<br />
Universität Berlin. Mitherausgeber sind<br />
Kulturpolitik mit ihren Mitteln zur Heraus<br />
e.V. Was die Förderer eint, ist das Engage<br />
<strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong> gesagt haben. Er setzte<br />
Peter Demetz, Emeritus der Yale University<br />
bildung einer europäischen Identität beitra<br />
ment für die europäische Integration und<br />
Himmel und Hölle sowie die <strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong><br />
New Haven; Jiří Gruša, Schriftsteller und<br />
gen? Diese Fragen waren Anlass für die<br />
Versöhnung der ehemaligen Kriegsparteien<br />
<strong>Stiftung</strong> in Bewegung – und bekam seine<br />
Präsident des Internationalen PEN-Klubs;<br />
<strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong> und das Institut für<br />
auf dem Balkan. »Entstanden ist eine explo<br />
»Tschechische Bibliothek«. Abgeschlossen<br />
Peter Kosta, Professor für Slavistik an der<br />
Auslandsbeziehungen (ifa), den ersten Kul<br />
sive, bewegende, heterogene Anthologie«,<br />
wurde sie im August 2007. Dass sie überhaupt<br />
Universität Potsdam, sowie der Bohemist<br />
turreport für Europa zu erstellen. Der Kul<br />
schrieb Caroline Fetscher im Berliner Tages<br />
entstehen konnte, lag an dem Grundgedan<br />
und Berliner Übersetzer Eckhard Thiele, der<br />
turreport, der im Juni 2007 in Brüssel der<br />
spiegel. Und Christoph Schröder ergänzte in<br />
ken, den die <strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong> verfolgte:<br />
die Tschechische Bibliothek entworfen und<br />
Öffentlichkeit unter dem Titel »Fortschritt<br />
der Frankfurter Rundschau: »Ein so viel<br />
Eine Bibliothek soll die Türen öffnen für<br />
verantwortlich redigiert hat.<br />
Europa« vorgestellt wurde, gibt auf 276 Sei<br />
schic<strong>ht</strong>iges wie differenziertes Porträt einer<br />
Gespräche und damit zur Völkerverständi<br />
ten zahlreiche Antworten darauf. So formu<br />
Region, die in unserem Bewusstsein oft am<br />
gung beitragen. 1999 erschien als erster<br />
lieren Kulturpolitiker, Journalisten, Bildungs<br />
Rand liegt.« Die Literatur der südosteuropä<br />
Band Jaroslav Durychs »Gottes Regenbogen«.