Automaten, Formale Sprachen und Berechenbarkeit I
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6. ERWEITERUNGEN ENDLICHER AUTOMATEN 53<br />
Bemerkung: Beim Moore-<strong>Automaten</strong> führt jede Eingabe (auch ε) auch zu einer Ausgabe<br />
x ∈ ∆ ∗ mit |x| ≥ 1! Trotzdem sind Mealy- <strong>und</strong> Moore-<strong>Automaten</strong> im wesentlichen äquivalent:<br />
Satz 2.22<br />
1. Für jeden Moore-<strong>Automaten</strong> A gibt es einen Mealy-<strong>Automaten</strong> A ′ derart, daß für alle<br />
Wörter w ∈ Σ die Antwort des Mealy-<strong>Automaten</strong> A ′ auf w das Wort v ∈ ∆ ∗ ist, wenn $v<br />
die Antwort des Moore-<strong>Automaten</strong> A auf w ist.<br />
2. Für jeden Mealy-<strong>Automaten</strong> A ′ gibt es einen Moore-<strong>Automaten</strong> A derart, daß für alle<br />
Wörter w ∈ Σ die Antwort des Mealy-<strong>Automaten</strong> A ′ auf w das Wort v ∈ ∆ ∗ ist, wenn $v<br />
die Antwort des Moore-<strong>Automaten</strong> A auf w ist.<br />
Beweis:<br />
Idee: Die Überführung eines Moore-<strong>Automaten</strong> in einen entsprechenden Mealy-<strong>Automaten</strong><br />
ist einfach. Das Zeichen, das im Moore-<strong>Automaten</strong> beim Erreichen des Zustandes ausgegeben<br />
wird, wird im Mealy-<strong>Automaten</strong> bereits beim Übergang in diesen Zustand ausgegeben.<br />
Die Überführung eines Mealy-<strong>Automaten</strong> in einen entsprechenden Moore-<strong>Automaten</strong> ist etwas<br />
komplizierter, da bei Übergängen in denselben Zustand verschiedene Ausgaben möglich sind.<br />
Daher müssen die Zustände entsprechend repliziert werden (für jede mögliche Ausgabe eine<br />
eigene Version des Zustandes).<br />
Ein ausführlicher Beweis wird in der Übung geführt (Blatt 7, Aufgabe 1).<br />
□<br />
Bemerkung: Mealy- <strong>und</strong> Moore-<strong>Automaten</strong> sind nicht zum Erkennen von <strong>Sprachen</strong> gedacht,<br />
sondern zum Berechnen (von sehr einfachen) Funktionen. Deshalb kommen sie auf unserer<br />
“formal-sprachlichen Landkarte” nicht vor. Natürlich gibt es Analogien zu den endlichen <strong>Automaten</strong><br />
(Rabin-Scott-<strong>Automaten</strong>). Aber es gibt auch deutliche Unterschiede. Beispielsweise unterscheidet<br />
sich die Ausdrucksmächtigkeit der deterministischen <strong>und</strong> der nicht-deterministische<br />
<strong>Automaten</strong> mit Ausgabe.