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Geschäftsbericht 2010.pdf - KD-Bank

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Bericht des Vorstands<br />

Geschäftsjahr 2010<br />

Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands war im Jahr 2010<br />

von einem kräftigen Konjunkturaufschwung geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

nahm um 3,6 Prozent zu und damit so stark wie<br />

noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Erholung wurde, anders<br />

als im Vorjahr, nicht mehr allein von einem Anstieg der Exporte<br />

und der staatlichen Konsumausgaben getrieben, auch die privaten<br />

Konsumausgaben und die Bruttoanlageinvestitionen legten spürbar<br />

zu. Der Staatssektor hat im Jahr 2010 seine Ausgaben um 2,3<br />

Prozent erhöht. Sie sind damit deutlich stärker expandiert als die<br />

Staatseinnahmen, die um 0,9 Prozent stiegen. Insgesamt schloss<br />

der Staat das Jahr mit einem Rekorddefizit von 82,0 Milliarden<br />

Euro ab. Das Maastricht Kriterium zur Neuverschuldung wurde<br />

mit einer Defizitquote von 3,3 Prozent verfehlt. Der Arbeitsmarkt<br />

konnte 2010 von der starken Konjunktur profitieren. Die Zahl der<br />

Erwerbstätigen und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

nahm zu. Neben Teilzeitstellen, deren Zahl bereits in den Vorjahren<br />

nach oben tendierte, wurden seit dem Frühjahr vermehrt Vollzeitstellen<br />

geschaffen. Mit zunehmender Kapazitätsauslastung ging<br />

auch die Zahl der Kurzarbeiter deutlich zurück. Minijobs verloren<br />

weiter an Bedeutung. Die Arbeitslosenquote nahm von 8,2 Prozent<br />

in 2009 auf 7,7 Prozent in 2010 ab. Neben der positiven gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung war hierfür auch der Rückgang des<br />

Erwerbspersonenpotenzials infolge des demographischen Wandels<br />

verantwortlich. Infolge des Aufschwungs haben die Verbraucherpreise<br />

etwas angezogen. Im Durchschnitt des Jahres 2010 lagen die<br />

Verbraucherpreise um 1,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der<br />

Anstieg wurde dabei vor allem durch Preiserhöhungen bei leichtem<br />

Heizöl und Kraftstoffen sowie Obst und Gemüse bestimmt. Zu<br />

Beginn des Jahres 2010 begann die EZB wie angekündigt mit der<br />

GIPS-Staaten in der<br />

Krise – Bundanleihen<br />

profitieren<br />

Renditen 2010 in Prozent<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Jan<br />

Feb<br />

Mär<br />

Apr<br />

Mai<br />

Jun<br />

allmählichen Rückführung der geldpolitischen Sondermaßnahmen.<br />

Die Zuspitzung der Krise um die hochverschuldeten GIPS-Staaten<br />

(Griechenland, Irland, Portugal und Spanien) veranlasste die europäischen<br />

Währungshüter dann allerdings im Mai, den geplanten<br />

Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes wieder auszusetzen<br />

und zusätzliche geldpolitische Sondermaßnahmen zu verabschieden.<br />

Dadurch sollte den Verspannungen an den Finanzmärkten<br />

entgegengewirkt werden. Im Umfeld niedriger Inflationsrisiken<br />

und einer sich moderat erholenden Konjunktur im Euro-Raum<br />

blieb der Leitzins über das ganze Jahr hinweg erwartungsgemäß<br />

auf seinem Rekordtief von einem Prozent.<br />

Rentenmärkte<br />

Bundesanleihen haben in 2010 unterm Strich von der hohen Unsicherheit<br />

der Marktakteure profitiert. Zweifel an der Finanzkraft<br />

der GIPS-Staaten wie auch an einer nachhaltigen Erholung der<br />

US-Wirtschaft dominierten dabei das Kaufverhalten an den Märk-<br />

ten. Besonders sichere Anlageformen waren in 2010 gefragt.<br />

Inflationsängste spielten nur eine nachgeordnete Rolle, obgleich<br />

sich in der zweiten Jahreshälfte ein zunehmender Preisdruck auf<br />

den Rohstoffmärkten feststellen ließ. Staatsanleihen der finanzschwachen<br />

Euro-Staaten wurden in 2010 gemieden, was den<br />

Renditen dieser Papiere deutlich Auftrieb verlieh. Insbesondere die<br />

zum Teil kräftigen Herabstufungen der Schuldnerbonität durch<br />

die Ratingagenturen bereiteten den GIPS-Staaten zunehmend<br />

Probleme bei der Finanzierung ihrer Staatshaushalte, da besonders<br />

institutionelle Anleger Anleihen der betroffenen Staaten aus ihren<br />

Portfolios strichen. Weder das im März vereinbarte Hilfspaket für<br />

Griechenland in Höhe von 110 Milliarden Euro noch der im Mai<br />

eingerichtete Rettungsschirm für hochverschuldete Euro-Staaten<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

| 30 | <strong>Geschäftsbericht</strong> | 2010<br />

Jul<br />

Aug<br />

Sep<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

± Pfandbrief-Rendite<br />

10 Jahre (EUR)<br />

± Umlaufrendite<br />

± Euribor 3 Monate

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