Karlheinz Biederbick - Galerie Rose

Erdlandung
Den Erdkontakt suchte ich in dieser Zeit
und Lebensphase noch auf andere Weise.
In Berlin im Tiergarten, am Grunewaldsee
oder der Krummen Lanke zog es mich
im Sommer zu Liegewiese und Strand.
Ich breitete meine Decke auf Gras und
Sand, spürte den Boden unter mir und
hatte das Zeichenheft vor mir. Es waren
gute Momente, in denen ich Figuren und
bewegte Szenerien mit dem Stift einfing.
Die Mondlandung war vor nicht langer
Zeit geschehen und unter diesem Eindruck
erschien mir der Aufenthalt dieser
Menschen auf unserer Planetenoberfläche
als merkwürdig, als eine Ausnahme,
als prekär.
Zugleich liebte ich das bunte Treiben in
diesem Frieden, den das Verharren der
hochgerüsteten Militärblöcke gebracht
hatte.
Die in Sommer und Frieden entstandenen
Zeichnungen übersetzte ich in Holzminiaturen,
bei denen die Einzelteile
momentan wahrgenommene Formzüge
darstellten. Die Miniaturen waren keine
Nachbildungen sondern Nachbilder
augenblicklicher Erscheinungen: Augenblicksbilder
(hierzu die folgenden Abb.).
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