Karlheinz Biederbick - Galerie Rose
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chem der Maler sein „Malwerk“ in Gang<br />
setzt.<br />
Dabei ist das Handeln am Material in die<br />
Zeit gestellt, ist ein Ereignis – es entsteht<br />
ein Spannungsbogen zwischen Anfang<br />
und Ende. Die Reliefs entstehen meistens<br />
in einem Durchgang in wenigen Stunden.<br />
Dabei arbeite ich immer nach Vorlage,<br />
einem Blatt Papier mit einer Notation,<br />
sei sie fotografisch oder zeichnerisch.<br />
Von dieser entsteht eine Interpretation,<br />
die immer zugleich auch Improvisation<br />
ist.<br />
Meine linearen, wenig schraffierten<br />
Handzeichnungen übernehmen diese<br />
Funktion der Vorlage. Die Linie als gegenwärtige<br />
Handlungsspur nimmt die<br />
soeben gesehenen Formzüge auf. Aus diesen<br />
lassen sich die Volumina herauslesen,<br />
interpretieren.<br />
Auch bei Fotos erschließen sich über tatsächliches<br />
oder vorgestelltes Ab-Zeichnen<br />
die Volumina und ihre Kombination.<br />
In den Printmedien und den bewegten<br />
Medien erscheint das Abgebildete flächig,<br />
ein Umstand, der uns kaum noch auffällt<br />
oder interessiert, obwohl von der Realität<br />
ein erheblicher Teil abgestreift wurde:<br />
ihre räumliche und plastische „Qualität“.<br />
Indem die Reliefminiatur als Ergebnis von<br />
Handlungen am Material im Raum das<br />
Fehlende zitiert, macht sie sich als Medium<br />
„welthaltiger“.<br />
Die Tonplatte nimmt plastische Werte<br />
auf, es entstehen „greifbare“ Bilder, an<br />
denen der Macher Spuren hinterlassen<br />
hat. Es sind Bilder, die „Fingerabdrücke“<br />
haben. Zum Schluß erhalten sie einen<br />
Stempel mit dem Entstehungsdatum.<br />
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