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Applikation<br />

Bild 1: Expandierende und komprimierende Übertragungsfunktionen der Verstärkung<br />

erreicht hat, vergehen Minuten.<br />

Bis das Transistorgehäuse eine<br />

stabile Temperatur erreicht hat,<br />

vergehen Sekunden. Aber die<br />

Zeitkonstante für die Erwärmung<br />

des Kanals eines LDMOS-<br />

Bauelements liegt im Mikrosekunden-Bereich.<br />

Daher bleibt<br />

die Temperatur eines aktiven<br />

Kanals nicht konstant, wenn die<br />

Hüllkurven-Leistung des Signals<br />

stark variiert. Etwa bei WCDMA<br />

ist das der Fall, die Temperatur<br />

geht mehr oder weniger mit der<br />

Modulation mit. Dies verursacht<br />

sogenannte Memory-Effekte.<br />

Die Kompressionskurven verändern<br />

sich dynamisch mit der<br />

Modulation. Nach einer Spitze<br />

ist die Kompression besonders<br />

stark, nach einem Tiefwert<br />

besonders schwach. Die Spitze<br />

hat die Kanaltemperatur erhöht,<br />

der Tiefwert zieht einen Temperaturrückgang<br />

nach sich. CDMA<br />

ist also ein bezüglich Vorverzerrung<br />

besonders kritisches Modulationsverfahren.<br />

Arten erfassen und darstellen.<br />

Bevorzugt nutzt man aber einen<br />

speziell geschneiderten CDMA<br />

Code, bei dem der Mittelwert<br />

gering ist und zwei gleiche Peaks<br />

auftreten. Wenn nun das demodulierte<br />

Ausgangssignal ungleiche<br />

Peaks aufweist, deutet das<br />

auf Memory Effekte hin. Man<br />

kann natürlich, wenn möglich,<br />

das Ausgangssignal auch direkt<br />

messen (undemoduliert). Auch<br />

hier weisen Abweichungen in<br />

der Höhe der Peaks, wie aus<br />

Bild 4 ersichtlich, auf Memory-<br />

Effekte hin. Es handelt sich um<br />

eine Zeitbereichs-Darstellung.<br />

Ebenso zeigt eine Spektraldarstellung<br />

durch ungleiche IM-<br />

Seitenbänder diese Effekte auf.<br />

In Bild 5 ist das Ergebnis eines<br />

kaum mehr zu verbessernden<br />

Verstärkers zu sehen.<br />

Ein analoger Vorverzerrer kann<br />

immer nur die „Non-Memory-<br />

Portion“ der Verzerrungen in der<br />

PA ausgleichen, sodass man also<br />

bestrebt sein muss, die hier auftretendem<br />

Memory-Effekte zu<br />

minimieren.<br />

Memory-Effekte haben jedoch<br />

verschiedene Ursachen, und der<br />

Schaltkreis-Designer kann leider<br />

nicht alle beeinflussen. Es muss<br />

sich meist darauf beschränken,<br />

die aktiven Teile so gut es geht zu<br />

kühlen. Zusätzlich offeriert die<br />

Schaltungstechnik selbst Minimierungsmöglichkeiten.<br />

Hierzu<br />

gehört eine gute Abblockung der<br />

Stromversorgung im Bereich der<br />

Modulationsfrequenzen.<br />

Da die Eingangskapazität einer<br />

MOS-Stufe nichtlinear ist, sollte<br />

man die korrespondierenden<br />

Widerstände (Vorstufen-Ausgang,<br />

Matching) so gering als<br />

möglich halten. Das ist praktisch<br />

mit einem gewissen Ver-<br />

Memory-Effekte in der<br />

Praxis<br />

Man kann dieses unerwünschte<br />

Zeitverhalten auf verschiedene<br />

Bild 2: Expandierende und komprimierende Übertragungsfunktionen der Phasenbeziehung<br />

18 hf-praxis 1/<strong>2013</strong>

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