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IPv4 und IPv6 - Informatik 4

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3.3 Wesentliche Unterschiede 43<br />

chen diesen anweist, alle weiteren IP-Datagramme zu diesem Ziel aufzuteilen. Das bedeutet, dass von<br />

den Quellhosts ”<br />

erwartet“ wird, dass sie von vornherein eine Datengrammgröße wählen, die keine<br />

Fragmentierung voraussetzt. Das ”<br />

erwartet“ wird durch das Verfahren der Path MTU Discovery (PM-<br />

TUD) erreicht, welche in <strong>IPv4</strong> lediglich empfohlen war. Mit Hilfe der PMTUD weiß der Quellhost<br />

nun, mit welcher IP-Datagramm-Größe er senden muss, damit seine IP-Datagramm auf dem gesamten<br />

Pfad, zwischen ihm <strong>und</strong> dem Zielhost nicht mehr fragmentiert werden muss. In Abbildung 22 wird<br />

ein Beispiel zur Path MTU Discovery gegeben. Um die Path MTU eines Pfades zu bestimmen sendet<br />

Host A ein genügend langes IP-Datagramm (I) an Host B. Der Router A kann aufgr<strong>und</strong> der geringeren<br />

Link MTU von 1500 dieses IP-Datagramm nicht unfragmentiert weitersenden. Deshalb sendet<br />

er eine ICMP-Meldung an Host A (Abb. 22(1)). Dieser wählt aufgr<strong>und</strong> der Link MTU, die in der<br />

ICMP-Meldung gesendet wurde, diese Größe für sein IP-Datagramm. Router A kann nun dieses IP-<br />

Datagramm Router B weitersenden. Aber auch Router B kann aufgr<strong>und</strong> der geringeren Link MTU von<br />

1280 das IP-Datagramm nicht weitersenden. Auch er sendet eine ICMP mit der Link MTU an Host A<br />

zurück (Abb. 22(2)). Host A sendet nun wiederrum ein IP-Datagramm mit der Länge der neuen Link<br />

MTU von 1280 an Router A. Das IP-Datagramm erreicht nun über Router A, Router B <strong>und</strong> Router C<br />

den Host B (Abb. 22(3)). Nun ”<br />

kennt“ Host A die Path MTU zum Host B. In Abbildung 22(4) sendet<br />

Host A das IP-Datagramm (I) direkt in der Länge, so dass kein Router die IP-Datagramme fragmentieren<br />

müsste. Der Host B wiederum defragmentiert diese IP-Datagramme zu einem IP-Datagramm<br />

(II).<br />

3.3 Wesentliche Unterschiede<br />

Der größte sichtbare Unterschied ist die Länge der Adressen. Waren es bei <strong>IPv4</strong> noch 32 Bit lange<br />

Adressen, die in Punkt-Dezimal-Notation notiert wurden, sind es bei <strong>IPv6</strong> 128 Bit lange Adressen, die<br />

in einer Doppelpunkt-Hexadezimal-Notation dargestellt werden. Die Adressen unter <strong>IPv4</strong> <strong>und</strong> <strong>IPv6</strong><br />

unterscheiden sich nicht nur in der Länge <strong>und</strong> der Schreibweise, sondern auch in der Adressenaufteilung.<br />

Die <strong>IPv4</strong>-Adressen wurden zuerst in Klassen aufgeteilt, dann aufgr<strong>und</strong> der Adressenknappheit<br />

<strong>und</strong> der Unflexibilität der Adressklassen als klassenlose Adressen benutzt. <strong>IPv6</strong>-Adressen sind<br />

nicht in Klassen aufgeteilt, sondern in Adresstypen <strong>und</strong> nach dem Präfix. Somit erreichen die <strong>IPv6</strong>-<br />

Adressen Flexibilität <strong>und</strong> eine Aufteilung des Internets nach topographischen <strong>und</strong> hierarchischen Gesichtspunkten.<br />

Ein <strong>IPv6</strong>-Datagramm aus einem Basisprotokollkopf fester Länge, einem oder mehreren<br />

Erweiterungsprotokollköpfen <strong>und</strong> den Nutzdaten. Ein <strong>IPv4</strong>-Datagramm besteht hingegen nur<br />

aus einem Protokollkopf variabler Länge <strong>und</strong> den Nutzdaten. Somit braucht der <strong>IPv6</strong>-Protokollkopf<br />

auch kein Total Length-Feld mehr. Durch die feste Länge des <strong>IPv6</strong>-Basis-Protokollkopfes können<br />

sich die Optionen nicht mehr innerhalb des Protokollkopfes befinden. Während unter <strong>IPv4</strong> noch jede<br />

Funktion ein oder mehrere Felder im Protokollkopf umfasste, existiert unter <strong>IPv6</strong> für jede Funktion<br />

einen eigenen Erweiterungsprotokollkopf. Dadurch hat <strong>IPv6</strong> auch ein neues Feld bekommen, das<br />

Next Header. Dadurch wird Feld Protocol in <strong>IPv4</strong> nicht mehr benötigt, da das Feld Next Header auch<br />

angibt, welches Transportprotokoll nach dem letzten IP-Header folgt. Die Fragmentierung wird in

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